Will Frankfurt Brexit-Gewinner werden, muss die Stadt beim Hochgeschwindigkeitsinternet nachlegen

by on 13. Juli 2016

Die aufgeregte Nachrichtenlage um den gewollten Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union hat sich mittlerweile beruhigt. In zahlreichen Artikeln werden derzeit die Auswirkungen analysiert und das Buhlen anderer Städte um Unternehmen und Talente aus London beschrieben. In der Zeit ist etwa zu lesen, dass Frankfurt selbstbewusst um Londons Banker buhlt und laut Spiegel Online erwarten Immobilien-Experten einen Preisboom in Frankfurt.

Die Stadt macht sich attraktiv für die Unternehmen und Mitarbeiter. Spricht man mit Leuten, die jüngst nach Frankfurt gezogen sind, so sind diese zwar voll des Lobes für die Stadt. Überraschenderweise hat aber die City von Frankfurt Nachholbedarf bei der Hochgeschwindigkeit für private Internetanschlüsse. Jedenfalls hört man aus verschiedenen Richtungen, dass selbst für beliebte Viertel wie das Westend oder das Europaviertel schnelle Internetanschlüsse eher die Ausnahme sind.

clip_image002

Screenshot Netzausbau Telekom ab VDSL ab 50 MBit/s

Das ist zwar mehr Hörensagen und keine flächendeckende Untersuchung, dennoch, sucht man über eine beliebige Preisvergleichsseite wie dslvergleich.net und schaut sich an, welche Geschwindigkeit die Anbieter bieten, dann ist Hochgeschwindigkeit hier nicht selbstverständlich. Zwar zeigt die Übersichtsseite für Frankfurt vermeintlich hohe Maximalgeschwindigkeiten an, nicht aber die tatsächlich verfügbare Leitungsleistung. Das gilt auch für andere Preisvergleichsseiten.

Bei manch einem Leitungsanbieter oder Preisvergleichsseite ist es schwer, die die verfügbare Geschwindigkeit für Anschlüsse herauszufinden. Nur die Deutsche Telekom bietet vorbildlich über diese Seite eine Karte die Möglichkeit, den Ausbaustatus der eigenen Region zu untersuchen. Hier schneidet Frankfurt schlecht ab (siehe Screenshot oben für Geschwindigkeiten ab 50 MBit/s.

Ich will hier aber keine Anbieter hervorheben oder gar bashen. Aber einen ähnlichen Service wie von der Telekom, habe ich von anderen Anbietern nicht gefunden. Ein Kabelanbieter bietet zwar eine Art Verfügbarkeitsprüfung, macht aber keine Angaben zu der verfügbaren Geschwindigkeit.

In jedem Fall kann ich mir gut vorstellen, dass manch einer, der aus London nach Frankfurt wechseln will, nicht gerade erfreut über das im Vergleich zu anderen Orten langsame Internet sein könnte. Daneben scheinen manche Anbieter den Privathaushalten die Prüfung nicht gerade einfach machen zu wollen, ob eine schnelle Leitung verfügbar ist. Wenn Frankfurt auch hier punkten will, sollte die Stadt einmal mit den Anbietern sprechen, was die tun können, um die “Netzattraktivität” der Bankenstadt zu erhöhen.

Comments on this entry are closed.

Previous post:

Next post: