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Ziel des Working Capital Managements ist es, das Kapital möglichst effizient einzusetzen.
Prozesse sind so zu gestalten, dass wenig Kapital in Umlaufvermögen gebunden ist. Kunden
sollen Rechnungen zügig bezahlen. Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten sollen eher spät
ausgeglichen werden. Der Kapitalzufluss wird beschleunigt, der Kapitalabfluss verlangsamt und
der Cashflow wird optimiert.
Die Folge: Es steht mehr Geld für attraktive Investitionen zur Verfügung und die Liquidität wird
verbessert. Oft lässt sich auch bares Geld sparen. Manche Experten meinen, dass durch
Maßnahmen des Working Capital Managements das gebundene Kapital um 10 bis 30 Prozent
reduziert werden kann. Das Unternehmen wird insgesamt effizienter:
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Beschaffungszeiten können verkürzt werden.
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Lagerbestände werden abgebaut.
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Durchlaufzeiten werden verringert.
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Prozesse der Rechnungsstellung und Rechnungsverfolgung werden besser.
Das Working Capital Management hat die Aufgabe die geeigneten Hilfsmittel, Methoden und
Messgrößen zur Steuerung des Working Capitals im Unternehmen bereitzustellen. Hierbei ist
eine größtmögliche Steuerbarkeit über geeignete Stellhebel anzustreben, um die Struktur des
betrieblichen Umlaufvermögens und die Identifikation der Beeinflussungsmöglichkeiten für das
Management transparenter darzustellen (Vgl. Wildemann, 2002). Durch die Freisetzung von
Vermögenswerten, die im Umlaufvermögen gebunden sind, wird der Umschlag des eingesetzten
Kapitals im Unternehmen erhöht. Die hieraus resultierenden Liquiditätsreserven wirken sich direkt
positiv auf die Kapitalrentabilität aus, wenn diese ergebnissteigernd eingesetzt werden. Neben
positiven Wirkungseffekten auf Kapitalumschlag und Liquidität werden gleichzeitig
Bilanzstrukturen optimiert und Rentabilitätskennzahlen verbessert. Somit eröffnet das WCM
indirekt auch Chancen auf alternative Finanzierungsformen über Kapitalgeber, die ihren Blick
verstärkt auf Bilanzstrukturen und Unternehmenskennzahlen richten.
Ein integriertes Working Capital Management berücksichtigt alle liquiditätswirksamen Prozesse
innerhalb der Wertschöpfungskette. Auf diese Weise wird das Augenmerk gleichzeitig auf die
zentralen Prozessabläufe Purchase to Pay, Forecast to Fulfill und Order to Cash gerichtet. Die
prozessbezogene Sichtweise stellt sicher, dass anfallende Zielkonflikte richtig gewichtet und
Wechselwirkungen und Überschneidungen zwischen den Prozessen erkannt werden.
Beispielsweise ergeben sich beim Aushandeln von Liefervereinbarungen mit Kunden gleichzeitig
auch Auswirkungen auf die Produktionsplanung und entsprechend über den Materialbedarf auch
auf die Liefervereinbarungen mit Lieferanten. Obwohl dem WCM in der Praxis eine hohe
Bedeutung beigemessen wird, werden die Ziele des WCM im Vergleich zu anderen
Unternehmenszielen häufig nachrangig behandelt. Dabei stehen zum einen die organisatorischen
Schwierigkeiten in der systematischen Koordination der drei Hauptprozesse und zum anderen der
gering eingeschätzte Wirkungshebel des Purchase to Pay Prozess im Vordergrund. Ein
integriertes WCM-Konzept strebt ein unternehmensweites Gleichgewicht zwischen den Zielen
Kapitalbindung, Prozesskosten und Prozessqualität an.
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Förderlich für Cash-out ist, wenn der Lieferant möglichst spät bezahlt werden muss.
