Philosophie, Ethik und Gesellschaft


Hier sind Beiträge zur gesellschaftlichen und ethischen Debatte zur Wirtschaftsordnung zusammengestellt.

Wiwo: Liberalismus mit Anstand – geht das? (23.11.14): Die linke Freiheit meint: Leben und leben lassen. Die rechte Freiheit meint: Egoismus und Wettbewerb. Der französische Philosoph Jean-Claude Michéa meint: Beides ist ein einziger, fataler Irrweg.

Guardian: Neoliberalism has brought out the worst in us (29.09.14): An economic system that rewards psychopathic personality traits has changed our ethics and our personalities

FAZ: Ökonom Jeremy Rifkin Das Ende des Kapitalismus (13.09.14): Der Ökonom Jeremy Rifkin liebt große Thesen, jetzt verkündet er den Niedergang des Kapitalismus und den Beginn einer sozialen Gemeinschaft. Das klingt nach einer naiven Utopie. Aber ist es überhaupt eine?

SZ: Neoliberales Herrschaftssystem Warum heute keine Revolution möglich ist (2.9.14):  Warum ist das neoliberale Herrschaftssystem so stabil? Warum gibt es kaum Widerstand dagegen? Trotz immer größer werdender Schere zwischen Reich und Arm? Für eine Erklärung ist es wichtig zu verstehen, wie die unterwerfende Macht heute funktioniert.

FAZ: Wirtschaftswachstum Die unerwiderte Liebe der Menschen zum Kapitalismus (17.08.14): Die Menschen lieben die kapitalistische Wirtschaftsordnung. Sie drängen hinein, nicht heraus. Das kommt, weil die Regeln einfach sind und das materielle Ergebnis stimmt. Doch ist es ein Vertrag zu Lasten Dritter.

FAZ: Kann es noch ein Recht der Stärkeren geben? (9.8.14): Das 21. Jahrhundert ist auf dem Weg, eine Epoche radikaler Gleichheitsforderungen zu werden. Lassen sich solche Forderungen auf Kriege beziehen? Und schliessen sie dann alle Rechte der Stärkeren aus?

FAZ: Liberalismus im Konflikt Eigentum ist Macht (21.06.14): Macht korrumpiert und ist gefährlich. So reden alle, die Google & Co. entmachten wollen. Aber der klassische Liberalismus weiß: Die Macht des Eigentums ist legitim. Es ist an der Zeit, sie zu entdämonisieren.

Guardian: Capitalism is doomed if ethics vanish, says Bank of England governor (27.05.14): Mark Carney issues strong critique of City behaviour and warns of growing sense that basic social contract is breaking down

FAZit: Tötet der Markt die Moral – und Mäuse? (01.05.14): Auf Märkten müssen Mäuse sterben – das war die spektakuläre Folgerung eines Experiments im vergangenen Jahr. Dagegen gibt es jetzt heftigen Widerstand.

Kritische Wissenschaft: Die soziale Konstruktion sozialer Probleme und die Entnormalisierung von Meinungsvielfalt durch Soziologen (26.04.14): Der folgende Text von Dr. habil. Heike Diefenbach ist eine Form unentgeltlicher Nachhilfe für die Initiatoren einer ad-hoc Gruppe auf dem 37. Soziologentag der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) in Trier im Oktober diesen Jahres. Der mit: „Genderismus – Der Umbau der Gesellschaft. Annäherung an einen aktuellen Krisendiskurs“ überschriebene Antragstext ist ein Mahnmal für den derzeitigen Zustand der Soziologie.

Spon: Der Kritiker: Das Gesicht des Unbehagens (15.03.14): Stellvertreter am Pranger: Das vage als böse empfundene kapitalistische System kann man nicht verurteilen, also muss Uli Hoeneß herhalten. Der Fall kaschiert die Ohnmacht, die viele angesichts von Rating-, Troika- und Dax-Übermacht verspüren.

FAZ: Digitaler Wandel – Die offene Gesellschaft braucht neue Freunde (07.03.14): Der digitale Epochenwandel eröffnet ökonomische und gesellschaftliche Chancen, die es nie vorher gegeben hat. Er ist tatsächlich unaufhaltsam. Doch nur wir selbst entscheiden, was uns möglich ist.

FAZ: Ethik in der Wirtschaft Kirchen wettern gegen Gier und Maßlosigkeit auf den Finanzmärkten (22.02.14): Katholische und evangelische Bischöfe veröffentlichen eine gemeinsame Streitschrift und fordern Konsequenzen aus der Finanzkrise: Gewinnmaximierung um jeden Preis halten sie für nicht tolerierbar.

WSJ: Dominanz des Kapitals gefährdet globales Wachstum  (22.01.14): Die Globalisierung hat Milliarden Menschen reicher gemacht. In den Industrieländern ist die Verteilung von Einkommen und Wohlstand aber so ungleich wie nie zuvor. Der Welt droht ein schmerzlicher Rückfall in vergessen geglaubte Zeiten.

Wiwo: Wie der moderne Kapitalismus funktioniert (12.1.14): Der Papst meint: Der Kapitalismus ist „an der Wurzel ungerecht“. Wirtschaftliche Freiheit braucht Grenzen. Unser Autor meint hingegen: Kapitalismus braucht keine Moral, nur gute Gesetze.

2013

Wiwo: Die Ausweglosigkeit des Liberalismus (27.10.13): Freiheit wovon oder Freiheit wozu? Warum Liberale sich nicht einmal selbst verstehen, permanent aneinander vorbeireden – und sich von der Freiheit als Bezugspunkt ihres Denkens verabschieden sollten.

FAZ: Walter Eucken Der wahre Neoliberale (21.10.13): In der Kritik an der Europolitik wird Walter Eucken noch immer zitiert. Seine Botschaft lautet: Marktwirtschaft ist notwendig, aber nur mit einem Staat, der den Rahmen setzt – und ansonsten nicht viel tut.

Wiwo: Liberalismus – Die Idee der Freiheit (5.10.13): Keine politische Philosophie ist so kalt und inhaltsleer wie der Liberalismus – und keine zugleich so anspruchsvoll. Wahrscheinlich deshalb steckt die Idee der Freiheit ständig in der Krise.

Wiwo: Liberalismus – Der Sinn der Freiheit (3.10.13): Die traditionellen Begriffe des Liberalismus haben sich verbraucht: Eigentum muss heute global gedacht, Freiheit als Verantwortung wahrgenommen werden – und Marktwirtschaft das Beste aus den Menschen herausholen.

Telepolis: „Logik ist nicht dazu da, Strukturen oder gar Prozesse in der Wirklichkeit abzubilden“ (25.8.13): Herbert Schnädelbach über den Stand der Dinge in der Philosophie. Herbert Schnädelbach promovierte 1965 bei Adorno, war Präsident der Allgemeinen Gesellschaft für Philosophie in Deutschland und hat seit seiner Emeritierung Bücher über Erkenntnistheorie, Kant und die Vernunft geschrieben. In seiner neuesten Veröffentlichung Was Philosophen wissen und was man von ihnen lernen kann beschäftigt er sich genau mit dieser Frage

Blätter: Brasilien: Volksaufstand statt Fußballfest (8/2013):  Auf seiner ersten Auslandsreise besucht Papst Franziskus Brasilien. Dabei setzen sich am Rande seines Besuches die zum Teil heftigen Proteste der vergangenen Wochen fort. Wie ein Lauffeuer hatten sich diese überraschend in zahlreichen brasilianischen Städten ausgebreitet. Was geht da vor in der Samba- und Fußballnation, die nach außen hin das Image eines gutmütigen, prosperierenden Riesen pflegt?

NachDenkSeiten: Die Demokratie nur noch ein Spielball der Geheimdienste? (8.7.13): Kaum ein Verschwörungstheoretiker hätte sich das nun bekannt gewordene Ausmaß der Überwachung durch die amerikanischen, britischen und französischen sowie – in Kooperation mit ihnen – der deutschen Geheimdienste ausmalen können, doch die Verschwörungstheorie ist zum Normalfall geworden.

Blätter: Vorwärts in die Vergangenheit? (7/2013):   Selten wurde Kapitalismuskritik hierzulande so einhellig begrüßt wie die von Wolfgang Streeck. Aber ist das Lob tatsächlich gerechtfertigt? Leitbild der Kritik ist für Streeck jener kurze schöne Moment des „demokratischen Kapitalismus der Nachkriegszeit“, der zwei konkurrierende Prinzipien institutionalisiert hatte: Marktgerechtigkeit und soziale Gerechtigkeit. Also vorwärts in die Vergangenheit?

FAZ: NSA-Skandal Der verwettete Mensch (17.6.13):  Wenn die amerikanische National Security Agency unser digitales Leben überwacht, verschmelzen ökonomische und militärische Logik. Unser Verhalten soll prognostizierbar werden. Ein Außen gibt es nicht mehr, wer nicht mitspielt, ist verdächtig.

HB: Geschichten von Erfolg und Scheitern Von der Macht und Ohnmacht der Mächtigen (7.3.13): Koch, Mehdorn, Ypsilanti – die Geschichten ehemals Mächtiger sind auch Geschichten des Scheiterns. Katja Kraus, Ex-Vorstand und -Vorzeigefrau des HSV, hat sie aufgeschrieben – und liefert erfrischende Einsichten.

HB: Enquete-Kommission – Keine Alternative zum Wachstum (2.3.13):  Experten und Abgeordnete des Bundestags sollten in einer Kommission nach Alternativen zum Wachstum suchen. Doch obwohl es viele Ideen gab, sie sind gescheitert. Schuld daran war das parteipolitische Kleinklein.  Enquete-Kommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität – Wege zu nachhaltigem Wirtschaften und gesellschaftlichem Fortschritt in der Sozialen Marktwirtschaft“

HB: Die Offenbarung der Banker„Der Kick der Macht“ (27.02.13): Der Dramatiker Andres Veiel sprach für sein neustes Theaterstück mit 25 Bankern. Es entstand ein Protokoll über Zynismus, Gier und Eitelkeit. Im Interview erzählt er über illegale Deals und das Versagen der Politik.

ZEIT: Sachbuch „Ego“ – Unterm Strich zähl ich (21.2.13): Links? Rechts? Frank Schirrmacher legt eine bemerkenswerte Kampfschrift gegen den Kapitalismus vor.

HB: Schirrmacher-Buch Provokation für liberale Denker (18.2.13): Frank Schirrmacher hat ein Buch geschrieben, das die lange um sich selbst kreisende Kapitalismusdebatte neu beleben kann. Denn ausgerechnet der Herausgeber der FAZ greift liberales Gedankengut an.

FAZ: Philip Mirowski im Gespräch Die Linke hat auch keine Antwort (16.2.13): Die entfesselte Maschine: Es gibt keine Möglichkeit, das Computersystem der Finanzmärkte zu beherrschen. Den Wirtschaftswissenschaftlern brechen die Fundamente ihrer Theorien weg.

Social Europe Journal:  The Tyranny of Political Economy (11.2.13): There was a time when we economists steered clear of politics. We viewed our job as describing how market economies work, when they fail, and how well-designed policies can enhance efficiency. We analyzed trade-offs between competing objectives (say, equity versus efficiency), and prescribed policies to meet desired economic outcomes, including redistribution. It was up to politicians to take our advice (or not), and to bureaucrats to implement it

FAZ: Ökonomisierung Geld stinkt nicht (17.01.13): Alles und jedes kann mit Geld gekauft werden, meckern die Verächter der Ökonomisierung. Sie sollten noch einmal nachdenken. Die humane Funktion des Geldes ist seine Anonymität. Geld sticht ohne Ansehen von Person, Rasse oder Status.

FAZ: „Tipping Point“ Der Funke am Pulverfass (16.01.13): Wenn nichts mehr hilft, zünden Unruhen, dann ist der „Tipping Point“ erreicht, der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt und Gesellschaften zur Rebellion treibt. Man kann die Lunten in Europa brennen sehen.

2012

FAZ: Der Kern der Krise Vertrauen (23.12.12): Ohne Vertrauen wäre Gesellschaft nicht möglich, weil sonst die Schrittfolge des Alltags nicht in Gang käme. Leider ist es vielfach verloren gegangen: Etwa zwischen Banken, zwischen Wirtschaft und Politik und zwischen Politik und Wähler.

WSJ: Die Frankensteinökonomie zerstört den Kapitalismus (27.10.12): Geschichte wiederholt sich: Nationen wachsen, der Reichtum konzentriert sich bei wenigen, die Elite stellt sicher, dass sie ihr Vermögen nicht verliert. Doch diesmal drohen amerikanische Kapitalisten sich selbst, ihre Demokratie und als nächstes auch die Weltwirtschaft zu zerstören. Eine Analyse

Soffiisticated: Wird aus Geld “Mehr-Geld”? (22.10.12):  Prolegomena zu einer strittigen Systemtheorie des Finanzmarktes.Es kann in einem Blogbeitrag natürlich nicht darum gehen einen Abriß der Systemtheorie darzustellen, so daß zum Verständnis der folgenden Zeilen ein Abschnitt eines Glossars eines Lehrbuches genügen muß.

Guardian: Karl Popper, the enemy of certainty, part 1: a rejection of empiricism (10.9.12): The effects of Karl Popper’s work are still being felt today both within and beyond the philosophy of science

FAZ: Grenzen des Marktes Nicht alles sollte für Geld zu haben sein (18.8.12): Für Geld bekommt man heute fast alles. Den Preis bestimmen Angebot und Nachfrage. Einige Dinge aber sollten besser nicht handelbar sein. Sie verlieren sonst ihre Würde. Aber wo hat der Kommerz seine Grenzen?

FAZ: Politik mit Marktbeteiligung Der Markt hat immer recht (9.8.12): Für politische Entscheidungen gilt heute die Maxime: Bloß die Märkte nicht nervös machen. Wir leben in einer Finanzdemokratie, in der uns das Demokratische immer mehr abhandenkommt. Repliken  dazu

SZ: Politische Debatte Empörung als Prinzip (8.8.12): Wutbürger, „Shitstorm“ und die Protestpartei der Piraten sind an die Stelle des Politikverdrusses getreten. Doch statt Beginn einer konstruktiven Diskussion zu sein, haben die Empörungswellen der letzten Zeit nur wenig bewirkt. Einem Stakkato der Erregung folgte das jeweils nächste – zurück bleibt ein schales Gefühl.

FAZ: Standpunkt: Wolfgang Kersting Wo der Liberalismus versagt hat (6.8.12):Es tut not, den Sozialstaat endlich auf ein liberales, freiheitsrechtliches Fundament zu stellen. Dazu gehört, das Beschäftigungsniveau zu erhöhen und die Bildung zu fördern.

ZEIT: Moralnormen Der Terror der Tugend (16.6.12): Du sollst nicht rauchen. Du sollst keine Geheimnisse haben. Du sollst tun, was alle tun. Und denk daran …. von Harald Martenstein

FAZ: Markt und Gesellschaft Bloß keine Welt ohne Schulden (23.5.12):  Der Anthropologe David Graeber hat ein Buch gegen die „Schulden“ geschrieben. Er übersieht, dass eine schuldenfreie Welt noch nicht einmal wünschenswert wäre.

FAZ: Ideengeschichte Die Liberalen und der Staat (21.4.12): Ohne Regeln kein Markt. Liberale Denker haben das in einem schmerzlichen Prozess gelernt. Der Staat muss den Wettbewerb und das Prinzip Haftung durchsetzen – nicht kollabierende Banken auffangen.

WSJ: Wo Deutschland politisch aus den Fugen gerät  (13.4.12): Sie geißeln den Finanzkapitalismus und das System der etablierten Parteien. Sie wollen die bürgernahe Demokratie, wissen aber nicht wie. Auf den Spuren der Demokratie der Empörten.

NZZ: «Ökonomie sollte alle Tugenden umfassen» Forderung nach einer humaneren Wirtschaftswissenschaft (12.4.12): Interview mit Professorin Deirdre McCloskey. Sie spricht sich für eine Rückkehr der Tugenden in die Ökonomie aus und fordert eine «Humanökonomie».

SZ: Was nach dem Kapitalismus kommt (11.4.12): Gastbeitrag von Klaus Schwab : In Davos wurde der Kapitalismus noch nicht zu Grabe getragen, die Zweifel an dem System mehren sich jedoch auch unter Fachleuten. Die Prognose lautet: Menschliches Talent löst das Kapital ab. Die entscheidenden Wettbewerbsfaktoren der Zukunft sind Kreativität und Innovationskraft.

Welt: Marktwirtschaft als System der Bösewichte (11.4.12): Marktwirtschaft? Kein schönes, helles Wort mehr. Obwohl es uns gut geht, verachten wir die Finanzwelt. In Erzählungen über die Wirtschaft kommen Bösewichte und viele Opfer vor.

HB: Kapitalismus-Debatte Eine neue Vorstellung von Wachstum (20.03.12): Unsere Wirtschaft ist manisch-depressiv: Manchmal sind wir viel zu optimistisch, manchmal sehen wir nur schwarz. Aufgabe der Regierungen ist es, diese Schwingungen zu dämpfen.

Ökonomenstimme: Neues aus der Unternehmensethik: Statt Gewinnmaximierung sagt man jetzt „Strategic Corporate Social Responsibility“ (20.3.12): Etwas mehr als 30 Hochschulen aus dem deutschsprachigen Raum haben sich mittlerweile durch die Unterzeichnung der „Principles of Responsible Management Education“ (PRME) verpflichtet, bestimmte unternehmenspolitische Zielvorstellungen ihren Studierenden zu „vermitteln“. Viele dieser politischen Ziele sind in der Wirtschaftswissenschaft nicht unumstritten. So heißt es im PRME-Kodex „We will incorporate into our academic activities and curricula the values of global social responsibility as portrayed in international initiatives such as the United Nations Global Compact.“ Der „UN Global Compact“ verpflichtet Unternehmen nicht nur zur Gesetzestreue und Einhaltung der Menschenrechte, sondern auch …

HB: Ehrbare EliteAuf der Suche nach dem „guten Unternehmer“ (19.03.12): Die einen verschenken ihr Vermögen, die anderen gründen gemeinnützige Stiftungen – Führung mit Fürsorge und moralischen Prinzipien ist wieder gefragt. Doch was genau machen „gute Unternehmer“ wie Robert Bosch anders?

HB: Finanzkrise –  Das System sind wir (11.3.12): Verantwortlichen Kapitalismus kann es nur geben, wenn sich jeder fragt: Was kann ich beitragen? Der Vorstandschefs des weltgrößten Rückversicherers gibt Antworten. Von Nikolaus von Bomhard.

HB: Ökonomie von Vorurteilen befreien (10.3.12): Schluss mit neoliberalen Dogmen: Maßnahmen, die Politik und Ökonomie ergreifen müssen skizziert einer der bekanntesten US-Ökonomen. Von James K. Galbraith.

HB: Marktwirtschaft Verbessern, nicht beschimpfen (10.3.12): Nach den Krisen der vergangenen Jahre ist der Kapitalismus wieder grundsätzlich in die Kritik geraten. Zu Unrecht! Die Frage lautet nicht, ob wir Marktwirtschaft wollen, sondern, welche wir wollen.

FAZ:  „Grenzen des Wachstums“ Die Logik des Immer Mehr (3.3.12): Vor 40 Jahren präsentierte der „Club of Rome“ seine Studie über das Ende des Wachstums. Das Buch hat die Welt verschreckt. Und die grüne Bewegung angeschoben. Heute sind wir optimistischer: Wohlstand macht doch glücklich.

FTD: Zurück zu den Ursprüngen des Kapitalismus! (23.2.12): Viele glauben, der Kapitalismus habe in die Krise geführt. Doch das ist eine Unterstellung derjenigen, die von staatlicher Günstlingswirtschaft profitieren. Mit dem Staat kamen die Probleme – ändern könnte dies das Internet.

HB: Studie Vorurteile sind sozial, nicht ökonomisch begründet (20.2.12): Migranten sind volkswirtschaftlich betrachtet oft ein Gewinn – aber viele Menschen haben trotzdem große Vorbehalte gegen Einwanderer. Eine neue Studie erklärt, warum das so ist.

ZEIT: Max Weber – Politik als Beruf (5.2.1):  Wider das Naserümpfen und Abseitsstehen: Wovon der Soziologe heute schreiben würde.

PS: Schuld ist der Kapitalismus, sagen die Korporatisten (31.1.12): Die Zukunft des Kapitalismus steht wieder einmal zur Diskussion. Wird er die anhaltende  Krise in seiner aktuellen Form überleben? Und wenn nicht: Wird sich der Kapitalismus verändern oder wird der Staat das Ruder übernehmen? Von Edmund S. Phelps and Saifedean Ammous

FAZ:  Weltwirtschaftsforum in Davos Vertrauensverlust und Kapitalismuskritik (28.01.12): Mancher Manager wurde auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos von der Kritik am Kapitalismus kalt erwischt. Angela Merkel blieb tapfer, wurde aber von David Cameron attackiert. Und wie gewinnt man jetzt Vertrauen zurück?

Spon: Kapitalismuskritiker Stiglitz – Der Doppelagent (28.1.12.): Der Nobelpreisträger Joseph Stiglitz ist ein Phänomen: Er zählt zur globalen Elite – und ist zugleich Fürsprecher von Protestbewegungen wie Occupy. Heftige Kritik übt er beim Weltwirtschaftsforum an seiner Heimat USA, das Land sei „nur noch führend bei Gefängnissen“.

Time: How to Save Capitalism (19.1.12): As the global economic ­crisis enters its fourth excruciating year, just about everybody who can be blamed for the downturn has been blamed. Irresponsible bankers. Greedy corporate executives. Incompetent regulators. Bickering politicians. Underpaid Chinese workers. Overpaid Greek workers. George W. Bush. Ben Bernanke. Angela Merkel. Credit-rating agencies. The euro. Spendthrift American consumers. After the worst financial disaster since the Great Depression of the 1930s, there has been no shortage of vilification to go around. With another grim year likely ahead and no ready solutions in sight, a new target has arisen in the public’s crosshairs: capitalism itself.

ZEIT: Überwachung Transparent ist nur das Tote (12.1.12): Ob Wulff-Debatte oder Piratenpartei – neuerdings soll die ganze Welt durchsichtig werden. Doch diese Ideologie macht die Gesellschaft nicht freier und demokratischer. Sie erzeugt nur neue Zwänge und nährt ein Klima des Verdachts.

SZ: Thesen gegen die Ausplünderung der Gesellschaft „Kapitalismus braucht keine Demokratie“ (12.01.12): Ein Gastbeitrag von Ingo Schulze, Schriftsteller: Wahnsinn als Selbstverständlichkeit: Seit Jahren ist es offensichtlich, dass die Demokratie ruiniert wird und der Sozialstaat zerfällt. Privatisierte Gewinne und sozialisierte Verluste sind zur Selbstverständlichkeit verkommen. 13 Gründe, sich selbst wieder ernst zu nehmen.

FTD: Agenda Zeit für eine Kapitalismus-Korrektur (10.1.12): Das Vertrauen in den Kapitalismus ist erschüttert, weil sich Banker, Manager und Händler weiter bereichern – während der Rest der Welt sparen muss. Soll der Kapitalismus überleben, müssen wir ihn neu erfinden.

Welt: Kapitalismus – Die Deutschen sind ökonomische Analphabeten (8.1.12): Wenn Pessimismus auf ökonomischen Analphabetismus trifft. Die Deutschen und die Globalisierung haben ein gestörtes Verhältnis zueinander.

FAZ: Schuldenkrise Staatendämmerung (8.1.12): Richard Wagner kritisiert im „Ring“ nicht nur den Kapitalismus, sondern auch die Politik. Sein Drama wird zur Allegorie der Staatsschuldenkrise.

FTD: Überschuldete Welt Zerschlagt das Finanzkartell (8.1.12): Die Finanzkrise bedroht unsere Demokratie. Wie kann die Politik die Hoheit zurückgewinnen? Vorbild könnte der Kampf der USA gegen die Herrschaft der Ölbarone im 19. Jahrhundert sein.

PS: Umdenken beim Wachstumsgebot (2.1.12): Die moderne Makroökonomie scheint ein hohes und stabiles Wirtschaftswachstum häufig als A und O der Politik anzusehen. Diese Botschaft klingt in politischen Debatten, den Vorstandsebenen der Notenbanken und auf den Titelseiten der Presse wider. Aber ist es wirklich sinnvoll, Wachstum als auf Dauer zum wichtigsten gesellschaftlichen Ziel zu machen, wie es die Wirtschaftslehrbücher stillschweigend voraussetzen? Von Kenneth Rogoff

2011

Zeit: Marktwirtschaft Gegen alle Regeln (31.12.11): Wer Fehler macht, soll auch die Folgen spüren – das ist das Gesetz der Marktwirtschaft. Bitter, dass wir uns nicht daran halten können

HB: Staatsverschuldung Direkte Demokratie hält den Staat schlank (25.12.11): Wenn Staaten Schulden machen, dann tun sie das oft hemmungslos. Selbst gesetzliche Grenzen helfen oft nicht. Eine Schweizer Studie weist ihnen einen bestechend einfachen Weg zum Sparen: Sie sollen die Bürger fragen. über Studie: Does Direct Democracy Reduce the Size of Government?  

NZZ: Habgier und Mässigung (24.12.11): Klassische Laster im neuen Gewand

HB: Debatte „Der Kapitalismus ist ein systemischer Fehler“ (17.12.11): In den Medien tobt eine neue Kapitalismusdebatte. Wer hat Schuld am Euro-Desaster – Zockerbanken oder Schuldenpolitiker? Die Handelsblatt-Leser äußern in ihren Kommentaren zuweilen weisere Ansichten als manche Experten.

HB: Die Kapitalismuskritik übersieht den gierigen Staat (17.12.11): In Deutschland wird zu viel Hegel und zu wenig Hobbes gelesen. Der Staat ist nicht der Inbegriff der Vernunft, wie die Antikapitalisten wähnen. Er ist oft dumm und gierig. Und das im Namen sozialer Gerechtigkeit.

HB: Peter Sloterdijk „Die Staaten verpfänden die Luft und Banken atmen tief durch“ (17.12.11): Im Handelsblatt-Interview spricht der Philosoph Peter Sloterdijk über den Schuldenschlamassel, die linke Bankenkritik und die Suche nach einer neuen Ethik in Zeiten der globalen Vertrauenskrise.

FAZ: Der Weg in die Knechtschaft (11.12.11): Wenn Banken oder Staaten nicht pleitegehen dürfen, hebelt das die Prinzipien der Marktwirtschaft aus. Wer deshalb das ganze System in Frage stellt, hat nichts verstanden. Gastbeitrag von Ottmar Issing.

Zeit: KapitalismusWeg mit dem ganzen Konsum (11.12.11): Der Kapitalismus hat ausgedient: Immer mehr Menschen in Deutschland versuchen, sich mit erstaunlichen Projekte aus dem kapitalistischen Wirtschaftskreislauf zu befreien.

Zeit: KapitalismuskritikWas wir von Mahatma Gandhi über den Kapitalismus lernen können (11.12.11): Man sollte die Schriften des indischen Freiheitskämpfers lesen, schreibt der Professor für Internationale Beziehungen, Vishwas Satgar. Er weiß den Kapitalismus zu zähmen.

Cicero: Wenn der Markt zum Gott wird (7.12.11): Es heißt, wer Markt an Moral misst, dem mangelt es an Kompetenz, der entlarvt sich als Sozialromantiker ohne Ahnung. Doch jeder Mensch weiß, was er tut – oder unterlässt. Wie kommt es, dass vom Täter in der U-Bahn Reue erwartet wird – vom Täter an der Börse dagegen nicht?

Blätter: Souverän ohne Volk: Der Putsch der Märkte (12/2011): „Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand entscheidet“, lautet der wohl bekannteste Satz des „furchtbaren Juristen“ Carl Schmitt. Dieses fatale Diktum ist, wenn auch ironisch gebrochen, der Satz zur Lage in Europa. Längst ist die vermeintliche Euro-Krise zu einer Krise der Demokratie und der Souveränität der europäischen Staaten geworden. Die Ironie der Geschichte: Während der Antiliberale Schmitt Souveränität dezidiert autoritär und anti-demokratisch denkt, geht es heute um den Erhalt gerade der demokratischen Souveränität des Volkes.

HB: Wirtschaftsordnung Auf der Suche nach der Ehre des Kaufmanns (20.11.11): Seit der Finanzkrise werden Kapitalismus und Marktwirtschaft infrage gestellt. Sind sie die Ursachen für die Misere? Unsere Wirtschaftsordnung braucht vor allem einen Mentalitätswechsel.

FAZ: Stabilität vor Volksentscheid Der Schamfleck ist die Geldverachtung (18.11.11): Wer das Ökonomische geringschätzt, weiß gar nicht, welche politische und kulturelle Leistung eine stabile Währung darstellt. Eine Antwort auf Jürgen Habermas und Frank Schirrmacher. Von Ernst-Joachim Mestmäcker

HB: Die Kapitalismuskritik übersieht den gierigen Staat (15.11.11): In Deutschland wird zu viel Hegel und zu wenig Hobbes gelesen. Der Staat ist nicht der Inbegriff der Vernunft, wie die Antikapitalisten wähnen. Er ist oft dumm und gierig. Und das im Namen sozialer Gerechtigkeit.

Zeit: Systemkritik Kapitalismus in der Reichtumsfalle (11.11.11): Mehr Schulden statt mehr Wohlstand – das Wirtschaftssystem, wie wir es kennen, funktioniert nicht mehr gut. Warum es sich lohnt, nach Alternativen zu fragen.

HB: Debatte„Der Kapitalismus ist ein systemischer Fehler“ (11.11.11): In den Medien tobt eine neue Kapitalismusdebatte. Wer hat Schuld am Euro-Desaster – Zockerbanken oder Schuldenpolitiker? Die Handelsblatt-Leser äußern in ihren Kommentaren zuweilen weisere Ansichten als manche Experten.

FAZ: Kurszettel gegen Stimmzettel: Warum Habermas nichts von der Krise versteht (11.11.11)

HB: Kapitalismuskritik – Angriff auf die Marktwirtschaft (8.11.11): Auf der Straße begann es, die Medien setzen es fort: die Dämonisierung der Marktwirtschaft. Dabei ist sie nicht Täter, sondern Opfer einer unheiligen Allianz von Bankern und Schuldenpolitikern. Eine Verteidigungsrede

Spon: Unter Apokalyptikern (7.11.11): Jetzt hat sich auch der Philosoph Jürgen Habermas in die Euro-Debatte eingeschaltet: Europa sei auf dem Weg in die „Postdemokratie“, mit Angela Merkel als Erfüllungsgehilfin des Kapitals. Damit hat die Schuldenkrise endgültig das Stadium der Hysterie erreicht.

FAZ: Euro-Krise Rettet die Würde der Demokratie (4.11.11): Papandreou hält dem zerrissenen Europa den Spiegel vor. Ein Kommentar zu Frank Schirrmachers „Demokratie ist Ramsch“.  Von Jürgen Habermas

FAZ: Der griechische Weg Demokratie ist Ramsch (1.11.11):  Wer das Volk fragt, wird zur Bedrohung Europas. Das ist die Botschaft der Märkte und seit vierundzwanzig Stunden auch der Politik. Wir erleben den Kurssturz des Republikanischen. Von Frank Schirrmacher

Zeit: Zivilgesellschaft Auserwählt und verachtet (16.10.11): Keine Demokratie kommt ohne sie aus: Eine Verteidigung der Eliten. In Deutschland wird wieder nach Orientierung gerufen. Manche scheuen sogar vor dem Wort »Führung« nicht zurück. Doch wenn eine demokratische Gesellschaft ihren Bedarf an klaren Perspektiven befriedigen will, braucht sie dazu Eliten, die den Mut haben, schwierige Themen anzusprechen, neue Gedanken zu entwickeln und ihre öffentlichen Debatten so zu führen, dass möglichst viele daran teilnehmen können. Dass in Deutschland solche Debatten fehlen, liegt auch daran, dass es um die Eliten schlecht bestellt ist.

Stefan Leichners Blog: Schuldenkrise: State of the Art der Krisenbewältigung (10.10.11): Wirtschaftsliberalismus bedeutet „Freiheit der Märkte“ oder genauer gesagt, die Freiheit der Märkte von jeglicher staatlichen oder korporativen Bindung, sprich Beeinflussung, Beschränkung und Regulierung. Entsprechend richtet sich wirtschaftsliberale Politik auf die Zurückdrängung des Einflusses von Staat und etwa auch von Gewerkschaften bzw. auf die Liberalisierung (Öffnung für den Wettbewerb) und Deregulierung von Märkten, die Privatisierung von Staatsbetrieben und natürlich auch auf die Realisierung von Freihandel (Öffnung nationaler Märkte für den inter-nationalen Handel).

FAZ: Hegel und die Finanzkrise – Der Geist ist heiß: Der reiche und der arme Pöbel (24.9.11): Was der Philosoph Hegel über die Folgen der Finanzkrise wusste und warum seine Staats- und Rechtsphilosophie gerade auch in ihren Schwachpunkten hochaktuell ist.

Spon: Neoliberalismus nach Lehman-Pleite – Das unzähmbare Monster (10.9.11): Seit dem Crash der US-Bank Lehman Brothers gilt der freie Markt als gescheitert. Selbst Erzkonservative flirten inzwischen mit dem Sozialismus, der Staat mischt wieder mit. Der Neoliberalismus aber lebt – er hat sich so stark im Finanzsystem eingenistet, dass man ihn kaum noch wegregulieren kann.

Zeit: Unterwegs zur Plutokratie (3.9.11): Hemmungsloser Reichtum, betrogene Bürger: Der entfesselte Markt bringt die Demokratie in Gefahr

HB: Wer zügelt die Gier des Staates? (2.9.11): Alle Welt schimpft auf entfesselte Finanzmärkte. Die Rolle des Staates hat keinen Platz in der gängigen Kapitalismuskritik. Warum eigentlich nicht? Die neuen Kritiker haben ein kurzes Gedächtnis.

FAZ: Deutschland und die Finanzkrise – Groß war unser Selbstbetrug (2.9.11): Wird Deutschland langsam zu „Deutschland“? Wenn das mit der Finanzkrise so weitergeht, sollten wir unser Land besser in Anführungszeichen setzen. Wer Europa neu aufstellen will, muss zuerst seine eigenen Verhältnisse in Ordnung bringen.

FTD: Angst vor der Krise Hatte Karl Marx doch recht? (1.9.11): In Zeiten der Krise werden die Werke des deutschen Kommunisten wieder populär. Selbst konservative Politiker und Ökonomen berufen sich auf ihn – leider aus den falschen Gründen

European: Gute Absichten bewirken nicht automatisch gute Politik (29.8.11):  Die Politik eiert in finanzpolitischen Fragen von einem Vorschlag zum nächsten – man will den Wähler schließlich nicht verprellen. Doch politisches Stehvermögen war noch nie gleichbedeutend mit Weitsicht.

FAZ: Krise des Bürgertums – Auch die Linken haben nichts geahnt (28.8.11): Links sind höchstens noch die Erinnerungen: Als die Finanzmärkte entfesselt wurden, entschied sich die rot-grüne Regierung, das Großkapital zu fördern. Wir brauchen bürgerliche Kontrollen, die der Fuck-you-Politik der Finanzwelt etwas entgegensetzen.

FAZ: Eine Verteilungsfrage – Die nächste Stufe der Finanzkrise (20.8.11): Welche Möglichkeiten hat die Politik noch, des Finanzsystems Herr zu werden? Die Lösung der Schuldenkrise ist eine Verteilungsfrage: Wer bezahlt, was längst ausgegeben wurde?

Manuel Wörsdörfer: Die normativen und wirtschaftsethischen Grundlagen des Ordoliberalismus (17.8.11): Die Dissertation gliedert sich in zwei Teile – einen methodisch-wissenschaftstheoretischen bzw. biografisch-dogmenhistorischen und einen wirtschaftsethischen Bereich. Beide Abschnitte sind wechselseitig miteinander verzahnt. Im ersten Teil wird es vorwiegend um biografische und theoriegeschichtliche Fragestellungen gehen. Der erste Aufsatz – On the Affiliation of Phenomenology and Ordoliberalism – beschäftigt sich mit dem wechselseitigen Einfluss von Husserl, Rudolf und Walter Eucken. Dabei wird eine Drei-Ebenen-Unterscheidung vorgenommen: Einflüsse lassen sich demnach nicht nur auf der biografischen, sondern gleichfalls auf der wissenschaftstheoretischen und sozialphilosophischen Ebene ausmachen. Dennoch ist Vorsicht geboten, denn der Einfluss der Phänomenologie auf das Werk Walter Euckens sollte nicht überbetont werden, in dem Sinne, dass man Eucken als angewandten Phänomenologen und die Husserlsche Phänomenologie als Metatheorie des Ordoliberalismus darstellt. Vielmehr ist von einem eklektischen Denkmuster in den Schriften Euckens auszugehen, die maßgeblich vom Werk seines Vaters beeinflusst wurden (d.i., Walter Eucken als Rudolf Euckenianer) – und dies sowohl im Bereich der Wissenschaftstheorie und Methodik als auch im Kontext des sozialphilosophischen Topos der Gesellschaftskrisis. Der zweite Aufsatz – An Ordoliberal Interpretation of Adam Smith – geht den Parallelen im Denken Adam Smith und Eucken nach. Auffallend ist, dass Eucken Smith meist im Zusammenhang mit seiner Kritik am laissez faire respektive Paläoliberalismus zitiert. …

FAZ: Bürgerliche Werte – „Ich beginne zu glauben, dass die Linke recht hat“ (14.8.11): Im bürgerlichen Lager werden die Zweifel immer größer, ob man richtig gelegen hat, ein ganzes Leben lang. Gerade zeigt sich in Echtzeit, dass die Annahmen der größten Gegner zuzutreffen scheinen. Von Frank Schirrmacher

Debatte zum  Beitrag Schirrmachers

FAZ: Krawalle in England – Woher kommt diese Wut? (14.8.11):  Die Krawalle in England sind schlimm. David Camerons Vorschlag, beteiligten Sozialmietern die Wohnung zu kündigen, dürfte auf offene Ohren stoßen. Doch die Plünderer haben ein Vorbild für ihre Gier: das britische Establishment.

FAZ: Die Lehre vom Nichtwissen – Alles, was man nicht wissen muss (8.6.11): Warum sollte man wissen wollen, was man nicht weiß? Und welches Unwissen ist von Vorteil? Für solche Fragen gibt es die Agnotologie, die Theorie des Nichtwissens. Ihre Vertreter tauschten jetzt in Bielefeld ihr Wissen aus.

Staufenbiel.de: Alte Werte – neue Elite (5.6.11?): Die Finanzkrise hat kein gutes Haar an der Manager-Elite gelassen. Zeit, um sich mit alten Werten neu zu definieren. Das gilt auch für den Nachwuchs.

Spon:  Essay –  Sicherheit und Risiko (31.3.11): Wir Deutschen haben Technik und Politik an die Kette gelegt – denn wir scheuen stets das Risiko. Deswegen hat Kernkraft nach Fukushima hier auch keine Chance mehr. Doch diese Haltung birgt Gefahren: Sicherheitswahn kann unsere Gesellschaft auch lähmen.

FAZ: Nach Fukushima – Abschaffung der Komfortzone (20.3.11): Die Atomkatastrophe in Japan sollte uns Anlass geben, vom Versprechen des unaufhörlich wachsenden Wohlstands abzukehren. Allerdings sind wir mit unseren verschwenderischen Gesellschaftsmodell viel stärker verwachsen, als wir uns eingestehen wollen.

NDS: Die Weltwirtschaftskrise und das plötzliche Verschwinden des „Postfordismus“: Über den lautlosen Niedergang einer Theorie (4.3.11): Mit der 2009 unübersehbar gewordenen Weltwirtschaftskrise ist es um die im linken Diskurs stellenweise inflationär verwendeten Begrifflichkeiten wie „Fordismus“ und „Postfordismus“ merkwürdig still geworden. Die Weltwirtschaftskrise blamierte nicht nur die neoliberalen oder neoklassischen Ökonomen, sondern warf auch die neo-marxistisch inspirierte Post-/Fordismustheorie und die daraus abgeleiteten politischen Gewissheiten über die Obsoletheit einer keynesianisch ausgerichteten Politik über den Haufen.

Spiegel: Zukunft der Wirtschaft – Der Kapitalismus ist so quicklebendig wie nie (23.1.11): Der Kapitalismus hat seine besten Jahre hinter sich? Von wegen! Weil Geld teurer und Mitarbeiter knapper werden, verschärft sich der Kampf um diese beiden Ressourcen in Zukunft noch mehr. Ob diese Entwicklung gut oder böse endet, hängt davon ab, wie die Wirtschaft auf die epochale Herausforderung reagiert.

Blätter:  Cyberwar: Die neue Front (1/11): Es geht um eine Menge Geld. Cyber Security ist eine wichtige Wachstumsbranche und mittlerweile hat sich in den Vereinigeten Staaten bereits eine Art militärisch-kybernetischer Komplex herausbildet. Die US-Regierung gibt derzeit jährlich Milliarden US-Dollar für nichtgeheime Aktivitäten im Bereich der digitalen Sicherheit aus und schätzungsweise noch einmal den gleichen Betrag für geheim gehaltene.

Salon: The money paradox (7.1.11): Does money play a major role in economic and political decision-making or not? You can’t have it both ways

Spiegelfechter: Das Wahrnehmungs-Paradoxon der Wirtschaft (3.1.11): Seit Jahr und Tag beklagen sowohl Wirtschaftsverbände als auch namhafte Vertreter der vornehmlich konservativen und liberalen Parteien die mangelnde Flexibilität des Kündigungsschutzes in Deutschland. Dies gefährde in hohem Maße die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und damit die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Zu einem aktuellen Fall jedoch gab es von diesen Seiten noch keinerlei diesbezügliche Stellungnahme zu vermelden. Dabei ist er besonders gravierend.

2010

Telepolis: Geld – Mythos und Macht (I) (27.12.10): Für viele Menschen scheint Geld eine der wichtigsten Sachen der Welt zu sein. Geld macht Macht, Geld macht Politik. Was Geld eigentlich ist, wird dabei immer wieder gerne vergessen. Seit Menschen Handel treiben und ihre Gesellschaft eine höhere Arbeitsteilung aufweist, brauchen sie Tauschmittel, die universell akzeptiert werden. Es wurde im Laufe der Zeit vieles ausprobiert: Waffen, Kunstgegenstände, Muscheln, Gewürze, Silber, Gold und schließlich Papiergeld. Eine geldlose Gesellschaft ist heute mithin unmöglich, schließlich würde kein Arbeitnehmer eine Bezahlung in Butter, Käse, Automobilbezugsscheinen oder Benzinkanistern akzeptieren. Für die Geldfunktion als Tauschmittel ist es allerdings irrelevant, welche Art von Geld verwendet wird. Dem Arbeitnehmer ist es prinzipiell egal, ob er Goldmünzen, Papierscheine oder elektronische Verrechnungseinheiten für seine Arbeitsleistung bekommt – wichtig ist, dass dieses Tauschmittel in der Tat universell ist und von jedermann akzeptiert wird.  Teil 2: Geld – Mythos und Macht (II)

Telepolis: Auch der gute Mensch muss gelegentlich recht haben (19.12.10): Zu Peter Sloterdijks Theorie der Gaben. [extern] „Warum ich doch recht habe“, lautet die Überschrift unter der Peter Sloterdijk in der Zeit neuerlich seine Vision zur Ersetzung der Steuern durch eine „vom Geist der Gabe“ bestimmte Gesellschaft darlegt und gegen seine Kritiker verteidigt. Qua Überschrift klassifiziert sich diese Sprecherposition also als Rechthaberei, und wie so häufig bei selbsternannten Rechthabern natürlich auch als die eines Verkannten. Soll man hier eher an trotzige Ätsch-Ich-habe-recht-Kindergartenallüren denken oder als stilistisches Vorbild Friedrich Nietzsches Ecco Homo, genauer die Kapitel „Warum ich so weise bin“, „Warum ich so klug bin“ und „Warum ich so gute Bücher schreibe“, vermuten?

HB: Eliten: Die S-Klasse der Wirtschaft glänzt nicht als Vorbild (24.11.10): Zu viele Manager schreiben fleißig Manifeste, statt Taten sprechen zu lassen. In ihrem Verhältnis zur Politik herrscht Geringschätzung vor.

Blätter: Im Schlepptau der Finanzmärkte – Wie sich die Politik dem Diktat der Krisenverursacher unterwirft (11/2010): Als Lehmann Brothers Mitte September 2008 zusammenbrach, reagierten Peer Steinbrück, der damalige Bundesfinanzminister, diesseits des Atlantik, und Alan Greenspan, der Vorsitzende der US-Notenbank FED, jenseits des Atlantiks mit identischen Worten auf den größten Krach der Finanzgeschichte: Sie hätten „in den Abgrund geschaut“, ließen die beiden „Wir

SZ: Bundespräsident: Strengere Kontrollen Köhler geißelt den Finanzkapitalismus (29.4.10): Rendite, Rendite, Rendite – ohne Rücksicht: Der Finanzkapitalismus dürfe kein Leitbild mehr sein, poltert Bundespräsident Horst Köhler. Er fordert drastische Konsequenzen – vor allem „Abrüstung“ bei finanziellen „Massenvernichtungswaffen“.

3Sat: Gier und Moral – Nell-Breuning und die soziale Marktwirtschaft (14.06.10): Oswald von Nell-Breuning war Berater vieler Bundesregierungen und maßgeblich an der Entstehung des Godesberger Programms der SPD von 1959 beteiligt. Was würde er heute zu Mindestlöhnen und Ein-Euro-Jobs, Arbeitsagenturen und Hartz IV sagen?

ZEIT: Spekulanten – Was hat das Monster diesmal getan? (06.05.10): Politiker aller Parteien machen Spekulanten für das griechische Schuldendebakel verantwortlich. Auf der Suche nach einem Finanzkomplott

MM: Philosophie des Geldes – Wir haben die Vernunft verloren (18.4.10): Geld ist der bedeutsamste Leitstern unserer Gesellschaft, sagt Gerhard Hofweber – ein Fehler. Wie es dazu kommen konnte und warum wir dennoch hoffen können, schildert der Philosoph in einem Gastbeitrag für manager magazin.

ZEIT: Kapitalismus – Jetzt werden alle reich (31.3.10): Der Mann, der vor 300 Jahren in Paris den modernen Kapitalismus erfand: Das Lebensabenteuer des John Law und das Schicksal seiner »Banque Royale«

Zeit: Soziale Gerechtigkeit – „Die Mittelklasse irrt“ (26.3.10): Je ungleicher eine reiche Gesellschaft, desto größer ihre sozialen Probleme: Der britische Sozialforscher Richard Wilkinson über die Frage, warum der wachsende Abstand zwischen Arm und Reich schlecht für alle ist

HB: Forschungsprojekt: Ist das BWL-Studium schlecht für die Moral? (4.3.10): Das Urteil über Banker, Boni und Skandale ist längst gefällt. Die Gier, das kurzfristige Profitdenken und die fehlende Moral seien salonfähig geworden. Falsche Anreize führten zu falschem Wirtschaften. Manche Wissenschaftler aber schauen noch ganz woanders hin. Sie erforschen, ob nicht auch die betriebswirtschaftliche Lehre Schuld auf sich geladen hat. Werden durch das Studium Menschen ausgebildet, die weniger moralisch denken und handeln?

HB (Paid Content): ETHISCHE GRUNDLAGEN DES UNTERNEHMERTUMS“  Wie ein Zahnrad in einer komplexen Maschine (25.2.10): Warum der nur auf Zahlen fixierte Kaufmann nicht die besten Entscheidungen trifft und warum dem ganzheitlich denkenden Unternehmer die Zukunft gehört

HB: „Unternehmer brauchen die Akzeptanz der Gesellschaft“ (18.2.10): Verantwortungsvolles Handeln stand im Mittelpunkt von Alfred Herrhausens Denken. Moderne Unternehmer sollten das wiederentdecken, schreibt Stefan Heß, Preisträger des vom Initiativkreis Ruhr und vom Handelsblatt ausgeschriebenen Essay-Wettbewerb für Studenten und Nachwuchswissenschaftler.

HB: „Wir verlieren Zeit, weil wir nicht zu Ende denken“ (16.2.10): Der Lohn eines Arbeiters soll seiner Produktivität entsprechen. Dieser simple ökonomische Grundsatz trifft bei vielen Arbeitnehmern in Deutschland nicht zu, 400-Euro-Jobs und Mehrfachbeschäftigung breiten sich aus. Warum Unternehmer vor allem dann ethisch handeln, wenn sie menschenwürdige Löhne zahlen. Ein Essay aus dem Herrhausen-Laureate-Wettbewerb.

Wirtschaftsblatt: Ethisch wirtschaften – eine Unmöglichkeit? (1.2.10): Was ist das überhaupt? Ein Paradoxon? Ein Widerspruch? Unmöglich zu definieren? Oder ein Konzept für ein Wirtschaften über die Generationen hinaus? Das Wirtschafts- Blatt versucht eine Annäherung.

Telegraph: Joseph Stiglitz: Why we have to change capitalism (23.1.10): In an exclusive extract from his new book, Freefall, the former World Bank chief economist, reveals why banks should be split up and why the West must cut consumption.

DRW: John Searle Keine Angst vor Wissen – Der amerikanische Philosoph fordert Respekt vor objektiven Wahrheiten (18.1.10): John Searle, 77 Jahre alt, ist einer der bekanntesten, aber auch ein ziemlich umstrittener Philosoph aus den USA. Er lehrt seit nun über 50 Jahren an der University of California at Berkeley. Was hat John Searle berühmt gemacht? – Seine sogenannte Sprechakttheorie. Darin geht es um Sätze, mit denen wir die Welt verändern. Befehle wie zum Beispiel: „Liebe Mama, kauf’ mir einen iPod!“ Diese Äußerung kann nicht wahr oder falsch sein – sie kann nur erfüllt werden – oder eben nicht. Aber John Searle hat nicht nur über die verzwickten Wirrungen der Sprachphilosophie nachgedacht – er hat geschrieben über Bewusstsein, über das Verhältnis von Geist und Gehirn, über Computertheorien des Geistes. Jetzt hat er sich einem neuen Thema zugewandt: Wissen und Wahrheit in Zeiten des Relativismus. Und genau darüber möchten wir heute hier auf DRadio Wissen mit John Searle sprechen.

FTD: Die Rendite der Entmenschlichung (19.1.10): In der Freizeit konsumieren wir, und während der Arbeitszeit steigern wir unsere Produktivität dermaßen, dass wir morgen noch mehr unnützes Zeugs kaufen können. Die Schwachen bleiben auf der Strecke: Aus der ökonomischen wird eine Sinnkrise: Und die Anleger schauen wie immer weg.

FAZ: Marktwirtschaft gibt es nicht ohne Haftung (17.1.10): Amerikanische Ökonomen lesen in der Regel keine deutsche Fachliteratur. Wie schade! Sie hätten bei Walter Eucken nachlesen können, dass eine Marktwirtschaft ohne das Prinzip „Haftung“ nicht funktionieren kann. Wenn das Prinzip in der Finanzwelt nicht reaktiviert wird, werden auch die schärfsten Kontrollen nichts nutzen.

Telepolis: „Der Rückblick auf die Alten macht einfach schlauer“ (10.1.10): Interview mit dem Philosophen Peter Zudeick über Gerechtigkeit.Das Thema Gerechtigkeit spielt momentan in unserer Gesellschaft eine große Rolle. Gerechtigkeit wird bei den Verwerfungen der kapitalistischen Wirtschaft vehement eingefordert, aber kaum einer kann genau erklären, um was es sich dabei überhaupt handelt. Gerechtigkeit scheint emotional ein sehr starker Begriff und analytisch eine recht verschwommene Kategorie zu sein. In seinem neuesten [extern] Buch „Tschüss ihr da oben. Vom baldigen Ende des Kapitalismus“ hat sich der Journalist und Philosoph Peter Zudeick neben einer Beschreibung der politischen und sozialen Widersprüche im gegenwärtigen Crashkapitalismus sowie Vorschläge zu deren Lösung dem gerechtigkeitstheoretischen Diskurs von Aristoteles bis zu John Rawls gewidmet und versucht, das ideologische Knäuel zu entwirren.

SZ: Unternehmen in der Gesellschaft “Pervertierung des Systems“ (6.1.10): Die Erosion gemeinschaftlicher Werte ist in der Wirtschaft weit fortgeschritten – und sie war ein Auslöser für die Wirtschaftskrise. Die Unternehmen haben sich gewandelt. Ein Gastbeitrag von Klaus Schwab

HP: Now: Muscular Communitarianism (4.1.10): By Amitai Etzioni: The time for muscular communitarianism has come. In his second year, President Obama best reveal that his communitarianism is not powerless, but indeed has muscles of its own, although these have so far been rarely exercised.

Zeit: Wirtschaftsethos – »Erfolg rechtfertigt gar nichts« (4.1.10): Der Theologe Hans Küng über Lug und Trug in Management und Politik, den Geist der Fairness und seine Forderung nach einem globalen Ethos

FAZ: „Der Sozialismus ist gar nicht so übel“ – Debatte über eine Provokation (3.1.10): Spezial Es war eine Provokation, aber sie war ernst gemeint: „Der Sozialismus ist gar nicht so übel“, behauptete die F.A.S. vor wenigen Wochen und sorgte damit für heftige Reaktionen. Lesen Sie hier, was unsere Leser über den Sozialismus denken – und was renommierte Wissenschaftler sagen.

2009

Telepolis:  Wer die Fäden zieht (29.12.09): Gespräch mit dem Soziologen Hans Jürgen Krysmanski über globale und nationale Macht- und Funktionseliten. Teil 1: Hans Jürgen Krymanski ist emeritierte Professor für Soziologie an der Universität Münster und hat sich in seinem Buch „Hirten und Wölfe. Wie Geld- und Machteliten sich die Welt aneignen“, das nun in einer zweiter und gründlich überarbeiteten sowie erweiterten Auflage erschienen ist, der Erforschung jener gewidmet, von denen Carl Schmitt in einer lichten Stunden sagte: „Eliten sind diejenigen, deren Soziologie keiner zu schreiben wagt.“ Inspiriert vom Modell der amerikanischen Herrschaftsstrukturforschung Power Structure Research, rückt er jenen zu Leibe, welche die monetär gefasste Welt regieren, dabei so einflussreich sind, dass sie öffentlich nicht in Aktion treten müssen und dennoch trotz aller Machtfülle gestürzt werden können.  Teil 2

FAZ: Wirtschaft und Moral – Liebe in Zeiten des Marktes (25.12.09): Ein Kapitalismus, der vorwiegend auf die dunkleren Seiten der menschlichen Natur setzt und diese dadurch verstärkt, wird immer äußerst anfällig sein. Nicht nur Konkurrenz fördert Leistung. Auch Solidarität und Gemeinschaft bringen den Menschen voran.

FAZ: Reinhard Marx: Die Soziallehre als Kompass (20.12.09): Auf dem Weg aus der Finanz- und Wirtschaftskrise kann die Katholische Soziallehre Orientierung bieten. Mit ihrer Hilfe lässt sich die Soziale Marktwirtschaft stärken. Es gilt, das Verhältnis von Eigeninteresse und Gemeinwohl wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

FAZ: Gleichheit, Freiheit und Gemeinschaftlichkeit – Der Sozialismus ist gar nicht so übel (20.12.09): Alle Menschen werden Brüder. Das wollen Christen und Sozialisten. Gleiche Chancen für alle wollen sie auch. Der sozialistischen Utopie kann man die Faszination kaum absprechen. Sollten wir es also noch einmal mit dem Sozialismus versuchen? Trotz allem?

HB: Edmund S. Phelps – Der Weg zu Wohlstand und stabilen Märkten ist steil (8.12.09): Nach der schweren Krise können wir einen solideren Kapitalismus aufbauen, der Innovation und gesellschaftlichen Reichtum schafft

Eine Frage der Verantwortung – Moral in der Wirtschaft (23.11.09): Die Wirtschaft – ein „moralfreier Raum“? Sozialethiker Friedhelm Hengsbach erläutert, was die scheinbar entgegengesetzten Pole miteinander zu tun haben.

Aus Politik und Zeitgeschichte: Ausgabe 47/2009, Soziale Gerechtigkeit: Jede neue Regierung tritt mit dem Versprechen an, für mehr „soziale Gerechtigkeit“ zu sorgen. Auch wenn der Terminus im Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und FDP explizit gar nicht vorkommt – die Rede ist von „Generationen-“ „Leistungs-“ und „Beitragsgerechtigkeit“ –, so schwingt er doch an vielen Stellen „zwischen den Zeilen“ mit. Gerechtigkeit ist jedoch keine objektive, messbare Größe. Was gerecht ist und was nicht, liegt im Auge des Betrachters. Ist also die erbrachte Leistung die entscheidende Kategorie oder der Bedarf? Auch die politischen Parteien haben divergierende Konzepte von sozialer Gerechtigkeit und führen sie zuweilen als „Kampfbegriff“ ins Feld.

FAZ: Erzbischof Reinhard Marx: Zuerst kommt der Mensch, dann der Markt (13.11.09): Mit seiner Sozialenzyklika dringt der Papst bis zum Kern der Finanzkrise vor. Denn indem er die Liebe in den Mittelpunkt stellt, fordert er auch eine Ethik, die sich mit individuellen Tugenden und dem Aufbau vernünftiger Institutionen beschäftigt.

Spon: Wirtschaftsethik – Warum Egoismus im Geschäftsleben schadet (12.11.09): Misstrauen ist ein Motivationskiller erster Güte: Ein Bonner Forscher beweist mit schlichten Experimenten, wie ein autoritärer Führungsstil den Unternehmenserfolg gefährdet. Wer seine Mitarbeiter fair behandelt, erreicht mehr – das Menschenbild der gängigen Wirtschaftstheorie gerät ins Wanken.

Spon: Neue Wirtschaftsordnung – Was guter Kapitalismus leisten muss (19.10.09): Wie sieht die Weltwirtschaft nach dem Bankencrash aus? Ein Umdenken ist zwingend, Fehlentwicklungen der vergangenen Jahrzehnte müssen korrigiert werden. Dabei darf aber nicht der Kapitalismus als Ganzes in Frage gestellt werden.

SZ: Ungeahnte Relevanz – Theologe Küng ruft Wirtschaftsethos aus (8.10.09): Die Finanzkrise verleiht dem Theologen Hans Küng unvermutetes Gewicht. Sein neuer Wirtschaftsethos, den er vor der UN verkündete, fand prominente Unterstützer aus allen Lagern.

FTD: Wider die Eitelkeit der Wirtschaftseliten (5.10.09): In seinen Büchern nahm der verstorbene Reinhard Mohn nicht nur Stellung zu aktuellen Fragen der Gesellschaft, Wirtschaft und Politik – sondern zog auch gegen selbstherrliche Manager zu Felde.

HB: Stumpfe Pfeile gegen den Kapitalismus (30.9.09) von Jagdish Bhagwati (Ökonom an der Columbia University New York) Manche Kritiker wollten wegen der Krise den globalisierten Kapitalismus beerdigen. Doch die liberalen Reformen haben in den letzten 20 Jahren dazu geführt, 500 Millionen Menschen aus der Armut zu heben. Die Krise darf nicht dazu missbraucht werden, diese Tatsache zu widerlegen. Nötig sind präzise Reformen des Finanzsektors.

TP: Neoliberale Selbstverteidigung (26.9.099): Marktfundamentale Ökonomen weisen jede Schuld an der Finanzmarktkrise zurück – mit eher drolligen Argumenten. Bevor der Finanzmarktcrash den neoliberalen Theorien eine klare Absage erteilt hat, schien die Mainstream-Ökonomie in ein goldenes Zeitalter eingetreten zu sein. Ben Bernanke, zuvor führender Wirtschaftsprofessor und heute Chef der USA-Notenbank, pries die „Great Moderation“, die weltweite makroökonomische Stabilität der vergangenen zwei Jahrzehnte, und führte sie teilweise auf die gelungene Geldpolitik, noch mehr aber auf die inhärente Stabilität der Finanzmärkte zurück.

Zeit: Kapitalismus – Zerstört der Kapitalismus die Demokratie? (20.8.09): Privateigentum und Volksherrschaft gelten Systemkritikern als Gegensatzpaar. Josef Joffe gehört nicht zu ihnen

Zeit: Kapitalismus – Die Luft soll raus (6.8.09): Politiker wollen einen Kapitalismus ohne Spekulationsexzesse schaffen. Geht das?

Wiwo: Philosoph Peter Koslowski – Das Leben in der Hochstapler-Ökonomie (31.7.09): Die Zeiträume zwischen Börsencrashs werden immer kürzer. Doch dadurch kommt es zu einer Umverteilung von oben nach unten, sagt der Philosoph und Wirtschaftsethiker Peter Koslowski. Das Leben zwischen den Blasen ist vielleicht gar nicht so schlecht.

HP: Do We Have Inalienable Responsibilities to One Another? (23.7.09): By Amitai Etzioni. I have a confession to make. I am an avid reader of personal advice columns. When I read those published generations ago, I feel that they provide a great insight what life was really like in those days–and what the prevailing norms were regarding what was considered right and wrong….

Harvard Business School – Ein hippokratischer Eid für Manager? (21.7.09): Im Juni schwor die Hälfte der diesjährigen Harvard-Absolventen, „dem allgemeinen Guten“ zu dienen, mit „äußerster Integrität“ vorgehen zu wollen und sich gegen Entscheidungen zu wappnen, die dem Unternehmen und der Gesellschaft schaden.

Welt: Soziologische Perspektive – Die Welt leidet unter mehr als der Finanzkrise (17.7.09): Die undurchsichtige Vernetztheit der Finanzmärkte führte die Welt in die schwerste Krise der vergangenen Jahrzehnte. Es braucht eine neue Logik, um zu begreifen, was wahrer Wohlstand ist. Noch sind die weltweiten Kapazitäten groß genug, um die richtigen Lehren aus der jetzigen Krise zu ziehen.

Tagesspiegel: Die verlorene Ehre des Kaufmanns (12.7.09): Ein letzter Essay von Lord Ralf Dahrendorf über Ursachen der Krise – und Schlussfolgerungen für Wirtschaft und Staat.

FAZ: Wirtschaftsethik: „Es gibt eine Alternative zur Gewinnmaximierung“: (12.7.09) In einer neuen Enzyklika prangert der Papst das Profitstreben an. Die Sonntagszeitung hat darüber mit dem Wirtschaftsethiker Peter Ulrich gesprochen. Er verteidigt den Heiligen Vater, kritisiert die Manager und fordert Ökonomie für Fünftklässler.

HB: Der Kapitalismus ist gescheitert“ (12.7.09: Der Managementexperte und Bestsellerautor Fredmund Malik über Konsequenzen aus der Finanz- und Wirtschaftskrise – und warum sich niemand vorzeitig in Sicherheit wiegen sollte.

NZZ: Stets auf Posten – Max Webers «Geist des Kapitalismus» und Jean Calvins Berufsethik (11.7.09)

Zeit: Kapitalismuskritik – Schluss mit dem Theater! (9.7.09): Wolfgang Engler rät inmitten der Krise zur Aufrichtigkeit und predigt uns den Mut vergangener Epochen

NZZ: Papst will Krise durch Regulierung überwinden (7.7.09): Enzyklika «Caritas in veritate» vorgestellt – Am Tag vor dem G-8-Gipfel in Aquila hat Papst Benedikt XVI. seine dritte Enzyklika vorgestellt. Das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche mahnt darin die Regierungen, die nationalen Ökonomien stärker zu regulieren, um die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise zu überwinden.

SZ: Der unsichtbare Gott(3.7.09): Warum es keinen krisenfesten Kapitalismus geben kann

Welt: Verteidigung des Ungeliebten Warum der Kapitalismus beibehalten werden muss (28.6.09): Der Kapitalismus ist ganz von selbst entstanden, ohne intellektuelle Blaupause. Es ist die Wirtschaftsweise, die sich ergibt, wenn man die Menschen einfach machen lässt. Krisen gehören zum Kapitalismus wie das Bauchweh zum Festschmaus. Zehn Argumente zur Beibehaltung des Kapitalismus – und eines dagegen.

HB: Degeneration der Verantwortung (5.6.09). Was in der Industrie zur Mehrung des Wohlstands beiträgt, die zunehmende nationale wie internationale Arbeitsteilung, scheint im Finanzsystem zum Kern des Problems zu führen.

Zeit: Werte-Debatte – Maßhalten, um zu überleben (25.5.09): Kann eine Gesellschaft, die Wachstum zum Grundsatz hat, Gier und Maßlosigkeit verhindern? Ja – wenn jeder Einzelne mehr Verantwortung dafür übernimmt

NZZ: Die Tausendkünstler der Geldvermehrung (23.5.09): Goethe und die Fiktionen der Finanzwirtschaft. «Es trägt den Namen Geld (nomisma), weil es sein Dasein nicht der Natur verdankt, sondern weil man es als <geltend> gesetzt hat und es bei uns steht, ob wir es ändern oder ausser Kurs setzen wollen.» Das schrieb vor mehr als 2300 Jahren Aristoteles in seiner «Nikomachischen Ethik». Ein Grundsachverhalt der pekuniären Tauschwirtschaft lässt sich besonders prägnant formulieren: Wer Geld für eine Sache oder Leistung entgegennimmt, muss glauben, dass es gilt. Denn für sich genommen ist es nichts (oder allenfalls ein lächerliches Quantum Metall).

Wired: The New Socialism: Global Collectivist Society Is Coming Online (22.5.09): So far, the biggest efforts are open source projects, and the largest of them, such as Apache, manage several hundred contributors—about the size of a village. One study estimates that 60,000 man-years of work have poured into last year’s release of Fedora Linux 9, so we have proof that self-assembly and the dynamics of sharing can govern a project on the scale of a decentralized town or village.

FAZ: Die Zukunft des Kapitalismus – Die nächste Blase schwillt schon an (22.5.09):

Zeit: Kapitalismus – Wir könnten auch anders (20.5.09): Warum brauchen wir Wirtschaftswachstum? Weil sonst Firmen sterben. Weil dann Menschen arbeitslos werden, arm und unglücklich. Ist das unausweichlich? Eine Alternative muss her

WF: Marktversagen – ein Wort in der Krise (18.5.09): Die Finanzmarktkrise hat erneut gezeugt, in welch verwirrender Weise der Marktversagensbegriff inzwischen benutzt wird. Die öffentliche Diskussion – aber zumeist auch die vieler Soziologen und Politikwissenschaftler – verwendet ihn „freischwebend“, nämlich als allgemeine Abkürzungsformel für eine Mißbilligung von Marktgeschehen: Marktkritiker finden, dass bessere Marktergebnisse vorstellbar gewesen wären und fordern eine politische Korrektur. Der Staat wird in der Pflicht gesehen, da vermeintlich keine andere Chance auf Verbesserung von Marktergebnissen besteht. Nach dieser Sichtweise – auf sie greifen auch Ulrich Beck und Jürgen Habermas zurück – versagen die Märkte latent immer.

Der Spiegel: Lob der Gier (11.5.09): Für die einen schon wieder 25 Prozent Rendite, für die anderen Kurzarbeit und Entlassungen – die Wirtschaftskrise verschärft die soziale Kluft und wird zur Systemkrise. „Gegen grenzenlose Profitgier“ marschierten Millionen am 1. Mai – aber kann man die Jagd nach Rendite begrenzen in einem Kapitalismus, der nur von Profit angetrieben wird? Von Cordt Schnibben

NZZ: Islam und Kapitalismus – eine türkische Symbiose (9.5.09): Eine neue religiöse Mittelschicht drängt nach oben und irritiert das alte Establishment – In der Türkei gewinnt ein neuer religiöser Mittelstand zusehends an Gewicht. Er bezieht sich in seinem Wirtschaften explizit auf den Islam; gleichzeitig plädiert er für den freien Markt und gegen staatliche Einflussnahme. Fleiss und Askese erscheinen als religiöse Pflichterfüllung – nicht selten ist denn auch von «islamischen Calvinisten» die Rede.

Spon: FOLGEN DER WIRTSCHAFTSKRISE Der neue Mensch (1.5.09): Nieder mit dem System? Eine Parole von gestern. Brillante Intellektuelle wie Peter Sloterdijk und Ralf Dahrendorf fordern stattdessen eine neue Ethik für den spätkapitalistischen Menschen, rufen in der Wirtschaftskrise nach Mäßigung, Gelassenheit und Übung. Es wird Zeit für neues Denken.

FAZ: Die Zähmung der Investmentbanker (27.4.09): Die Finanzmärkte brauchen nach der Krise neue Regeln. Die wirken aber nur dann, wenn sie so gut ausgedacht sind, dass die Banker sich freiwillig – also aus Einsicht – daran halten.

Der Spiegel: Schwer entflammbar (27.4.09): Anders als in Frankreich gibt es in Deutschland bislang wenig Protest gegen die Folgen der Krise. Linke Anheizer kommen nicht recht in Tritt – träumen aber von einem Generalstreik.

NZZ: Das Desaster der Erfolgskultur (27.4.09): Das grosse Gewinnspiel ist – vorerst – zu Ende. Der soziale Kitt, der alle Beteiligten an diesem Spiel verband, war eine Kultur des Erfolgs, der mehr als nur ein ökonomischer Erfolg sein sollte. Geldgewinn und psychisch-sozialer Mehrwert gingen Hand in Hand. – Und nun?

Spon: Das Geheimnis der Moral (23.4.09): Mensch sein heißt verletzlich sein, mit anderen mitzufühlen – doch was wird aus Kindern, denen diese Gabe genommen wird? Im Tierreich suchen Forscher nach den Spuren der Moral – und entdecken dabei eine Art Kompass der Evolution.

FTD: Phelps – Die vergessene Unsicherheit (24.4.09): Der Kapitalismus ist längst nicht am Ende: Wie kein anderes System sorgt er für mehr Wissen, höheres Einkommen und größere Zufriedenheit mit der Arbeit. Die Menschen müssen seine Dynamik nur besser verstehen.

DeLong: Understanding Marx Lecture (20.4.09):

FTD: Kampf dem Kasinokapitalismus (17.4.09): Die Weltwirtschaftskrise stürzt die etablierte Ökonomie in eine Sinnkrise – und gibt denen Auftrieb, die bisher eher als Außenseiter galten. Einer der Profiteure: US-Ökonom Joseph Stiglitz mit seiner Globalisierungskritik.

FTD: Der innere Feind des Kapitalismus (12.4.09): Der Kapitalismus ist nicht von außen gefährdet, er kann nur von innen geschwächt werden – von Intellektuellen, die das System verdammen und vom Staat fordern, die Märkte zu bändigen.

NZZ: Kein Ende des globalen Kapitalismus (9.4.09):Für viele Zeitgenossen, keineswegs nur doktrinäre Marktkritiker, belegt die Finanz- und Wirtschaftskrise das Versagen der Marktwirtschaft. Diese müsse gezähmt und gebändigt oder gar durch ein besseres System ersetzt werden. Die Anhänger einer freiheitlichen, offenen Ordnung befinden sich in der Defensive. An einer Tagung der liberalen Mont Pèlerin Society in New York tönte es jedoch ganz anders.

