1.1.3 Notrettung AIG
Pikante Details zur Rettung von AIG wurden im Herbst  2009 und Januar 2010 bekannt gemacht.
Im November 2009 hatte der  Blick Log über  Vereinbarungen  der New Yorker FED berichtet, die  AIG- Gläubiger begünstigten:
“14 Monaten nach der Rettung von AIG wird nun mehr  Licht in die Ereignisse ab September 2008  gebracht. Die  FAZ berichtet … von einem Prüfbericht, der der New  York Notenbank vorwirft, “im  vergangenen Jahr bei der  Rettungsaktion für die American International Group  (AIG) nicht  ausreichend auf Zugeständnisse von deren  Handelspartnern gedrängt zu haben. Die Federal  Reserve Bank of New York hatte damals zahlreichen  amerikanischen und internationalen  Großbanken,  darunter Goldman Sachs und Deutsche Bank, einen  zweistelligen Milliardenbetrag  für den Kauf von  Kreditpapieren gezahlt, die sie bei AIG gegen Ausfälle  versichert hatten.”
Der Prüfbericht kann eingesehen werden über  den US- Blog von Barry Ritholtz  oder  hier als pdf  heruntergeladen  werden.
Die  FAZ wertete das in einem Kommentar  den Bericht  als Sprengstoff. Er mache deutlich, dass  die Banken auf  dem Höhepunkt der Finanzkrise vor allem ihre eigenen  Interessen verfolgten. Der  Bericht mache deutlich, dass  der heutige Finanzminister Geithner gemeinsam mit  seinem  Vorgänger Henry Paulson, dem früheren  Goldman-Vorstandschef, keine sonderlich harte Linie  gegen Goldman Sachs verfolgte. 
Nach  weiteren Berichten gab es außerdem  einen  staatlichen Maulkorb für AIG. Die Federal  Reserve Bank  of New York, die damals vom heutigen US- Finanzministers Timothy Geithner  geleitet wurde, habe  Ende 2008 den Versicherungskonzern unter Druck  gesetzt, keine Details zu  den Zahlungen an die Banken- Vertragspartner für Swap-Geschäfte (darunter Goldman  Sachs und  Deutsche Bank) zu geben. 
“Dass AIG die entsprechenden Infos zu den Zahlungen  veröffentlichen wollte, dann aber von den  Fed-Aufsehern  zurückgepfiffen worden sei, zeigt nach Einschätzung  des Wall Street Journal,  dass Geithner Angst vor  politischen Folgen und persönlichen Karriere-Hürden  gehabt habe. In  einem weiteren AIG-Artikel greift  Bloomberg die Regierung an. Die AIG-Führung habe  2009 darauf  beharrt, künftig in Cash statt teilweise in  Aktien bezahlt zu werden, und dies damit begründet,  dass die Aktien des eigenen Unternehmens wertlos  seien. Aus heutiger Sicht stelle sich die  Frage, warum  der Versicherungskonzern dennoch in seinen  Geschäftsberichten von Milliarden an  Common  Shareholder Equity sprechen durfte, obwohl die Aktien  angeblich wertlos seien. Und ob  die Börsenaufsicht  geschlafen habe.”
DealBook, ein Blog der New York Times, veröffentlichte  dazu die E-Mails, die  über diesen Link  eingesehen  werden können.