Einsparungen werden manchmal auch nur auf Basis des angebotenen Lieferantenpreises
berechnet, obwohl noch weitere Kosten anfallen (zum Beispiel für Wartung und Lagerung). Damit
der Einkauf glaubwürdig bleibt, muss er die Einsparungen immer aus einer ganzheitlichen
Kostenperspektive („Total Cost of Ownership“) berechnen. Bei jeder Materialgruppe oder
Dienstleistung ist zu prüfen, welche Kostenarten (zum Beispiel Einkaufspreis, Prozesskosten,
Lagerung) entlang der Wertschöpfungskette anfallen. Für jede Kostenart muss bei der
Einsparungsberechnung dann mit Hilfe von spezifischen Kalkulationsregeln geprüft werden, wie
sie sich verändert hat. Nur wenn die Gesamtsumme aller Kostenarten niedriger ist als in der
Vorperiode, wurde eine Einsparung erzielt.
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Der Begriff Supply Chain Management (SCM) bzw. Lieferkettenmanagement bezeichnet die
Planung und das Management aller Aufgaben bei Lieferantenwahl und Beschaffung,
Umwandlung und aller Aufgaben der Logistik. Insbesondere enthält es die Koordinierung und
Zusammenarbeit der beteiligten Partner (Lieferanten, Händler, Logistikdienstleister, Kunden).
SCM integriert Management innerhalb der Grenzen eines Unternehmens und über
Unternehmensgrenzen hinweg.
Bessere Berechenbarkeit Supply-Chain-Finanzierungen haben ein großes Plus gegenüber rein
durch Banken gesteuerten Finanzdienstleistungen: Die Geschäftspartner, die über Lieferketten
miteinander verbunden sind, haben einen Informationsvorteil. So wissen sie, wie das Geschäft des
anderen funktioniert und wie vertrauenswürdig er ist. "Im Finanzgeschäft bedeutet Risiko nichts
anderes als fehlende Information, die durch Zinsen ausgeglichen wird. Wenn man wenig über die
Zukunft weiß, fällt die Verzinsung dementsprechend hoch aus", so Gomm. Fazit: Mit der
Verknüpfung von Güter-, Daten- und Finanzströmen innerhalb der Lieferketten könne die
Realwirtschaft der Intransparenz stabilere, weil transparentere Strukturen entgegensetzen.
Diese Veränderung im Bestellverhalten verlangt bereits im Vorfeld eine sorgfältige Planung sowie
einen genauen Abgleich zwischen der Absatz- und Produktionsplanung. Wichtige Daten dafür
liefert der Vertrieb mit seinen Bestelldaten sowie zusätzlichen Markinformationen, die aggregiert
und in das ERP/SCM- System eingegeben werden. Damit lassen sich für einzelne Produkte sehr
tiefgehende zuverlässige Prognosen ausarbeiten. Diese dienen wiederum anderen Abteilungen,
wie dem Materialeinkauf, dem Zwischenlager und der Produktionstrasse als
Entscheidungsgrundlage.
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Statt Einzelteile zu beschaffen, die ein Unternehmen selbst montiert, könnten man auch bereits
Komponenten zusammenbauen lassen. Im Maschinenbau wird dies immer häufiger angeboten.
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Gerade in großen Unternehmen mit dezentralem Bestellwesen kommt es immer wieder vor, dass
für gleiche Produkte unterschiedliche Lieferanten gewählt werden. Dadurch gehen
Einkaufsvorteile verloren. Außerdem entstehen vermeitbare Lagerkosten, wenn Produkte an
mehreren Stellen im Unternehmen vorgehalten werden.
Beachtet werden sollte aber, dass durch die Reduktion der Lieferanten auch ein
Versorgungsrisiko entstehen kann, etwa bei Ausfall des Lieferanten.
