1.1 USA
Telepolis: Filzokratie a la Paulson (11.08.09):  Wie der US-Finanzminister Goldman  Sachs vor  dem Konkurs rettete und das Unternehmen dann mit Staatsgeldern den  Programmhandel  cornerte. Henry M. Paulson, der Mann, der bei Kongressanhörungen  über seine  Entscheidungen während der Finanzkrise permanent ins Stottern kam,  scheint eine  maßgeblichere Rolle im allgemeinen Bailout-Ringelreien gespielt zu haben,  als diesem jetzt lieb  sein könnte. Paulson war von 1999 bis 2006 Vorsitzender und  CEO der US-Investmentbank  Goldman Sachs, bevor er am 30. Mai 2006 von  Präsident George W. Bush für das Amt des  Finanzministers nominiert wurde. Paulson,  dessen Vermögenswert auf 700 Millionen US- Dollar geschätzt wird, gilt als Vorzeige- Republikaner, dem trotz seiner Alibi-Engagements für  den Naturschutz und seiner  Thematisierung der Kluft zwischen Arm und Reich vor allem das  Wohle der Wallstreet  und nicht dasjenige der Steuerzahler am Herzen lag. Sollten sich der  Korruptionsverdacht im Zusammenhang mit dem AIG-Bailout jetzt bestätigen, müsste  er sich  besonders warm anziehen.
Telepolis: US-Notenbank ist ein “Ponzi Scheme” (29.07.09):  Für Eliot Spitzer, den  früheren  Gouverneur und Generalstaatsanwalt von New York, war die US- Bankenrettung der größte  Betrug aller Zeiten. Als Eliot Spitzer, der frühere  Gouverneur und Generalstaatsanwalt von  New York, im März 2008 bei einem  Prostituiertenkontakt ertappt wurde und  zurückgetreten war, hatten an der Wall  Street die Champagnerkorken geknallt. Denn der  als “bigott” verschriene Demokrat  hatte zeitlebens wenig Verständnis für die “Normalität”  der Finanzmärkte gezeigt.  So hatte er 2002 praktisch die gesamte  Investmentbankenszene wegen  Schiebereien bei Aktienemissionen angeklagt, was diese  rund 1,4 Mrd. Dollar an  Strafen und Entschädigungen kostete. Und 2004 versuchte der  “Sheriff der Wall  Street” gar, dem früheren Vorsitzenden der New Yorker Börse NYSE  Richard A.  Grasso dessen “übermäßige” Abfindung von 179 Mio. USD abzuknöpfen, was  an  der Wall Street ja keine ganz ungewöhnliche Gehaltszahlung darstellt.