Wirtschaftslage- und Politik
Hier sind ausgewählte Meldungen zur Wirtschaftslage und -politik ab 2010 zusammengestellt. Zur Wirtschaftslage und Wirtschaftspolik während der Krise bis Ende 2009 sind auf dieser Seite gesammelt.
Herdentrieb: Die große Hartz-Illusion (05.05.02.14): Seit einigen Tagen sorgt dieses Papier zu den Ursachen der Verbesserung der deutschen Wettbewerbsfähigkeit in den vergangenen Jahren für Aufmerksamkeit. Die Antwort der Autoren – linker Umtriebe unverdächtige Ökonomen des University College London, der Humboldt-Universität und der Universität Freiburg – ist eindeutig: Gerhard Schröder war es nicht.
HB: WTO-Konferenz – Bali-Pakt soll Welthandel erleichtern (7.12.13): Handelserleichterungen, Abbau von Agrarsubventionen und Hilfen für Entwicklungsländer: Um eine Billion Dollar könnte der Welthandel durch das Abkommen wachsen, das die Welthandelsorganisation WTO jetzt getroffen hat.
2012
Handelszeitung: Die Gefahr von populären Geschichten (6.10.12): Steht uns eine lange globale Konjunkturflaute oder gar eine Depression bevor? Ein Problem der derzeitigen Prognosen ist, dass die eigentlichen Ursachen der Wirtschaftsabkühlung psychologischer und soziologischer Natur sind. Von Robert Shiller
HB: IWF-Studie Radikales Sparen verstärkt die Rezession (23.8.12): Griechenland hat sich mit seinen Sparbemühungen überlastet. Das legt das Ergebnis einer Studie von IWF-Ökonomen nahe. Ihr Rat zur Haushaltskonsolidierung während einer Rezession: Steuern erhöhen statt Ausgaben kürzen.
Spon: Mythen der Arbeit Es fehlen Fachkräfte, weil die Gesellschaft altert – stimmt’s? (11.6.12): Der demografische Wandel krempelt Arbeitsmarkt und Gesellschaft kräftig um. Doch die Engpässe, die Unternehmen bei bestimmten Fachkräften bereits heute beklagen, lassen sich noch nicht auf den demografischen Wandel zurückführen, erklärt Arbeitsforscher
CWD: Will Globalization Go Bankrupt? (11.6.12)
WSJ: Rettung ohne Rettungspaket: Ein Vorbild für Europa? (20.2.12): Die US-Regierung hat in den 1840er Jahren ein Rettungspaket für die Bundesstaaten verweigert. Damit wurde deren Unabhängigkeit bewahrt.
ZEIT: Weltwirtschaftsforum Merkels Dreiklang für Europa (25.1.12): Angela Merkel hat auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos die deutsche Europapolitik erläutert. Für sie besteht die Lösung der Krise aus drei Punkten.
FAZ: Schuldenkrise Lehren aus Amerika (6.01.12): Washington macht Europa Druck in der Schuldenkrise . Doch dahinter verbergen sich handfeste Eigeninteressen. Die Regierung fürchtet um die amerikanische Wirtschaft, falls die Euro-Krise eskaliert.
Guardian: The eurozone will pay a high price for Germany’s economic narcissism (6.1.12): Angela Merkel’s pursuit of the stability culture espoused by ‚ordoliberalism‘ leaves deficit economies facing greater austerity
ZEIT: Wirtschaftspolitik – Der Glaubenskrieg (5.1.12): Wie kann der Westen die Krise überwinden – mit noch mehr Geld, wie es Amerika will? Oder mit konsequentem Sparen, wie es die Euro-Staaten planen? Zwischen Politikern und Publizisten eskaliert der Streit.
Siehe dazu auch Beitragssammlung auf Voxeu: Has austerity gone too far?
NYT: I Just Got Here, but I Know Trouble When I See It (31.12.11): Jobs. Europe. Housing. Health care. The writers of the Economic View column examine these and other big issues of the new year, and possible ways to solve them. By N. GREGORY MANKIW, CHRISTINA D. ROMER; TYLER COWEN; ROBERT H. FRANK; ROBERT J. SHILLER and RICHARD H. THALER
HB: Die Angst vor der RezessionWie schlimm wird es wirklich? (28.08.11): Manche rufen „Rezession!“ Nur noch ein kleiner Schubs sei nötig, dann gerate die Weltwirtschaft aus der Balance. Deutschland aber könnte glimpflich davonkommen.
HB: Euro-KriseScheitert Europa? (19.08.11): Alle Wege zur Lösung der Euro-Krise führen zur Schatzkammer der deutschen Steuerzahler. Die Bundesregierung muss den Zutritt verweigern – oder die Euro-Staaten zu weitreichenden Souveränitätsverzichten zwingen.
HB: Konjunkturpolitik Keynes und die Mafia (19.04.11): Wirken staatliche Konjunktur-Programme oder nicht? Neue Studien zeigen, dass aktive Fiskalpolitik sehr wohl funktioniert. Zu verdanken ist haben wir diese Erkenntnis unter anderem der italienischen Mafia.
HB: Deutschlands Wirtschaft läuft und läuft und läuft (9.4.11): Der XXL-Aufschwung fällt noch größer aus: Die Regierung wird die Konjunkturprognosen für dieses und nächstes Jahr anheben, berichten Medien übereinstimmend. Die Kehrseite der Medaille: die stärker steigende Inflation.
FTD: Roach – Das wirtschaftliche Nachbeben kommt noch (22.3.11): Die direkte Wirkung der Katastrophe in Japan auf die globale Konjunktur ist relativ gering. Das asiatische Land wird mit den Folgen fertig. Wesentlich bedeutender ist die Frage, in welchem Ausmaß die Schocks die Welt noch weiter in die Bredouille bringen.
DW: Japan verunsichert die Weltwirtschaft (18.3.11): Der „Schwarze Schwan“ steht für etwas Unvorstellbares, das doch Realität geworden ist – wie die Katastrophe in Japan. Für die Weltwirtschaft, vor allem aber für China, bedeutet er nichts Gutes.
Welt: Krisenszenario – Wirtschaftsführer fürchten den „schwarzen Schwan“ (29.1.11): Der oberflächliche Optimismus beim Weltwirtschaftsforum in Davos trügt. Viele Konzernchefs fürchten den „schwarzen Schwan“ eines libanesischen Mathematikers.
Welt: Auftragsboom – Deutscher Maschinenbau ist im Exportrausch (12.1.11): Die Aufträge für deutsche Maschinenbauer haben überraschend stark zugelegt. Besonders viele Kunden kommen aus den Schwellenländern.
Welt: Wachstum – Wie Deutschland den Lehrbuch-Boom schaffte (12.1.11): Nach der heftigen Wirtschaftskrise 2009 hat die Bundesrepublik eine sogenannte V-förmige Erholung hingelegt. Für diesen Turbo-Boom gibt es viele Gründe.
HB: Asiens Aufstieg zur Wirtschaftsmacht: Einst belächelter Billigheimer, heute Konkurrent (2.1.11): Das asiatische Jahrhundert ist Realität – doch es sieht anders aus als vor einigen Jahren erwartet. Asiens aufstrebende Volkswirtschaften wollen hoch hinaus. Indische und chinesische Manager aber planen ihren Aufstieg zur Wirtschaftsmacht ohne den Westen.
FAZ: Angeknackste Nation – Amerika, du wirst wieder gesund! (2.1.11): Amerikas Niedergang wurde schon oft vorhergesagt. Nun lernen seine Bewohner zwei neue Wörter, die sie bisher nur vom alten Kontinent kannten: Massenarbeitslosigkeit und Langzeitarbeitslosigkeit.
HB: USA: Korruptes Amerika (29.12.10): Amerika ist auf Kollisionskurs mit sich selbst. Die beiden herrschenden Parteien haben sich ineinander verkämpft und schaffen Raum für politische Korruption.
HB: Fazit positiv: 20 000 Firmen profitierten von staatlichen Hilfsprogrammen (22.12.10): Mit milliardenschweren Notprogrammen hat der Bund Firmen vor den Folgen der Finanzkrise geschützt, rund 20 000 Unternehmen haben von den staatlichen Hilfen profitiert. Mit Erfolg: Im Vergleich zu anderen Staaten hat sich Deutschlands Wirtschaft schneller erholt.
Welt: Eurokrise kann Deutschland nicht viel anhaben (18.12.10): Die Schuldenkrise erschüttert den Euro-Raum, ganze Staaten fürchten die Pleite. Nur Deutschland geht es prächtig. Kann das so weitergehen?
HB: Ökonomen warnen: Die Euro-Krise könnte den deutschen Aufschwung abwürgen (13.12.10): Rasanter Aufschwung in Deutschland, die Konjunktur brummt wie seit 20 Jahren nicht – das ist die Realität des Jahres 2010. Im nächsten Jahr könnte es damit vorbei sein. Und das hat nicht nur damit zu tun, dass das Sparpaket der Bundesregierung und steigende Beiträge zur Sozialversicherung den Aufschwung abwürgen könnten. Auch die Euro-Krise stellt laut einer Studie ein Risiko dar.
HB: Vereinigte Arabische Emirate: Zurück auf dem Boden der Tatsachen (7.12.10): Vor allem wegen des Absturzes des Glitzer-Emirats Dubai hat die weltweite Wirtschaftskrise die Vereinigten Arabischen Emirate schwerer getroffen als andere Länder. Dubai ist nur dank der Hilfe des großen Bruders Abu Dhabi glimpflich davongekommen und bereitet nun seinen Wiederaufstieg vor. Doch es lauern Gefahren.
Wiwo: Edmund Phelps „Die Finanzkrise hat die Wirtschaft verändert“ (9.10.10):Nobelpreisträger Phelps kritisiert die US-Konjunkturprogramme und fordert die deutsche Wirtschaft auf, mehr Risiko zu wagen.
Spon: Positive Wirtschaftsaussichten – Ökonomen prophezeien Langzeit-Boom für Deutschland (4.10.10): Finanzkrise, war da was? Die deutsche Wirtschaft ist auf dem besten Weg, die Folgen des Beinahe-Finanzcrashs hinter sich zu lassen. Nach dem DIW korrigiert jetzt auch das Institut der deutschen Wirtschaft seine Prognose für 2010 nach oben, auch für 2011 sind die Experten optimistisch.
FTD: Vorkrisenniveau Deutschland im Kaufrausch (29.9.10): Die deutsche Volkswirtschaft steht vor einem fundamentalen Wandel: Die Konsumausgaben der Bürger steuern auf einen neuen Rekord zu. Die Verbraucher geben wieder so viel aus wie vor der Krise.
NZZ: «Obama hat das Falsche getan» – Nassim «Black Swan» Taleb kritisiert die US-Wirtschaftspolitik (27.9.10): Nassim Taleb geht hart mit Obamas Wirtschaftspolitik ins Gericht: Dieser habe genau des Gegenteil von dem getan, was richtig gewesen wäre. Anstatt das Wachstum mit mehr Schulden anzukurbeln, hätte er von Beginn weg die Staatsschulden verkleinern sollen.
HB: US-Studie zum Konsum: Warum Obamas Steuergeschenke ohne Wirkung bleiben (6.9.10): Niedrigere Steuern sind für Regierungen eine beliebte Waffe im Kampf gegen die Krise. Doch ob diese Konjunkturprogramme überhaupt wirken, hängt manchmal von ganz profanen Dingen ab.
HB: Blendende Konjunkturaussichten: Deutschland fährt die Ernte der harten Reformen ein (27.9.10): Kaum ein Land hat die Weltrezession so gut überstanden wie Deutschland. Die Wirtschaft boomt, und an eine Momentaufnahme glauben Ökonomen nicht mehr, sondern sind sich mit jedem Monat, den der Aufschwung währt, sicherer, dass die größte Volkswirtschaft Europas langfristig erfolgreich sein wird.
HB: Länderanalyse 2010: Deutschlands erstaunliches Comeback (6.9.10): Der Ökonom Bert Rürup stellt dem Standort Deutschland gute Noten aus. In einer Serie von Länderanalysen im Handelsblatt vergleicht er die Stärken und Schwächen von 15 Ländern. Das Ergebnis: Deutschland ist das wirtschaftliche Kraftzentrum Europas. Die Studie selbst als pdf-Dokument.
FTD: So geht’s der Weltwirtschaft (7.8.10): Erst der tiefe Fall, dann der Aufschwung: Der interaktive Chart zeigt, wie sich die wichtigsten Wirtschaftsregionen entwickelt haben – und welche große Rolle Indien und China inzwischen spielen.
VoxEU: It takes less than a sovereign default to cause instability (7.8.10): The spectre of sovereign default looming over the world economy represents a major threat to economic stability. This column argues that, even without a fully-fledged debt crisis, the deterioration of public finances in major countries could trigger an increase in long-term interest rates and jeopardise the recovery.
HB: Wirtschaftspolitik: Deutschland – belacht, beschimpft, bewundert (6.8.10): Die Meinung der Welt über die deutsche Wirtschaft hat sich in erstaunlichem Tempo gedreht. Mit Neid und Bewunderung blicken Politiker, Manager und Ökonomen auf die kraftvolle Konjunkturerholung. Die harsche Kritik am Sparkurs ist verstummt.
FTD: Das Erholungsrennen – Welche Branchen brummen (6.8.10): Nach der Finanzkrise geht es wieder kräftig bergauf. Doch die Konzerne bleiben angesichts hoher Staatsverschuldungen und klammer Verbraucher skeptisch. FTD.de zeigt, wen der Aufschwung erfasst hat – und wer noch hinterher hinkt.
HB: Optimismus pur: Deutschlands neue Rolle in der Welt (6.8.10): Kaum etwas ist noch so, wie es früher einmal war. Schlechter geworden ist es deswegen meistens nicht. Deswegen besteht auch kein Grund für die Zukunft schwarz zu sehen. Denn es gibt viele Gründe dafür, dass Deutschland besser ist, als es sich selbst wahrnimmt.
FAZ: EU-Gipfel im Mai – Als der Euro gerettet wurde (29.7.10): Es war die Nacht vom 7. auf den 8. Mai. Die Staats- und Regierungschefs der Eurostaaten tagten, ihre Währung stand kurz vor dem Kollaps. Nicolas Sarkozy sah sich als „Retter des Euro“. War das eine seiner berühmten Übertreibungen? Ein britischer Historiker hat die Szenen vom dramatischen Euro-Gipfel genau rekonstruiert.
FTD: Wirtschaftspolitik Gespenstisches Vertrauen in die Märkte (19.7.10): Die Märkte versetzen Europas Regierungen in Aufruhr. Gerade in Krisenzeiten führen sie ein schwer nachvollziehbares Eigenleben. Deshalb muss sich die Politik ihnen widersetzen. von Dani Rodrik
FAZ: IWF-Prognose –Weltwirtschaft erholt sich schneller als erwartet (8.7.10): Der Internationale Währungsfonds hat seine Prognosen für das Wachstum im laufenden Jahr auf 4,6 Prozent angehoben. Für das kommende Jahr rechnet der IWF allerdings wegen der Turbulenzen an den Finanzmärkten mit einer leichten Abschwächung des Wachstums.
HB: Konjunktur: Spitzenmanager strotzen vor Optimismus (28.6.10): Nach der Gruselgeschichte 2009 erlebt die deutsche Wirtschaft Mitte 2010 ein Sommermärchen. Die Orderbücher füllen sich kontinuierlich, die Produktionsbänder laufen ohne lange Pausen, und viele Mitarbeiter haben wieder beide Hände voll zu tun.
Spon: G-20-Treffen in Toronto: Gipfel der halbseidenen Siege (28.06.10): Sparen ja, aber ohne Verpflichtung – so windelweich fällt die Abschlusserklärung des G-20- Gipfels aus. Sie ist ein Rückschlag für US-Präsident Obama, dessen Werben für neue Wachstumsprogramme in Europa nicht verfängt. Alle weiteren Reformen wurden bis zum nächsten Mal in Südkorea vertagt. Siehe auch Presseschau: G20 ohne Substanz und zerstritten
HB: G20-Beschlüsse: „Der Keim für die nächste Krise ist gelegt“ (28.6.10): Führende Ökonomen und Politiker in Deutschland haben sich enttäuscht über die G20-Beschlüsse zur Finanzmarktreform geäußert. Kritisiert wird vor allem, dass sich die Lobby der Finanzwirtschaft durchgesetzt hat. Das sieht auch die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) kritisch und warnt mit deutlichen Worten vor der Gefahr einer neue Finanz- und Wirtschaftskrise.
Spon: BIZ-Jahresbericht – Super-Notenbank warnt vor neuer Finanzkrise (28.6.10): Es ist eine deutliche Warnung, und sie kommt von Experten, deren Urteil Gewicht hat: Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich sieht die Gefahr einer neue Finanzkrise. „Was wir erlebt haben, könnte sich wiederholen“, schreibt das Institut, das schon die vergangene Krise früh vorausgesehen hat.
HB: Krugman legt nach: Europa droht „grauenvolle Zukunft“ (24.6.10): Paul Krugman, der an der Universität Princeton lehrt und US-Präsident Obama berät, hat mit seinem Plädoyer für mehr Schulden harsche Kritik auf sich gezogen. Die lässt der Wirtschaftsnobelpreisträger nicht auf sich sitzen. In seinem Blog legt er nach – mit drastischen Worten.
TBP: CHINA THE BLACK BOX (18.6.10): Several prominent global bears – hedge fund managers Jim Chanos and Hugh Hendry among them – have concluded that China is engaging in a major misallocation of capital that will not have a happy ending. Overinvestment in basic materials and infrastructure, lack of profitability of the state owned companies that dominate the economy, death of the export model, and a major real estate bubble are among their concerns.
FAZ: Das Gespenst des „Double Dip“ geht um (11.6.10): Einige Analysten befürchten einen „Double Dip“ – ein nochmaliges Abtauchen in eine Rezession. Das ist zwar nicht allzu wahrscheinlich, sagen die meisten Ökonomen. Aber es gibt erhebliche Risiken für die Erholung, vor allem die hohe Staatsverschuldung.
FAZ: Essay – Das Janusgesicht der Staatsschulden (5.6.10): Staatsschulden sind zugleich privates Vermögen. Doch Defizite werden in der deutschen Debatte nur negativ gesehen. Zu Unrecht, meint der Ökonom Carl Christian von Weizsäcker. Beide Seiten desselben Phänomens seien zu beachten.
FAZ: Staatsfinanzen – In der Schuldengemeinschaft (14.5.10): Erst die Finanzkrise, dann die Wirtschaftskrise, jetzt die Staatsschuldenkrise: Die vielen Rettungspakete haben die Retter in Europa selbst finanziell an den Abgrund geführt. Und außerhalb Europas sieht es nicht besser aus. Werden sich die Notenbanken sperren, wenn die Regierungen darauf dringen, die öffentliche Schuld mit Hilfe von Geldentwertung zu mindern?
FAZ: Schuldenkrise Brüssel will Staatshaushalte stärker kontrollieren (12.5.10): Mehr Kontrolle und konsequentere Strafen – so will die EU-Kommission notorische Haushaltssünder disziplinieren. Die Staaten sollen künftig ihre Budgetpläne bereits vor der parlamentarischen Beratung in Brüssel vorlegen. Und wer Schuldenlimits überschreitet, dem sollen Finanzspritzen aus Brüssel gestrichen werden.
FAZ: Rettungschirme – Zahlen bitte! (12.5.10): Erst wurden die Banken gerettet, dann Griechenland und jetzt der Euro. Was kosten eigentlich die vielen Rettungschirme jeden einzelnen Bürger? Für welche Beträge bürgen wir? Manfred Schäfers hat die Summen mit den vielen Nullen einmal heruntergerechnet.
FAZ: Staatsanleihen-Ratings – Nur jedes sechste Land ist ein erstklassiger Schuldner (12.5.10): Die Bonitätsnoten von Staaten haben in der Griechenlandkrise unvermutete Aufmerksamkeit erfahren. Allgemein gilt: Die wenigsten Staaten sind Top-Schuldner. Bei rund vier von zehn Ländern gilt das Urteil Ramsch.
FAZ: Europäische Schuldenkrise – Im Schatten des Rettungsschirms (11.5.10): Spezial Dem Rettungspaket für Griechenland folgt ein Rettungsschirm für alle angeschlagenen Euro-Staaten. Darauf hat sich die EU in der Nacht zum Montag in Brüssel geeinigt, um „Ruhe in den Karton“ zu bringen. Über eine dramatische Nacht.
FTD: Angst vor Dominoeffekt – Griechenland-Krise weckt Lehman-Erinnerungen (7.5.10): Von Athen in die große Welt: Die Angst vor einer Pleite Griechenlands versetzt den Kapitalmarkt in Panik. Die G7 und die EZB halten Sondertelefonkonferenzen ab. Der US-Präsident ist alarmiert. Das Ausfallrisiko der Banken erreicht ein Rekordhoch.
HB: Griechenland: „Angriffskrieg gegen die Euro-Zone“ (6.5.10): Die blutigen Ausschreitungen in Griechenland kommen den Spielern an den Finanzmärkten gerade recht. Demonstranten und Anleihespekulanten sind auf geradezu teuflische Weise einander verbunden: Beide setzen auf ein Scheitern des Sanierungsprogramms.
FTD: Auf dem Weg in die nächste Lüge (5.5.10): Der Mittelmeerstaat ist vorerst gerettet. Doch die europäische Politik verschweigt der Öffentlichkeit wichtige Details der Griechenland-Hilfe.
FTD: Vorteile einer Pleite – Komplott gegen die Griechen (4.5.10): Deutschland und die anderen Euro-Länder retten mit ihren Milliarden nicht Griechenland, sondern einzig und allein sich selbst. Athen würde mit einem Bankrott besser fahren.
ÖS: Wie Vertrauen wieder gewonnen werden kann (28.4.10): Trotz aller mathematischen Modelle ist die Finanzwirtschaft nicht mit physikalischen Gesetzen gleichzusetzen. Vielmehr beruht sie auf dem Vertrauen der Marktteilnehmer und kann hoch emotionale Reaktionen auslösen. Während der letzten Finanzkrise wurde dies eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Dieser Artikel stellt Wege und Maßnahmen dar, wie Vertrauen wieder gewonnen werden kann.
Handelsblatt: Wachstum schafft nicht zwingend Reichtum (26.4.10): Für unseren Wohlstand ist nicht nur die Höhe des Wachstums zentral. Viel wichtiger ist, dass es wenig Krisen gibt. John Joseph Wallis erklärt wie der „New Deal“ die Marktwirtschaft stabiler gemacht hat. Originaltext: „Did the New Deal save Democracy and Capitalism?“ von John Joseph Wallis, Arbeitspapier (April 2010)
NZZ: Nicht alle «PIGS» sind gleich (29.4.10): Italien erscheint stabiler als Griechenland, Portugal, Spanien und Irland. Auf Italien lastet die grösste Staatsschuld in der EU. Das Land ist aber noch nicht in die Schusslinie der Finanzmärkte geraten. Es scheint solider als die «PIGS» Griechenland, Portugal, Spanien und Irland zu sein.
FAZ: Griechenland – Die Finanzmärkte spekulieren auf eine Staatspleite (26.4.10): Griechenland muss am 19. Mai 8,5 Milliarden Euro für eine fällige Anleihe aufbringen. Doch selbst bei einem rechtzeitigen Eintreffen der Hilfskredite ist fraglich, ob eine Umschuldung der griechischen Staatsschulden noch zu vermeiden ist. Für die griechischen Banken steht dabei viel auf dem Spiel.
NZZ: In der Euro-Liga spielen auch B-Teams mit (24.4.10): Die schwierige Bändigung der makroökonomischen Ungleichgewichte in der Währungsunion. Die Wettbewerbsfähigkeit und die Leistungsbilanzen der Euro-Staaten haben sich bis 2007 auseinanderentwickelt. Die Krise hat manche Ungleichgewichte abgebaut, ohne die Probleme dauerhaft zu lösen.
HB: Wirtschaftskrise: In China und Indien läuft die Jobmaschine auf Hochtouren (12.4.10): Krise? Welche Krise? Wer in China oder Indien über die Wirtschaftskrise klagt, den schauen die Einheimischen nur noch erstaunt an. Peking und Neu-Delhi setzen auf die eigene Wirtschaftskraft, mit Erfolg: Die führenden Länder Asiens koppeln sich vom Westen ab.
FTD: Hilfe für Athen – Griechen-Zocker geben klein bei (12.4.10): Die EU ist ihrem Ziel, den Marktzins für Griechenbonds auf sechs Prozent zu drücken, ein Stück näher gerückt. Bereits am Dienstag geht Athen den Markt erneut um Geld an – ein weiterer Test für die Rettungspläne der Gemeinschaft.
HB: Wirtschaftshistorie: Staatsbankrott? Ist doch egal… (12.4.10):Kann ein Land trotz Staatsbankrott weiterhin Kredit bekommen? Der spanische König Philipp II. hat es im 16. Jahrhundert vorgemacht. Der Monarch ging viermal pleite und erhielt trotzdem immer wieder Geld. Ob das Vorgehen des spanischen Königs nachahmenswert und damit eine Blaupause für Griechenland ist.
HB: Ende der Krise: Frühlingsgefühle mit Einschränkungen (12.4.10): Alle Konjunkturprognosen drehen derzeit in den grünen Bereich. Die gute Nachricht: Der Aufschwung ist da. Die schlechte Nachricht: Es ist ein Aufschwung ohne Schwung. Und: Deutschlands Jobwunder aus der Krise könnte sich im nächsten Aufschwung in ein gravierendes Problem umkehren.
WSJ: Greek Bond Crisis Spreads (9.4.10): Concern over a potential liquidity shortage at Greece’s private-sector banks fueled a sharp selloff in Greek debt and equity markets.
HB: Konjunktur: US-Industrie feiert Comeback mit Rekordwachstum (1.4.10): Die USA legen den Schalter auf Wachstum um. Und wie. Die US-Industrie ist im März so stark gewachsen wie seit fast sechs Jahren nicht mehr. Und auch der an den Finanzmärkten viel beachtete Konjunkturindex der US-Einkaufsmanager überrascht positiv. Die Vereinigten Staaten sind auf dem Weg der Besserung
HB: Schuldenprobleme: Märkte steuern auf die nächste Krise zu (11.3.10): Die Kapitalmärkte sind aus dem Gröbsten noch lange nicht heraus. Das ergeben Gespräche des Handelsblatts mit prominenten Experten. Gefahren drohen am Anleihmarkt, bei Aktien und vor allem für den Euro. Große Sorge bereiten den Fachleuten vor allem die globalen Schuldenexzesse und das extrem niedrige Zinsniveau, das unweigerlich zu einer Inflation führen werde.
FTD: Management in Europa – Der Staat ist wieder da (9.3.10): Rettungsmaßnahmen haben vielen Regierungen Pluspunkte bei den Bürgern eingebracht. Der Ruf nach Regulierung wird immer lauter. Experten streiten über das richtige Maß.
Voxeu: The doomsday cycle (22.2.10): Over the last 30 years, the US financial system has grown to proportions threatening the global economic order. This column suggests a ‘doomsday cycle’ has infiltrated the economic system and could lead to disaster after the next financial crisis. It says the best route to creating a safer system is to have very large and robust capital requirements, which are legislated and difficult to circumvent or revise.
Zeit: Klar ist, dass es kracht (22.2.10): Die US-Ökonomen Carmen Reinhart und Kenneth Rogoff dokumentieren 800 Jahre Wahnsinn an den Finanzmärkten in ihrem neuen Buch.
HB: IWF: „Ausstieg aus Krisenhilfen nicht vor 2011“ (23.2.10): Mit einem Ausstieg aus den Konjunkturhilfen sollen sich die meisten Industriestaaten bis mindestens 2011 Zeit lassen, empfiehlt der Internationale Währungsfonds (IWF) in einem heute veröffentlichten Papier. Vor einer zu frühen Beendigung der Konjunkturpakete warnt der IWF die Staaten eindringlich.
PS: The Frontiers of Growth Armut durch Konjunkturbelebung Bradford Cornell (16.2.10). Die meisten Ökonomen sind der Ansicht, dass sich makroökonomische Störungen wie die aktuelle Rezession auf Grundlage von Gesamtindikatoren wie Gesamtbeschäftigung, Preisniveau und Geldmenge verstehen ließen. Das ist aber vor allem in der gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation irreführend. Noch schlimmer: Es könnte zu kontraproduktiver Wirtschaftspolitik führen…
FTD: Agenda – Wie Peking den China-Boom bändigen will (12.2.10): Mit einem gigantischen Konjunkturpaket hat China die Krise abgefedert. Das Land erlebt einen ungebremsten Bauboom, die Wohnungspreise schrauben sich in irrationale Höhen – viele sehen bereits eine Blase. Doch die Regierung will nicht einschreiten.
HB: Staatsschulden: Schuldenkrise weckt Angst um das Geld (11.2.10): Die Bankenkrise ist noch nicht völlig überstanden, da stecken die Industriestaaten in einer schweren Verschuldungskrise. Die Wege aus der Misere werden steinig sein. Können die Staaten dennoch eine Katastrophe für ihre Bürger vermeiden?
Spon: Welt in der Schuldenkrise -„Für Sie wird es schrecklich“ (31.1.10): 2010 wird zum Schicksalsjahr: Noch sei die Wirtschaftskrise nicht ausgestanden, warnen Ökonomen zum Abschluss des Weltwirtschaftsforums in Davos. Der Schuldenabbau werde „sehr, sehr schmerzhaft“. Ohne massive Steuererhöhungen und harte Sparmaßnahmen gehe es nicht – das gelte auch für Deutschland.
Wiwo: Warum sich Sparquoten weltweit so stark unterscheiden (27.1.10): Sparquoten unterscheiden sich von Land zu Land deutlich. Aber warum eigentlich? Und was sind die Folgen für die Weltwirtschaft?
PS: Amerikas Beschäftigungsdilemma J. Bradford DeLong (27.1.10): Es gibt immer zwei Wege Beschäftigung kurzfristig zu fördern. Der erste besteht darin, die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen anzukurbeln und sich dann zurückzulehnen und zu beobachten wie Unternehmen Personal einstellen, um die Waren und Dienstleistungen zu produzieren, die diesen Bedarf erfüllen. Der zweite Weg besteht darin, sich keine Gedanken über die Produktion von Waren und Dienstleistungen zu machen, sondern zu versuchen die Beschäftigung durch direkte Einstellungen durch die Regierung direkt zu fördern.
HB: Finanzpolitik: Subventionen sind nicht zwangsläufig schlecht (20.1.10): Wer die Ausgaben des Bundes kürzen will, denkt zuerst an Subventionsabbau. Doch so einfach ist das nicht, denn manche Erleichterungen ergeben durchaus Sinn.
Spon: Globale Krise – IWF-Chef warnt vor zweiter Rezession (18.1.10): Der Aufschwung ist da, aber er ist noch nicht stabil: Der Chef des Internationalen Währungsfonds hat davor gewarnt, das Ende der Krise zu schnell auszurufen. Gerade die Industriestaaten dürften ihre Konjunkturprogramme nicht zurückfahren – sonst drohe die nächste Rezession.
HB: Globale Risiken: Finanzkrise wirft lange Schatten (15.1.10): Die Liste der Risiken für die Weltwirtschaft ist lang. Das ist die Botschaft, die das World Economic Forum (WEF) in seinem Report „Global Risks 2010“ unmissverständlich vermittelt. Hält China nicht, was es verspricht, ist die Weltwirtschaft in Gefahr.
Wiwo: Konjunktur Ringen um den richtigen Kurs (7.1.10): Zahlreiche Wirtschaftsforscher verbessern ihre Prognosen. Interessanter als die nackten Zahlen sind jedoch die Trends, mit denen Ökonomen die Konjunktur konfrontiert sehen. Nicht nur Politiker, sondern auch Wissenschaftler streiten über den wirtschaftspolitischen Weg.
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