ÖB: Dritter Weg führt in die Irre (1.4.09):

Blätter: Die Lähmung der Linken (4/2009) Ausgerechnet in der Krise ist es still geworden um „Die Linke“. Dabei war noch vor Jahresfrist ihr Aufstieg in aller Munde. Die anhaltende gesellschaftliche Kritik insbesondere an den Hartz-Reformen trieb ihr Tausende neue Mitglieder zu, und die Erfolge bei den Landtagswahlen in Niedersachsen und Hessen sowie der Bürgerschaftswahl in Hamburg markierten den Durchbruch der neuen Partei im Westen

Prospect: After capitalism (April 2009)

FAZ: „Der Markt hat überhaupt nicht versagt“ (31.3.09)

FAZ: Ist der Kapitalismus noch zeitgemäß? (29.3.09) Nie ging es uns so gut wie heute. Das verdanken wir der entfesselten Marktwirtschaft. Dass der Erfolg seinen Preis hat, spüren wir jetzt in der Krise. Doch die Totengräber des Kapitalismus irren.

Time: The End of Excess: Is This Crisis Good for America? (26.3.09)

HB: Den Kapitalismus neu definieren (24.3.09) : Die Wirtschaftskrise zeigt, wie eng Markt und Staat zusammengehören: Beide sind Teile eines Gesamtsystems, die untereinander in vielfältigen Wechselwirkungen stehen. Beide Seiten müssen ihre Beiträge leisten, haben aber auch Schwächen. Daraus müssen wir politische Konsequenzen ziehen.

WF: Wolfgang Ockenfels: Noch einmal davongekommen? Wer heute einen Artikel über das Thema „Markt und Moral“ schreibt und mit der Überschrift „Noch einmal davongekommen?“ versieht, kann nicht wissen, wie morgen die Aktien stehen, und ob wir nicht längst für einen weltweiten Crash vorgesehen sind. Das kommt davon, daß die Zukunft unter anderem den Nachteil hat, daß sie noch nicht ist, und daß besonders die Ökonomiker sich als Komiker entpuppen, wenn sie einen prognostischen Blick in die Zukunft werfen.

HB: Eine Last für Generationen (10.3.09): Die Finanzkrise macht den Staat zur Geisel des Kapitalismus. Er versinkt noch weiter in Schulden und verliert jeden politischen Spielraum.

HB: Warum die Krise Wirtschaftsethiker spaltet (10.3.09): Die Finanzkrise verschafft Wirtschaftsethikern Auftrieb – dabei blicken Amerikaner ganz anders auf die Misere als Europäer. Hierzulande sprechen sich Vertreter des Fachs für eine Zähmung der Marktwirtschaft aus. Auf der anderen Seite des Atlantiks sind Wirtschaftsethiker dagegen überzeugt: Erst der Kapitalismus macht Menschen tugendhaft.

Wirtschaftliche Freiheit: Das Prinzip Haftung – wie weiter mit der markwirtschaftlichen Ordnung? (2.3.09): Die Weltfinanzkrise hat zu einer tiefgreifenden Verunsicherung über die Tragfähigkeit marktwirtschaftlicher Ordnungsprinzipien geführt. Nicht von ungefähr fallen die Einwände liberaler Ökonomen gegen die massiven Verstöße der Wirtschaftspolitik an den marktwirtschaftlichen Ordnungsprinzipien, wie wir sie gegenwärtig registrieren, vergleichsweise verhalten aus.

HWWI: Liberalismus trotz allem. Eine Handvoll Bemerkungen zum Umgang mit der Gegenreformation der Staatsanbeter (03/2009, pdf): Bei diesem Beitrag handelt es sich um die Schriftfassung der Dritten Wilhelm-Röpke-Vorlesung, die der stellvertretende Chefredaktor und Leiter der Wirtschaftsredaktion der Neuen Zürcher Zeitung, Dr. Gerhard Schwarz, am 12. Februar 2009 in der Thüringer Aufbaubank in Erfurt gehalten hat. Die jährlich am 12. Februar, dem Todestag des großen Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlers, stattfindende Veranstaltung des Wilhelm-Röpke-Instituts e.V. soll dazu beitragen, Röpkes Wirken als Wissenschaftler, Politikberater und Publizist in Erinnerung zu rufen und seine Ideen auf aktuelle Probleme anzuwenden.

HB: Die Fundamente unserer Ordnung (27.2.09): Verstaatlichung, Enteignung, Staatsbankrott: Die Perspektiven staatlichen Handelns bewegen sich derzeit zwischen beachtlichen Extremen. Wird auf der einen Seite die umfassende Heilung vom Staat erwartet und gefordert, so wird auf der anderen Seite das große Unheil durch den Staat an die Wand gemalt. Beides liegt näher beieinander, als der erste Anschein vermittelt.

Wirtschaftliche Freiheit: Der Staat versagt, nicht der Kapitalismus (23.2.09): Jede schwere Wirtschaftskrise erschüttert auch fundamentale Werte und Ansichten, schreibt Stephen Roach, Präsident von Morgan Stanley Asien, in einem Essay für das Handelsblatt. Doch trotz der Tatsache, dass wir derzeit die schlimmste Krise der Weltwirtschaft seit 75 Jahren erleben, sollten wir den Kapitalismus nicht verteufeln, meint er. Denn es gebe jetzt die Chance, ihm viele Schwächen auszutreiben.

HB: Dem Kapitalismus eine zweite Chance (23.2.09): Jede schwere Wirtschaftskrise erschüttert auch fundamentale Werte und Ansichten, schreibt Stephen Roach, lange Zeit Chefvolkswirt der US-Bank Morgan Stanley, in einem Essay für das Handelsblatt. Doch trotz der Tatsache, dass wir derzeit die schlimmste Krise der Weltwirtschaft seit 75 Jahren erleben, sollten wir den Kapitalismus nicht verteufeln, meint er. Denn es gebe jetzt die Chance, ihm viele Schwächen auszutreiben.

NZZ: Ausserkapitalistisches Material – Auch die Wirtschaft lebt von Voraussetzungen, über die sie selbst nicht verfügt (21.2.09): «Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann.» – So lautet ein berühmtes Diktum des Rechtsphilosophen Ernst-Wolfgang Böckenförde. Der Ökonom Joseph Schumpeter hat von «ausserkapitalistischem Material» gesprochen, aus dem die Pfeiler der kapitalistischen Ordnung bestünden. Lassen sich daraus Fingerzeige für die gegenwärtige Situation gewinnen?

Freitag: Hätte der Wettbewerb Augenmaß (19.2.09): Der Markt ist frei, aber der Diskurs darüber wird streng kontrolliert.

HB: Abschied vom Gucci-Kapitalismus (17.2.09): Die Krise bringt eine neue Form des Kapitalismus hervor: National wie international wird er sich durch Kooperation und ein breiteres Verständnis von Wohlstand auszeichnen.

Feynsinn: Zur Psychologie des Neoliberalismus (11.2.09): In der gegenöffentlichen Debatte spielt der Begriff des “Neoliberalismus” eine zentrale Rolle. Er bezeichnet die Ideologie der westlichen Marktwirtschaft, des zeitgenössichen Kapitalismus. Protoptypisch ist diese Ideologie in Deutschland formuliert und institutionalisiert worden.

HB: Der Glaube ans Geld (11.2.09): Die Verwandtschaft zwischen Kapitalismus und Religion haben Soziologen und Philosophen schon lange erkannt. Sie offenbart sich bereits in der Sprache: Bei beiden geht es um den Glauben („Kredit“), um Schuld und um (Wert-)Schöpfung. Der Soziologe Christoph Deutschmann geht aber noch sehr viel weiter: Der Kapitalismus ist selbst eine Religion, behauptet er.

NZZ: Was ist ein gerechter Lohn? (8.2.09): Die Frage nach dem gerechten Lohn ist so alt wie die wirtschaftliche, bezahlte Tätigkeit. Die Debatte über Managerlöhne hat sie wieder in unser Bewusstsein gerückt. Ist ein Lohn fair, sobald es sich damit überleben lässt? Ab welcher Höhe ist ein Lohn ungerecht? Eine Suche nach Antworten.

FAZ: Geld und Sinn: Die Krise hat erst begonnen (7.2.09): Ein System, in dem viele Unbeteiligte unter der Risikolust weniger leiden müssen, bekommt bald ein heftiges Problem. Heute geht es längst nicht mehr nur um die Rettung der Bank, sondern um die Abwehr des Zerfalls unserer Gesellschaft. Und das geht nicht mit Geld allein.

NZZ: Manche sterben nie aus – Darwins Theorie befreit uns von der Zwangsvorstellung, Leben bedeute Fortschritt (7.2.09): Schneller, höher, weiter – oder jedenfalls voran soll es gehen im Leben der natürlichen Arten. So zumindest suggeriert noch immer eine populäre Version der Darwinschen Theorie. Doch diese Trivialisierung führt in die Irre und geht an der eigentlichen Erkenntnis Darwins vorbei.

SZ: Marx: Lesekreise an Unis Frisches Kapital (29.1.09): Quer durch Deutschland lesen Studenten wieder Marx. Sie wühlen sich durch „Das Kapital“ – und das alles in ihrer Freizeit. Die Finanzkrise macht es möglich.

TAZ: Die Finanzkrise nach Karl Marx Die Spielregeln, nicht die Spieler (14.1.09): Profitmaximierung und Konkurrenz werden immer wieder Krisen wie die gegenwärtige hervorbringen. Eine Verstaatlichung tauscht lediglich die Akteure aus, ohne die Strukur anzutasten.

HB: „Manager geraten in Misskredit“(10.1.09): Günter Müller-Stewens, Professor für strategisches Management an der Universität St. Gallen, hält einen Strategie-Wechsel für Unternehmen unumgänglich – im Handelsblatt-Interview spricht er über (das Fehlen gesellschaftlicher Werte und Verantwortung.

FTD: Der große Selbstbetrug (7.1.09): Nach jedem Absturz jammert die Menschheit über das böse Wesen des Kapitalismus. Sie fordert zu viel. Der Kapitalismus ist ein Wirtschaftssystem, kein humanistisches Erziehungsprogramm. Siehe dazu auch diese Reaktion auf die FTD

Teleopolis: Über Zahlungsfähigkeit und Zahlungsunfähigkeit (7.1.09)

NZZ: Glaubwürdige Persönlichkeiten statt staatliche Regulierungen (6.1.09): Heinz Knecht ortet im Finanzsektor einen Vertrauensverlust auf individueller, institutioneller und systemischer Ebene. Um diesem entgegenzuwirken, benötige es statt mehr Regulierung eine Besinnung auf alte Tugenden, die von glaubwürdigen Persönlichkeiten verkörpert würden.

SZ: Peter Sloterdijk über Zukunft (3.1.09)

Blätter: Strategie in der Krise: Nachhaltigkeit als Chance (1/2009): Die Gefahr einer neuen Weltwirtschaftskrise hat der Kritik am globalen Kapitalismus zu neuer Aktualität verholfen. Es greift jedoch zu kurz, die Krisenphänomene auf solche der Wirtschaft zu verengen. Denn die Krisen kumulieren: Die aktuelle Finanzkrise wird zu einer Krise des Wirtschaftswachstums, beides wird wiederum die Armutskrise insbesondere in den Ländern des Südens verstärken. Gleichzeitig zehrt der Klimawandel an den natürlichen Lebensgrundlagen. Bliebe er ungebremst, würden seine Kosten die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit bei weitem übersteigen.

Humane Wirtschaft: Über Krisen und Chancen (1/2009): Weshalb treten im Kapitalismus zyklisch Krisen auf? Wieso verspricht man sich in diesen Krisen immer ausgerechnet dadurch Heilung, dass man den Abermilliarden, die man jahrzehntelang den Reichen und den Finanzmärkten nachgeworfen hat, nun eben noch ein paar Billionen hinterherschmeißt? Könnte es sein, dass es im Kapitalismus eine Art Systemzwang gibt, aus dem heraus Krankheit und deren Therapie stets den gleichen Gesetzen folgen müssen?
Könnte es sein, dass seine Verwertungslogik gar nichts anderes zulässt, als den Reichen immerzu das Geld der Bevölkerungen hinterherzuschmeißen? Und wenn dem so ist – sind die Bevölkerungen masochistisch, dass sie dazu auch noch ständig applaudieren?

TAZ: Debatte Finanzkrise Simulierte Souveränität (1.1.09):

Blätter: Die Kultur des Misstrauens (1/2009): Der Zusammenbruch des globalen Finanzmarktes hat die ganze Welt in Angst und Schrecken versetzt. Auf dem Finanzmarkt herrscht totales Misstrauen, das zwangsläufig in eine Rezession oder sogar Depression führen wird. Inzwischen rufen auch die glühendsten Verfechter der freien, jeder staatlichen Kontrolle entzogenen Märkte nach dem Staat als Retter in der Not.

2008

SZ: Kontrolle muss sein (29.12.08): Ohne Kontrolle geht es nicht.

HB: Zwischen Kreuz und Krise (23.12.08)

Im Gespräch: Erzbischof Reinhard Marx „Eigeninteresse ist nicht gleichzusetzen mit Gier (22.12.08)

FT: By Nassim Nicholas Taleb and Pablo Triana Bystanders to this financial crime were many (8.12.08)

NZZ: Ein Gespräch mit dem Philosophen Peter Sloterdijk über die Finanzmarktkrise (29.11.08)

SZ: Im Weltwirtschaftsgewitter (26.11.08): Marx ist aktuell: Er beschrieb die Gesellschaft, in der wir heute leben – die jetzige Finanzkrise eingeschlossen.

TAZ: Debatte über Neoliberalismus Die erste gerechte Finanzkrise (19.11.08): In der Frage nach dem Auslöser und gar Schuldigen verlässt man sich gerne auf Erklärungen, die dem Alltagsverstand am eingängigsten sind und landet so bei den geldgierigen Spekulanten in den Finanzkonzernen. Und vergisst so, dass die produzierte Schuldenblase durchaus systematischer Bestandteil des Neoliberalismus war.

TAZ: Philosoph Badiou über die Finanzkrise Das Reale dieses Krisenspektakels (13.11.08)

SZ: Die ewige Suche nach der Gerechtigkeit (19.11.08):Vom Corpus Iuris des Kaisers Justinian zum Grundgesetz der Bundesrepublik: Wie die alte Formel „Jedem das Seine“ im Sozialstaat einen guten Maßstab erhielt.

HWWI: Die Sozialethik Emil Brunners und ihre neoliberale Rezeption (11/2008, pdf): Der Auseinandersetzung zwischen Katholischer Soziallehre und dem Neolibe-ralismus kommt in der sozialphilosophischen Diskussion der Bundesrepublik Deutschland der 1950er und 1960er Jahre ein hoher Rang zu.2 Die protestanti-sche Herkunft der meisten neoliberalen Ökonomen lässt fragen, inwieweit die Evangelische Sozialethik in die Diskussion einbezogen wurde.3 Im Vergleich zur Katholischen Soziallehre steht das evangelische Pendant weitaus weniger im Fokus der Neoliberalen. Die neoliberalen Ökonomen glauben, dass der Pro-testantismus in dieser Hinsicht wenig ergiebig ist. So sieht Wilhelm Röpke (1899-1966) im Jahre 1944 die evangelische Seite an einem „sozialphiloso-phisch so armen und vor allem so unsicheren Schrifttum“4 leiden.

FR: Daniela Dahn „Gier ist das Wesen des Systems“ (27.10.08): Die Schriftstellerin über falsche Sündenböcke und unsere Schuld an der Krise.

Blick Log: Gedanken aus einer wirtschaftsethischen Arbeit über Finanzmärkte (24.9.08)

TAZ: Über die Finanzkrise „Es ist ein Horror“: Mit einem Floh, der von einem Wirt zum nächsten hüpft, vergleicht Saskia Sassen die Urheber der Finanzkrise. Die Stadtsoziologin und Globalisierungstheoretikerin erklärt, wie es dazu kommen konnte.

Blick Log: Eigeninteresse und Opportunismus

Bamberg Economic Research Group: Ein Modell für Finanzkrisen bei Moral Hazard und Überinvestition (pdf)

HB: Interview  mit Erzbischoff Reinhard Marx: „Börse ist nicht moralfrei“ (26.12.2008)

SZ: Erzbischof Marx im Interview „Kapitalismus ist ein Ethikfresser!“ (26.11.08)

SPIEGEL-Gespräch mit dem Schriftsteller und einstigen Marxisten Hans Magnus Enzensberger (3.11.08)

Wirtschaftsdienst: Ist die Finanzkrise eine Krise der Marktwirtschaft? (11/2008): Nach der Erschütterung der Weltfi  nanzmärkte wird die Liberalisierung von Märkten auch grundsätzlich kritisiert. Sind die Fehlentwicklungen auf den Finanzmärkten der marktwirtschaftlichen Wirtschaftsordnung anzulasten? Wie stellt sich die aktuelle Finanzkrise in historischer Perspektive dar?

Swissinfo: Thielemann: Neue Banker braucht das Land, 2008 (7.10.08)

Blick Log: Gedanken aus einer wirtschaftsethischen Arbeit über Finanzmärkte (24.9.08)

Zeit: Kapitalismus Pleite der letzten Utopie (25.9.08)

HWWI: Macht und Wissen als Determinanten: Zur Rolle des Staates in der Wirtschaftspolitik bei Walter Eucken und Friedrich August von Hayek (04/2008, pdf): Walter Eucken und Friedrich August von Hayek werden in der Literatur gemeinsam als Initiatoren der Ordnungsökonomik bezeichnet. Das ist darin begründet, dass beide Autoren parallel und weitgehend unabhängig voneinander Forschungsprogramme entwickelt haben, welche sich der Problematik wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Ordnungen widmen. Eine wichtige Rolle spielt dabei sowohl bei Eucken als auch bei Hayek der Staat in seiner Funktion beim Aufbau und Erhalt einer solchen Ordnung. Das Staatsverständnis und dabei insbesondere die Rolle des Staates in der Wirtschaftspolitik stehen im Mittelpunkt dieses Beitrages. Es wird dabei ein zweistufiges Verfahren vorgeschlagen. In einem ersten Schritt werden die Ordnungstheorien Euckens und Hayeks erörtert und miteinander verglichen. Dabei deuten sich bereits prinzipielle Parallelen und Unterschiede in der Grenzziehung für den legitimen Bereich des Staates an. Anschließend werden als Anwendungen der ordnungstheoretischen Grundsätze vier Bereiche der Ordnungspolitik nacheinander aufgeführt und die jeweiligen Positionen beider Autoren erläutert.

Der Westen: Wirtschaftsethiker: massiver Ansehensverlust der «Wirtschaftselite» (19.2.08)

HWWI: Die Entstehung ordnungsökonomischer Paradigmen – theoriegeschichtliche Betrachtungen (12/2007, pdf): In der bestehenden Literatur wird die Frage nach der Verortung des deutschen Ordo- und Neoliberalismus unterschiedlich beantwortet. Manche Autoren sehen sie vornehmlich in der angelsächsischen Tradition, andere betonen ihre Verwurzelung in den Fragestellungen und Methoden der deutschen Ideengeschichte. Ich will mich in diesem Beitrag auf das Problem konzentrieren, wie die deutschen Neoliberalen die Frage nach der Wurzel gesellschaftlicher Kohäsion beantworteten. Gerade von dieser thematischen Beschränkung erhoffe ich mir, zu einem besseren Verständnis darüber beitragen zu können, wie sich das deutsche Denken in Ordnungen zu seinen angelsächsischen Vorbildern und zu spezifisch deutschen Traditionen verhält.

HWWI: MORAL DER FINANZWELT  Gier und Neugier (09/2007)

Rede von Prof. Dr. Wolfgang Gerke: Kapitalmarkt ohne Moral? (4.11.2005)

Christian Cobbers: Die Globalisierung der Finanzmärkte als wirtschaftsethische Herausforderung (pdf-Dissertation 2005)

Zeit: Arbeitnehmer – »Wo bleibt Euer Aufschrei?« (11.11.04): In der globalen Wirtschaft herrscht die pure Anarchie. Die Gier zerfrisst den Herrschern ihre Gehirne. Ein Wutanfall

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Christoph B Februar 11, 2015 um 23:42 Uhr

Ein guter Beitrag zu Ethik, Gesellschaft, Selbstbestimmung ud Freiheit ist auch Wir Menschen, http://www.oqgc.com/veroeffentlichungen/download/Wir_Menschen-OQGC.pdf. Ethisch ist vor allem das ethisch sinnvolle Kaufverhalten gut, sonst gibt es ein freies Gesellschaftkonzept mit, ja, endlich, Mini-Steuern.

Antworten

Stefan Wehmeier August 14, 2013 um 21:29 Uhr

Die Irrelevanz der Politik

„Der historische Liberalismus hat versagt – nicht als Liberalismus, sondern in seiner verhängnisvollen Verquickung mit dem Kapitalismus. Er hat versagt – nicht weil er zuviel, sondern weil er zu wenig Freiheit verwirklichte. Hier liegt der folgenschwere Trugschluss der sozialistischen Gegenströmung. Die liberalistische Wirtschaft war in Wahrheit keine freie, sondern eine vermachtete Wirtschaft, vermachtet durch Monopolbildung, kapitalistische Machtballungen, durch Konzerne und Trusts, die das Wirtschaftsleben über Preise, Zinsen und Löhne nach ihren eigenen Interessen bestimmten. Wo durch Monopole und Oligopole, durch Konzerne und Trusts der freie Wettbewerb entstellt und gefälscht, die freie Konkurrenzwirtschaft unterbunden und zerstört wird, da fehlt die elementare Grundlage eines liberalistischen Systems im ursprünglichen, klaren und eindeutigen Sinn dieses Wortes.

Der Sozialismus ersetzt die private Vermachtung durch die staatliche Vermachtung der Wirtschaft mit dem Ergebnis, dass die soziale Gerechtigkeit keinesfalls erhöht, aber die automatische und rationelle Funktionstüchtigkeit der Wirtschaft entscheidend geschwächt wird. Der historische Weg, die unerwünschten sozialen Auswirkungen einer fehlerhaften Wirtschaftsordnung durch politische Maßnahmen und staatliche Eingriffe zu beseitigen, musste notwendig scheitern. Eine brauchbare Sozialordnung kann nicht mit bürokratischen Mitteln erzwungen werden, sondern nur aus einer richtig funktionierenden Wirtschaftsordnung erwachsen. Nur eine natürliche, dynamische Gesellschaftsordnung auf der gesicherten Basis einer natürlichen, dynamischen Wirtschaftsordnung ist stabil und kann ohne großen Aufwand an bürokratischen Mitteln und gesetzlichen Regelungen nachträglich noch politisch-rechtlich gesichert werden, soweit dies überhaupt noch erforderlich ist.“

Das obige Zitat stammt nicht aus der Gegenwart, sondern aus der Magna Charta der Sozialen Marktwirtschaft von 1951. In der Zwischenzeit konnten sich Naturwissenschaft und Technik weiterentwickeln; dagegen haben sich die „hohe Politik“, vorgebliche „Wirtschaftsexperten“ und die Gesellschaft insgesamt weiter zurückentwickelt als je zuvor. Der vollständige Text („Persönliche Freiheit und Sozialordnung“), der in der Politik und bei denen, die von sich glauben, sie wüssten schon was, vollständig in Vergessenheit geriet, sei allen empfohlen, die bis heute nicht wissen, was die Soziale Marktwirtschaft ist, die nie verwirklicht wurde:

http://opium-des-volkes.blogspot.de/2012/08/personliche-freiheit-und-sozialordnung.html

Die gegenwärtige „Finanzkrise“ (korrekt: globale Liquiditätsfalle) war zwangsläufig, wird in Kürze den endgültigen Zusammenbruch der Weltwirtschaft herbeiführen und kann nur durch die Verwirklichung der echten Sozialen Marktwirtschaft (Natürliche Wirtschaftsordnung = freie Marktwirtschaft ohne Kapitalismus) beendet werden:

http://opium-des-volkes.blogspot.de/2011/07/was-passiert-wenn-nichts-passiert.html

Antworten

http://blazingcatfur.blogspot.com/2012/08/guardian-caves-in-to-bullying-sacks.html März 11, 2013 um 01:36 Uhr

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