Die Börsenblogger beklagen in einem Beitrag in eigener Sache zu Recht, wie einige Börsenverlage versuchen, Blogs für billige PR einzunehmen. Das von Christoph Scherbaum anonymisiert veröffentlichte Schreiben hat der Blick Log zwar nicht erhalten. Aber mittlerweile trudeln hier wöchentlich Wünsche für natürliche “kostenlose” Veröffentlichungen ein. Die einzige in diesem Jahr veröffentlichte Pressemitteilung stammt von PaperC, weil ich das Projekt aus Überzeugung für sehr förderungswürdig halte und gerade solchen Newcomern ein wenig mehr Öffentlichkeit wünsche. Allerdings habe ich die Mitteilung auch um Werbe-Floskeln bereinigt.
Ich denke, Blogs können wie die meisten professionellen Medien auch, Inhalte aus Pressemittelungen verwenden, denn zahlreiche Presseinformationen enthalten auch nützliche Informationen. Leider gehen die oft genug im überhaupt nicht mehr zeitgemäßen PR-Kauderwelsch unter. Wenn Presseinformationen von einem Leistungsanbieter verwendet werden, dann sollte dies natürlich entsprechend kenntlich gemacht werden. Und außerdem sollte man genau schauen, was man veröffentlicht und ob Kunden, wie im Fall des Beispiels der Börsenblogger, zu einem zweifelhaften Angebot gedrängt werden. Werbe-PR ohne entsprechende Hinweise halte ich ohnehin für unzulässig. Und ein Blog macht sich auf Dauer unglaubwürdig, wenn er dies auch noch als eigene Kreativleistung ausgibt.
Einer Legende möchte ich aber vorbeugen. Blogs sind natürlich nie vollkommen neutral. In der Regel haben Blogbetreiber noch einen Hauptberuf, so wie ich für eine Unternehmensberatung, die Banken und mittelständische Unternehmen berät. Ich halte es für nahezu ausgeschlossen und auch gar nicht für wünschenswert, dass die Beiträge eines Blogs zu Fachthemen nichts mit dem eigenen Job zu tun haben. Eine penetrante Eigenwerbung verbietet sich ohnehin von selbst, weil dies die Leserschaft mit Wegklicken beantworten würde.
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