Der Finanzgipfel der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) ist gestern in Washington gestartet. Die Wunschliste für die Veranstaltung war lang, die Erwartungen sind niedrig. Was dringt bisher nach draussen? Bisher nur Mischmasch:
US-Präsident George W. Bush erwartet keine rasche Lösung der Finanzkrise. „Das Problem ist nicht über Nacht entstanden und wird nicht über Nacht gelöst werden“, sagte Bush zu Beginn der Veranstaltung. Klingt irgendwie danach, dass sich Bush nicht mehr mit viel Details befassen will.
Dabei soll es schon konkreter sein als bisher vermutet. Inhaltlich nämlich enthält nach Angaben von Spiegel Online ein weitgehend abgesprochene Entwurf für die Abschlusserklärung neben einer Ursachenanalyse und einer Bestandsaufnahme der schon von den Staaten eingeleiteten Maßnahmen gegen die Finanzkrise auch einen Aktionsplan. Dieser unterscheide zwischen Vorschlägen, die bis zum 31. März 2009 und solchen, die mittelfristig umzusetzen seien.
Als allgemeine Ziele seien mehr Transparenz, mehr Regulierung und mehr Aufsicht, Änderungen bei den Anreizsystemen in den Finanzunternehmen sowie eine engere internationale Zusammenarbeit in diesen Bereichen genannt. Das klingt inhaltlich sehr allgemein. In dem Entwurf sollen nach verschiedenen Quellen folgende Bereiche angesprochen werden:
- die Transparenz von Finanzprodukten,
- die Regulierung der Finanzmärkte,
- die Verbesserung des Risikomanagement,
- die Stärkung der internationalen Kooperation,
- Erklärung zu den Leistungsbezügen der Manager
- Änderungen in den Bilanzierungsregeln
Nach Angaben der New York Times wird es eine Reihe von Arbeitsgruppen geben, die sich mit den Spezialthemen befassen.
Gestern begann das Treffen mit einem Abendessen im Weißen Hause. Inhaltlich werden die Staatschefs dabei nicht gearbeitet haben. Ausgearbeitet werden die Erklärungen ohnehin von Experten, die nicht nach vorne drängen. Die Veranstaltung im Weißen Haus dient da mehr der Show.
Für den Showeffekt spricht allein schon die Zermonie bei der Ankunft. Die ersten Staatschefs kamen um kurz vor 18 Uhr, die letzte Delegation aus Brasilien traf 80 MInuten später ein, schreibt die Washington Post. Wer wissen will, was zum Abendessen serviert wurde, wird dort ebenfalls fündig.
Carefully orchestrated, the arrivals of the international leaders at the North Portico began at 5:55 p.m. They continued until the Brazil delegation made its appearance about 80 minutes later.
Ebenfalls nach Angaben der New York Times wird soll von Delegationen auch rege das Gespräch mit den „Abgesandten“ von Barack Obama gesucht werden. Hier stehen Madeleine K. Albright und Jim Leach bereit. Auch Vertreter mit Vertretern der deutschen Delegation ist ein Treffen geplant.
Heute wird das Treffen weitergehen im National Building Museum.
Mehr zu den G20 hier (engl.).
Zur Website der G20 geht es hier.
Ergebnisse vom G20 Gipfel halten sich in Grenzen.:
Zitat:
Dieser unterscheide zwischen Vorschlägen, die bis zum 31. März 2009 und solchen, die mittelfristig umzusetzen seien.-
————–
Na, dann hoffen wir, dass sie solange noch Zeit haben, oder ob es dann ganz andere Maßnahmen braucht, weil sich die Lage bis dahin möglicherweise drastisch verändern wird.
Sie sitzen auf einem Pulverfass. das scheint ihnen n och nicht klar zu sein. Für sie ist es immer noch – „NUR“- eine Krise. da irren sie aber.
Sie haben bis jetzt immer alles falsch eingeschätzt. Ob sie diesmal wieder daneben liegen? Warten wir es ab. Eilig haben sie es jedenfalls nicht.
Comments on this entry are closed.