McCain macht müde

by Dirk Elsner on 5. September 2008

Präsidentschaftserwartungen John McCain

Präsidentschaftserwartungen John McCain

Heute früh machte ich mir die Mühe, live in die Rede von John McCain hineinzuschauen. Lange nach einem entsprechenden Programm musste ich nicht suchen. Um 4.30 Uhr fand ich in unserem Digital Bouquet mindestens 10 nationale und internationale Sender, die seine Nominierungsrede auf dem Parteitag in St. Paul (im US-Bundesstaat Minnesota) übertragen haben.

Mir steht es nicht zu, diese Rede politisch zu analysieren. Das können andere Medien und Experten viel besser. Fast dreist finde ich aber seinen Ansatz, eine grundlegenden Politikwechsel herbeizuführen. Sicherheitshalber versicherte ich mich anhand der Wikipedia der Parteizugehörigkeit von McCain. Tatsächlich handelt es sich um die Republikanische Partei, die seit fast 8 Jahren den Präsidenten stellt. Er schafft es sogar noch einen drauf zu setzen und warnt die alte Garde in Washington. Das regt wirklich zum Schmunzeln an.

Insgesamt würde ich mich der Kritik der Zeit anschließen, die heute morgen schreibt: „Er wirkte müde, alt, blass und ideenlos.“ Mich machte die Rede so müde, dass ich mich noch vor ihrem Ende wieder ins Bett legte.

Interessanter vielleicht als mein Eindruck der Rede ist die unmittelbare Wirkung auf seine Wahlerwartung. Die Rede fand etwa zwischen 4 und 5 Uhr Deutscher Zeit, das entspricht 21 Uhr Ortszeit in St. Paul und 10:00 AM Uhr Handelszeit bei Intrade (siehe Abbildung). Kurz vor der Rede stieg die Wahrscheinlichkeit, McCain werde Präsident auf 41% an. Nach der Rede verlor er etwas bei den Erwartungen, um sich dann wieder zu stabilisieren. auf zuletzt 40,5%.

Auf die Gesamtwoche des Parteitages bezogen, stelle ich zunächst fest, dass beide Parteitage, die Erwartungen nicht nennenswert beeinflusst haben. Hier wird man jetzt in den nächsten Wochen schauen, wie sich die Erwartungen durch weitere Wahlkampfauftritte verändern werden.

Noch einmal zurück zu den übertragenden Sendern. Ich halte es für richtig, die Rede eines US-Präsidentschaftskandidaten live auch weltweit zu übertragen. Gewundert habe ich mich aber, dass sowohl ARD und ZDF jeweils mit eigenen Sendungen und eigenen Übersetzern live dabei waren. Ich denke, eine Übertragung hätte es zu dieser Zeit auch getan. Erwähnenswert finde ich, dass sogar für Al Jazeera die Rede eine Liveübertragung wert gewesen ist.

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