IHK-Bankensymposium zur Zukunft des Crowdfundings

by Dirk Elsner on 14. August 2014

Seit Jahren bin ich ja der Auffassung, dass Crowdfunding und Banking nicht unbedingt in Konkurrenz miteinander stehen, sondern gut zusammenpassen. Hier ergeben sich spannende Chancen der Zusammenarbeit zwischen Banken und den FinTechs zugunsten der Kunden. Wenn man es richtig macht, dann können nämlich alle Seiten davon davon profitieren.  Meinen vor zwei Jahren geschriebenen Beitrag zum zum Buch “Finanzdienstleister der nächsten Generation hatte ich mit diesen Sätzen beendet:

“Aus Sicht der Finanzierung suchenden Unternehmen wäre es vorteilhaft, wenn Banken, sofern sie sich auf den Mittelstand konzentrieren, hier mit Crowdfunding-Plattformen kooperieren würden. Banken verfügen über umfangreiche Informationen und eigene Risikoeinschätzungen zu den von ihnen finanzierten Unternehmen. Oft sind sie zu einer Krediterhöhung bereit, wenn parallel die Eigenkapitalquote der zu finanzierenden Unternehmen wächst. Genau an dieser Stelle lassen Banken aber oft ihre mittelständischen Kunden allein.

Wenn Unternehmen für das traditionelle Kapitalmarktgeschäft der Banken zu geringe Größen aufweisen, müssen sich die Unternehmen selbst um die Beschaffung eigener Mittel kümmern. Die Transaktionskosten könnten aber erheblich reduziert werden, wenn Unternehmen durch ihre Hausbank unterstützt mit Hilfe von Crowdfunding-Plattformen und vor allem standardisiert Eigenkapital einwerben könnten. Ob Banken dazu bereit sind oder sie eher die Aufweichung etablierter Geschäftsprozesse und die Risiken fürchten, muss sich erst noch zeigen. Richtig umgesetzt, können freilich alle Beteiligten von einer solchen Konstellation profitieren und zumindest ein Teil der erwarteten Eigenkapital- und Finanzierungslücke schließen.“

Vor diesem Hintergrund habe ich mich über eine Mail gefreut, die mich auf “IHK-Bankensymposium zur Zukunft des Crowdfundings” hinwies. Die IHK-München hat ein spannendes Programm (u.a. mit Matthias Kröner und Boris Janek) für diese Veranstaltung zusammengestellt. Leider kann ich nicht selbst nach München kommen. Aber ich denke, eine Teilnahme lohnt sich für Leute aus der Region und diejenigen, die wie ich an das Zusammenwachsen der Bereiche glauben und ihn fördern und antreiben wollen.

Die Veranstaltung beschäftigt sich mit Fragen rund um die neue Art der Gründer- und Mittelstandsfinanzierung durch den Schwarm der Internetnutzer. Im Speziellen wird diskutiert werden, wie und unter welchen Bedingungen Crowdfunding zukünftig die klassische Bankenfinanzierung ergänzen kann. Das Thema Co-Funding steht als im Mittelpunkt der Veranstaltung, die sich speziell an Bankenvertreter richtet und versucht neue Impulse zu setzen.

Ich denke, vor allem Vertreter von Banken sollten eine solche Veranstaltung nutzen, um sich zu informieren und einmal ganz frei, über verschiedene Ideen zu sprechen. Die Peer-to-Peer-Finanzierung und/oder Crowdfunding in das eigene Leistungsangebot zu integrieren, hat diverse Vorteile. Ich nenne hier nur:

  • regulatorische Entlastung bei Eigenkapital und Liquidität nach Basel III(
  • niedrige Prozesskosten
  • höhere Kundenzufriedenheit, da Kunden mit bisher nicht bedienbaren Finanzierungswünschen nicht weggeschickt werden brauchen.

Ich werde diese drei Punkte an anderer Stelle noch einmal vertiefen.

Beiträge zum Thema

Viele weitere Beiträge sind auf der Seite Funding, (Crowd-)Investing, Social Trading

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