4. Regierungsmaßnahmen
 Die Wirtschaftspolitik hat mit einer breiten Palette von Maßnahmen reagiert, um das  Vertrauen in die großen Banken und die Funktionsfähigkeit des Finanzsystems  wiederherzustellen. In den meisten Industrieländern wurden die Zinsen bis nahe oder  ganz  an die Nullzinsgrenze gesenkt. Eine Reihe von Zentralbanken verlängerten ihre  Bilanzen  enorm, um die akuten Anspannungen an den Finanzmärkten zu verringern.  Doch trotz  umfangreicher staatlicher Zusagen sind die Regierungen nach wie vor nicht  gewillt oder  nicht in der Lage, das Problem notleidender Aktiva in den Bilanzen der  Banken wirklich in  Angriff zu nehmen. In vielen Ländern gingen die traditionellen und  die unkonventionellen  geldpolitischen Maßnahmen mit einer ähnlich forschen  Lockerung der Fiskalpolitik  einher. Selbstverständlich sind die Notwendigkeit zur  Steigerung der Staatsausgaben und  der diesbezügliche Spielraum in den einzelnen  Ländern unterschiedlich. Eine Beurteilung  der verschiedenen Ausgabenprogramme  kann  in jedem Fall erst dann erfolgen, wenn  diese ihre volle Wirkung entfaltet haben.
Die durch die Finanzmarktkrise ausgelösten Probleme sind auf die realwirtschaftliche  Ebene übergegriffen. Wie verhalten sich Finanz- und Konjunkturkrise zueinander? Kann  und sollte man die drohende Rezession jetzt mit Mitteln der Wirtschaftspolitik  bekämpfen? Welche Instrumente sind geeignet? In welcher Dimension und in welchem  Zeitrahmen sollte die Wirtschaftspolitik  handeln? Was ist von den Maßnahmen der  Regierungen zu halten?
  
Weitere Berichte
FTD:  Der Weg zum Ende der Krise ist steinig (22.6.09) : Die Wirtschaft rund um den  Globus  erholt sich. Die große Mehrheit des FTD- Konjunkturschattenrats erwartet eine  Stabilisierung des Trends. Allerdings warnen die Experten auch vor Rückschlägen.  Denn  die Risiken werden als beträchtlich eingeschätzt.
HB: Die Konjunkturpakete im Keynes-Check (28.04.09) : Die Theorie des  Krisenökonoms  John Maynard Keynes feiert in der aktuellen Krise ein Comeback. Alle  Industrienationen  setzen eilig Konjunkturprogramme auf, so soll eine depressive  Abwärtsspirale verhindert  werden. Wie viel Keynes steckt in den Konjunkturpaketen der  Bundesregierung?
FAZ: Bad Banks Sind die Banken noch zu retten? (26.4.09):  Es ist die größte  Rettungsaktion  in der Geschichte der Weltwirtschaft: Seit mehr als zwölf Monaten  kämpfen die  Regierungen rund um den Globus mit unvorstellbar großen Summen gegen  den Kollaps  ihrer Banken. Aus Milliarden sind längst Billionen geworden. Ein  Hilfsprogramm jagt das  nächste. Bislang mit wenig Erfolg.
NZZ: Viel Kritik an Hilfsprogrammen und Aktivismus (9.4.09):  Während die  Ursachenanalyse in der Summe sehr breit, fundiert und auch differenziert wirkte – dazu  zählte auch ein Paper von Axel Leijonhufvud (UCLA), wonach Knut Wicksell, Friedrich  August von Hayek, John Maynard Keynes und Milton Friedman alle ein bisschen recht  gehabt hätten und ein bisschen unrecht –, blieb die Konferenz in Sachen Therapien  einiges schuldig.
TP: Unbekannte Gläubiger, unsichtbare Netze (24.2.09):  Zur Finanzierung der  Finanzkrise  Man gewöhnt sich ja an alles. Auch die Summen fallen inzwischen weniger  auf. Nach  einem halben Jahr Finanzkrise als medialem Dauerthema setzt leichte  Müdigkeit beim  Publikum ein. 18 Milliarden für die Commerzbank, 50 fürs  Konjunkturpaket, 100 als  Garantiesumme für die Hypo Real Estate. Viele Nullen und  noch mehr Rauschen im  Blätterwald – aber wenig Erklärungen. Woher nimmt der Staat  das viele Geld?
HB: Staatliche Bankenhilfen im internationalen Vergleich (16.2.09):  Welche Staatshilfen  bislang an einzelne Institute geflossen sind, erfahren Sie durch Klick auf die jeweiligen  Länder.
Spiegel:  Irgendwann ist Zahltag (26.1.09):  Die Rettungspakete für die Wirtschaft werden  stetig teurer. Sie drohen viele Länder finanziell zu überfordern. Die Folgen treffen jeden  Bürger: Eine schleichende Geldentwertung ist unausweichlich, Staatspleiten werden  nicht  mehr ausgeschlossen. Könnte selbst der Euro-Raum zerfallen?