Der Charakter des Geldes

by Dirk Elsner on 30. November 2014

Diese 3-Sat-Dokumentation sah ich kürzlich in einem Frankfurter Hotel:

In der Ankündigung hieß es

„In der Dokumentation von Peter Beringer gehen Philosophen wie der Wiener Gerhard Schwarz und die Berlinerin Christina von Braun, Ökonomen wie Ha-Joon Chang, Max Otte und Christoph Deutschmann, Finanzkritiker wie der Ex-Derivatehändler Brett Scott und die österreichische ATTAC-Mitgründerin Karin Küblböck, der österreichische Unternehmer Hans-Peter Haselsteiner und Neurowissenschafter Thomas Elbert der Frage nach: Was ist Geld überhaupt? Ist der Umgang mit Geld ausschließlich auf ethischer Grundlage möglich oder bleibt diese Idee Utopie, weil ihre Umsetzung an der menschlichen Gier scheitert? Fest steht jedenfalls: Politik und Gesellschaft haben die Kontrolle über die Macht des Geldes verloren – sie zurückzugewinnen ist die zentrale Zukunftsfrage nicht nur für die EU, sondern die gesamte Weltwirtschaft.“

Stefan Rapp Dezember 1, 2014 um 12:17 Uhr

Seit der Finanzkrise scheint der Begriff Gier doch stark an Bedeutung in der Ökonomischen Diskussion zugenommen zu haben. Nur sollte man sich doch auch mal klar machen ab wann kann man den in der Ökonomischen Fachsprache eigentlich wirklich von Gier sprechen. In der Physik gibt es zum Beispiel den Begriff der Arbeit, er ist zwar der Alltagserfahrung der Menschen entnommen nur spiegeln sich aber diese Alltagserfahrungen der Arbeit nicht eins zu eins im Arbeitsbegriff der Physik wieder. Genau so ist es doch mit dem Begriff der Gier, entscheidend für die Ökonomie ist doch nicht ob ein Mensch an sich aus Gier heraus handelt, sondern ob sein handeln durch die Gier motiviert ökonomisch destruktiv ist oder eben nicht. Ich nehme mal ein Beispiel, wenn ein Unternehmer eine Firma gründet, diese Firma erfolgreich ist und er nach einigen Jahren des Arbeitens nun Mitte 40 seine Firma für 10 Millionen verkauft hätte. Er könnte sich damit also ein schönes Leben machen und bräuchte nicht mehr zu arbeiten. Natürlich ist die Motivation warum jemand in so einer Situation doch noch weiter Arbeitet nicht immer Gier bedingt, sie kann auch im Verantwortungsbewusstsein, Machtbedürfnis und anderen Aspekten begründet sein. Trotzdem denke ich wir sollten die Gier nicht pauschal stigmatisieren, es könnte gut sein das ein nicht unwesentlicher Teil unseres Wohlstandes gerade auf Basis der Gier überhaupt entstanden ist.

Comments on this entry are closed.

Previous post:

Next post: