Pikante Details zur Rettung von AIG wurden im Herbst 2009 und Januar 2010 bekannt gemacht.
“14 Monaten nach der Rettung von AIG wird nun mehr Licht in die Ereignisse ab September 2008
gebracht. Die FAZ berichtet … von einem Prüfbericht, der der New York Notenbank vorwirft, “im
vergangenen Jahr bei der Rettungsaktion für die American International Group (AIG) nicht
ausreichend auf Zugeständnisse von deren Handelspartnern gedrängt zu haben. Die Federal
Reserve Bank of New York hatte damals zahlreichen amerikanischen und internationalen
Großbanken, darunter Goldman Sachs und Deutsche Bank, einen zweistelligen Milliardenbetrag
für den Kauf von Kreditpapieren gezahlt, die sie bei AIG gegen Ausfälle versichert hatten.”
Die
FAZ wertete das in einem Kommentar
den Bericht als Sprengstoff. Er mache deutlich, dass
die Banken auf dem Höhepunkt der Finanzkrise vor allem ihre eigenen Interessen verfolgten. Der
Bericht mache deutlich, dass der heutige Finanzminister Geithner gemeinsam mit seinem
Vorgänger Henry Paulson, dem früheren Goldman-Vorstandschef, keine sonderlich harte Linie
gegen Goldman Sachs verfolgte.
Nach
weiteren Berichten gab es außerdem
einen staatlichen Maulkorb für AIG. Die Federal
Reserve Bank of New York, die damals vom heutigen US- Finanzministers Timothy Geithner
geleitet wurde, habe Ende 2008 den Versicherungskonzern unter Druck gesetzt, keine Details zu
den Zahlungen an die Banken- Vertragspartner für Swap-Geschäfte (darunter Goldman Sachs und
Deutsche Bank) zu geben.
“Dass AIG die entsprechenden Infos zu den Zahlungen veröffentlichen wollte, dann aber von den
Fed-Aufsehern zurückgepfiffen worden sei, zeigt nach Einschätzung des Wall Street Journal,
dass Geithner Angst vor politischen Folgen und persönlichen Karriere-Hürden gehabt habe. In
einem weiteren AIG-Artikel greift Bloomberg die Regierung an. Die AIG-Führung habe 2009 darauf
beharrt, künftig in Cash statt teilweise in Aktien bezahlt zu werden, und dies damit begründet,
dass die Aktien des eigenen Unternehmens wertlos seien. Aus heutiger Sicht stelle sich die
Frage, warum der Versicherungskonzern dennoch in seinen Geschäftsberichten von Milliarden an
Common Shareholder Equity sprechen durfte, obwohl die Aktien angeblich wertlos seien. Und ob
die Börsenaufsicht geschlafen habe.”
DealBook, ein Blog der New York Times, veröffentlichte dazu die E-Mails, die
über diesen Link
eingesehen werden können.