6.2 Hedge Fonds
Mit der Krise dürfte sich der sich schon länger abzeichnende Branchentrend zu einer höheren  Institutionalisierung und mehr Transparenz  tendenziell noch verstärkt haben. Um dem Schicksal  kleinerer Fonds zu entgehen, die infolge der Kapitalentnahmen von Anlegern aufgelöst  wurden,  haben viele größere Fonds ihre Marketingstrategie vermehrt auf institutionelle Anleger ausgerichtet.  Damit steigen die  Anforderungen hinsichtlich der Transparenz der Anlagestrategie und einer  genaueren Überprüfung der Risikomanagementprozesse.
Ähnliche Konsequenzen dürften Berichte über den massiven Betrugsfall eines großen New Yorker  Fonds nach sich ziehen. Zwar sollten  basierend auf diesem Vorfall keine Schlüsse auf die  gesamte Branche gezogen werden, doch steigt aufgrund dieses Betrugs zwangsläufig  der  Sorgfaltsanspruch an Vermögensverwalter, die für sehr vermögende Privatpersonen in Hedge-Fonds  investieren. Angesichts der  Herausforderungen des Anlageumfelds senkten einige der größeren  Fonds ihre Gebühren und schnitten ihre Prozesse besser auf die  Bedürfnisse von institutionellen  Großkunden zu. 
Schließlich sehen verschiedene Empfehlungen öffentlicher Gremien für die Reform der  aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen eine  strengere Überwachung der Branche vor. Die  Reformvorschläge umfassen die Registrierung sämtlicher Hedge-Fonds, höhere  Rechnungslegungsanforderungen für größere Fonds und eine direkte Beaufsichtigung von Fonds,  deren Geschäft potenzielle Konsequenzen  für die systemweite Stabilität hat.