Das Philosophische Quartett: Überleben die Stärksten? Sozialdarwinismus als Irrglaube

by Dirk Elsner on 30. August 2015

Stefan Rapp August 31, 2015 um 12:04 Uhr

Ich Frag mich ob sich das Großmutterproblem nicht letztendlich ähnlich wie bei einer Symbiose verhält.
Die eine Spezies ist hier Teil der Umwelt der anderen Spezies. Die Evolution wirkt hier nicht unmittelbar aber eben über die Veränderung der Umwelt mittelbar. Bei der Großmutter ist es eben ein Spezialfall da es sich um die ein und selbe Spezies handelt.
Hieraus kann man dann auch weiter ableiten das die Evolution ja nicht nur Reaktion auf Umweltbedingung ist, sondern sie gestaltet auch ihre Umwelt mit. Ziel der Evolution könnte deswegen sein eine völlige Kontrolle über die Umweltbedingung zu haben. Sie nach eigenen Anspruch zu gestalten, dann wäre Evolution nicht mehr nötig.
Der Ökonom würde jetzt vermutlich hier einhaken und sagen, das ist ja alles schön und gut, ob eine Spezies wirklich beliebig auf Dauer die Umwelt anpassen kann hängt ja auch noch davon ab ob man bei der Gestaltung seiner Umwelt nicht eventuell Ressourcen braucht die endlich sind. Solange die Physiker aber nicht beweisen können das unsere Welt endlich ist und mit Welt ist eben nicht nur das Universum, das mag ja endlich sein, sondern alles, solange wäre dies als Ziel denkbar.

Aus dem Großmutterproblem heraus frage ich mich auch ob die bisherige Evolutionstheorie zu wenig den Einfluss der Evolution auf die Umwelt berücksichtigt.
Die Evolution könnte folgende Stadien besitzen:

1.REAKTION auf Umwelt
2.WECHSELWIKUNG mit der Umwelt, wobei hier eben auch die Umwelt verändert wird
3.Rückkopplung mit der Umwelt, wobei hier die Umwelt zum Teil aus der Spezies selber besteht.

Dieser Selbstbezug hatte vermutlich eine beschleunigende Wirkung auf die Evolution und damit kann dann auch die rasante Entwicklung des Neocortex erklärt werden.

Am Horizont lässt sich vielleicht auch schon die nächste Stufe der Evolution erahnen. Wir kennen zum Beispiel das Problem der Aussagelogik. Ich habe beispielsweise ein System X mit dem ich bestimmte wahre Aussagen generieren kann. Nur gibt es eben Aussagen die in diesem System nicht erzeugt werden können aber trotzdem Wahr sind. Beispiel einer solchen Aussage wäre: Ich bin im System X nicht erzeugbar.
Anderes Beispiel, wenn ein Vogel fliegen kann, dann kann dies die Evolution nicht aus dem Stand heraus leisten. Sie muss einen evolutionären Weg zum fliegenden Vogel finden. Bestimmte Spezies, die sich der Mensch vielleicht vorstellen mag, zu denen es also keinen evolutionären Weg gibt, aber die in einer bestimmten Umwelt hervorragend zurecht kämen, kann die Evolution mit ihren bisherigen Möglichkeiten gar nicht erzeugen.
Der Mensch besitzt aber vielleicht genau diese Gabe evolutionäre Quantensprünge auszuführen die die Evolution auf ganz neue weiterführende evolutionäre Inseln führt. Falls er überhaupt noch Lust verspürt die Evolution weiter voran zu treiben oder er sich lieber mit der völligen Kontrolle seiner Umweltbedingungen, wenn er diesen Anspruch meistert, zufrieden gibt.

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