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Bei der Konzentration der Lieferatnen ist die Kontrolle wichtig, also das Lieferanten Compliance:
Werden die ausgehandelten Verträge genutzt oder kaufen die Bedarfsträger vorbei an den
Verträgen bei anderen Lieferanten (sogenanntes „Maverick- Buying“)?
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Das in Lagerbeständen gebundene Kapital sollte auf die tatsächlich notwendige Höhe gesenkt
werden. Dabei dürfen aber die Produktions- und Lieferprozesse nicht gefährdet werden.
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Die dauernde Lagerung von nicht oder selten benötigtem Lagerbestände sollte überprüft werden.
Tatsächlich ist aber ein vorzeitiger Verkauf nicht in allen Fällen zu empfehlen, etwa wenn dieser
Bestand strategisch besonders bedeutsam oder eine Wiederbeschaffung sehr teuer ist.
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= Eigentumsübergang erst kurz vor dem Bedarfszeitpunkt
Das Konsignationslager
ist ein Warenlager eines Lieferanten oder Dienstleisters, welches sich
im Unternehmen des Kunden (Abnehmers) befindet. Die Ware verbleibt solange im Eigentum
des Lieferanten, bis der Kunde sie aus dem Lager entnimmt. Erst zum Zeitpunkt der Entnahme
findet eine Lieferung als Grundlage der Rechnungsstellung statt. Siehe auch: Konsignation.
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Erfasst die wirtschaftliche Stabilität und relative Bedeutung eines Lieferanten.
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Hierbei darf es im Vorfeld einer Insolvenz nicht zu Vermögensverschiebungen zulasten von
Gläubigern kommen. Die Haftungsmasse darf nicht geschmälert und Sicherungen dürfen nicht
beeinträchtigt werden. Insgesamt ist, wie stets, auch in der Unternehmenskrise mit der „Sorgfalt
eines ordentlichen Geschäftsmannes" vorzugehen - alles andere ist haftungsträchtig. Die
Faustregel lautet deshalb: Jeder Lieferung oder Leistung des Unternehmens muss ein
gleichwertiger Vermögensanspruch gegenüberstehen, der natürlich in dieser Situation so schnell
wie möglich für die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs zur Verfügung zu stehen hat. Und
soweit Sicherungsrechte Dritter berührt sind, ist mit diesen die Nutzung der entsprechend
belasteten Vermögensgegenstände oder -rechte abzustimmen. Im Zweifelsfall ist hierbei natürlich
juristischer Rat einzuholen.
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Wenn Anlagen verkauft werden, dann sollte darauf geachtet werden, dass die
Anlagen wirklich entbehrlich sind.
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Da stille Reserven aber Gewinn erhöhend aufgelöst werden, führt das zu entsprechenden
Ertragssteuerbelastungen und, soweit keine aktuellen Verluste ausgeglichen oder Verlustvorträge
genutzt werden können, zeitverzögert grundsätzlich wiederum zu einem Abfluss von Liquidität.
Hier könnte aber ein Stundungsantrag an das zuständige Finanzamt eine zeitliche Entlastung
bringen.
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Eine vorteilhafte Gestaltung der Zahlungsvereinbarungen mit dem Kunden, in Form von kurzen
Zahlungszielen mit geringen Ausfallrisiken, sind mögliche Steuerungsgrößen. Weitere
Ansatzpunkte zur Reduzierung der Zeitspanne zwischen Verkauf der betrieblichen Leistungen und
Einzahlung sind ein beschleunigtes Mahnwesen und die Ausnutzung von Factoring. Insgesamt
sind bei einem effizienten Debitorenmanagement zu hohe Forderungsbestände zu vermeiden,
indem eine zeitnahe Fakturierung durch Analyse und Gestaltung der internen
Auftragsabwicklungsprozesse unterstützt wird.
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Bei der Verkürzung der Zahlungsfristen ist zu bedenken, dass es Kunden geben kann, die in
diesen Fällen einen Preisnachlass erwarten oder ganz auf den Umsatz verzichten (etwa bei
commodity-ähnlichen Märkten mit standardisierten Bedingungen)
Zahlungsfristen mit einem klaren Datum versehen:
"Zahlbar bis zum 13.02.2008" ist besser als "Zahlbar innerhalb von 14 Tagen". Der Grund: Bei
einem klaren Datum beginnt ab diesem Zeitpunkt die Verzugsfrist zu laufen, und Sie können
gegebenenfalls Verzugszinsen verlangen.
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Skonto lohnt sich unter Liquiditätsgründen nur, wenn der Skontoabzug in den Preisen
einkalkuliert wurde. Andernfalls ist der übersteigt der Skontoabzug idR den Zinsaufwand.
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In der Praxis nutzen viele Kunden dies als Begründung, Zahlungsaufschub zu erhalten.
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Dies lässt sich auch maschinell unterstützen durch ein elektronisches Kreditmanagementsystem
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Speziell geschulte Credit- Manager sollen helfen, Außenstände einzutreiben, ohne die säumigen
Kunden zu verprellen. Bisher greifen vor allem große Unternehmen auf die Dienste der
Forderungsexperten zurück. Wegen der schwierigen Finanzlage werden sie aber immer gefragter.
Weitere Details siehe Link
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Hier kann es zu Konflikten mit dem Vertrieb kommen, weil diese Anrufe als nicht kundenfreundlich
angesehen werden können. Daher ist hier der Vertrieb entsprechend einzubinden. Außerdem ist
hier auf Kunden mit Sondervereinbarungen zu achten.
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Hier pflegen Sie noch einen sehr höflichem Ton und bezeichnen das Mahnschreiben als
"Zahlungserinnerung". Schließlich kann es ja auch vorkommen, dass Ihr Kunde aus
irgendwelchen Gründen Ihre Rechnung nicht erhalten hat. Am Schluss sollten Sie ihn bitten, Ihre
Rechnung innerhalb einer Woche zu begleichen.
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Sie bleiben zwar höflich, doch der Ton darf ruhig bestimmter sein als bei der ersten Mahnung.
Dass Ihr Kunde sowohl Ihre Rechnung als auch die erste Mahnung nicht erhalten hat, ist eher
unwahrscheinlich. Fordern Sie den säumigen Zahler mit Bestimmtheit auf, die Rechnung
innerhalb einer Woche endgültig zu begleichen.
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Weisen Sie Ihren Kunden darauf hin, dass Sie ihn bereits zwei Mal erfolglos gemahnt haben,
setzen Sie ihm eine letzte Frist von einer Woche und kündigen Sie an, im Falle des weiteren
Verzugs gerichtliche Schritte einzuleiten. Dies macht bei den meisten schlampigen Zahlern
Eindruck und bringt sie auf die Beine.
In allen Branchen gibt es schwarze Schafe, die sich auch nach der dritten Mahnung in
Schweigen hüllen. Jetzt sind Sie im Zugzwang, denn Sie haben ja dem säumigen Zahler
rechtliche Konsequenzen angedroht.
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Ist Ihr Kunde in echten Geldnöten, sollten Sie es sich zwei Mal überlegen, ob Sie gleich den
gerichtlichen Eintreibungsweg mit Mahnbescheid, Pfändung und Konkursverfahren einschlagen
sollten. Bieten Sie ihm lieber mit einer teilweisen Stundung seiner Schulden oder Ratenzahlung
die Möglichkeit, seine Verbindlichkeiten abzustottern.
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Gibt es nicht realisierte Lasten, dann könnte die Aufdeckung durch entsprechende
Abschreibungen/Rückstellungen etc. den Aufwand erhöhen und damit die Steuerlast senken.
Achtung: Dadurch ergibt sich nur ein Steuerstundungseffekt.
Die Wirkung auf Gläubiger und Kunden ist zu beachten.
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