Spieldaten und Pressestimmen Bayern München 2 vs. 1899 Hoffenheim 1

by Dirk Elsner on 6. Dezember 2008

Allianz Arena

Ort des Duells: Allianz Arena

Nicht mehr nötig, zu schreiben, dass das Spiel Bayern gegen Hoffenheim das Spiel des 16. Spieltages war. In Deutschland hat es die Massen elektrisiert, im Ausland für Aufmerksamkeit gesorgt. Hier einige ausgewählte Pressestimmen zu dem Spiel. Die Spieldaten folgen am Ende.

Spon: Es war ein echtes Spitzenspiel, von der ersten bis zur letzten Minute. Hoffenheim aber spielte über weite Strecken brillant – ein Unentschieden wäre mehr als gerecht gewesen. Dass es trotz des hohen Spielniveaus kaum zu erwähnenswerten Torchancen kam, machte das Spiel nicht langweiliger.

Welt: Der Aufsteiger bot aber auch in München eine ganz starke Leistung und dürfte im Meisterkampf weiter eine Rolle spielen. 69.000 Zuschauer in der ausverkauften Arena sahen ein temporeiches und rassiges Spitzenspiel, in dem Hoffenheim wie angekündigt wenig Respekt vor dem Rekordmeister zeigte und in dem von beiden Seiten das Mittelfeld oft ohne große taktische Zwänge im Eiltempo überbrückt wurde.Verschnaufpausen gab es nur selten. Die TSG 1899 konnte sich sogar Vorteile erarbeiten.

FTD: Das 1:2 beim deutschen Branchenprimus FC Bayern München nach großem Kampf machten die vielen Fans stolz. Trotzig sagten sie voraus, dass der Überraschungs-Spitzenreiter nächste Woche die inoffizielle Herbstmeisterschaft in den 3300-Seelen-Ort holt. … Schon den ganzen Abend über lag das Dorf im Ausnahmezustand: Zum Anpfiff beim ebenso fernen wie großen FC Bayern war kein Einwohner mehr auf den Straßen zu sehen. Die ganze Gemeinde schien vor dem Fernseher versammelt, um zu sehen, wie ihre Heroen sich in München schlagen. Nur wenige hatten das Glück, selbst Karten für die Allianz Arena zu ergattern.

Tagesspiegel: Und am Ende feiern doch die Bayern. Es war ein glücklicher Sieg für den Meister, der schwer gefordert wurde. Die Niederlage in der Nachspielzeit traf Hoffenheim hart, Trainer Ralf Rangnick sagte: „Das war bitter für uns, wir waren dem 2:1 näher als die Bayern.“ Aber das 1:2 änderte nichts am grandiosen Eindruck, den der Herausforderer in München hinterließ. Es war ein sehr herausfordernder Herausforderer, wenn man denn die Hoffenheimer überhaupt so nennen darf, immerhin waren sie mit drei Punkten Vorsprung nach München gekommen. Und sie spielten auch in der Allianz Arena genau das, was sie an den vorangegangenen 15 Spieltagen ausgezeichnet hatte: zügigen Kombinationsfußball. Die Bayern taten sich schwer mit der Gestaltung eines Spiels, das ihnen der furchtlose Gegner da aufdrängte. Lange Zeit schien sich ihre Taktik darauf zu reduzieren, den Ball entweder hoch in die Mitte auf Toni oder flach nach links zu Franck Ribéry zu spielen. Doch Ribéry hatte schon bessere Tage als den gegen Hoffenheim erwischt, und Toni agierte zunächst unglücklich. Die zweite Halbzeit war gerade drei Minuten alt, da erlebte der Münchner Fußball ein Déjà-vu der unverhofften Art, mit einem Hoffenheimer als Hauptdarsteller. Tobias Weis spielte Doppelpass mit Demba Ba, lief auf der rechten Seite noch ein paar Schritte und legte den Ball dann flach in die Mitte. Was dann folgte, haben ältere Münchner Fußballfans noch als Augenzeugen erlebt, die jüngeren kennen es aus dem Fernsehen. Vedad Ibisevic schoss ein Tor, wie es früher nur die Bayern-Legende Gerd Müller konnte. Mit dem Rücken zum Tor stehend nahm der Hoffenheimer den Ball an, drehte sich einmal um die Achse und drosch ihn dann mit dem rechten Fuß ins linke Eck.

Stern: Dusel-Bayern stoppen Hoffenheim. Da war er wieder, der berühmte Bayern-Dusel: Als beim Spiel zwischen dem FCB und Hoffenheim alles auf ein Remis hinauslief, schlug in der Nachspielzeit Luca Toni zu. Am Ende siegte der Rekordmeister mit 2:1. Ein Erfolg, der nicht unbedingt verdient war.

FR: Goliath siegt mit viel Dusel. Das Naturgesetz der Liga ist wieder in Kraft getreten, der FC Bayern München fast wieder dort angekommen, wo er sich am liebsten sieht: An der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga, auf Augenhöhe mit der TSG 1899 Hoffenheim, die der amtierende deutsche Meister gestern Abend dank eines Last-Minute-Tores von Luca Toni mit 2:1 (1:1) besiegte. Nur das um vier Tore bessere Torverhältnis rettete dem punktgleichen Aufsteiger die Tabellenspitze. Von Beginn an gingen beide Teams ein sehr hohes Tempo. Der Offensivgeist beherrschte auf beiden Seiten das Tun. Die Bayern kombinierten auf ihrer linken Sahneseite mit Frank Ribéry an der Spitze und Zé Roberto als Stratege dahinter. Mit fortlaufender Spieldauer bekamen die Bayern das Spiel zwar immer besser in Griff, ihre Aktionen wirkten mitunter allerdings auch ziemlich vogelwild und waren angesichts des hohen Tempos nicht selten dem Zufall geschuldet. Die Himmelsstürmer aus dem Sinsheimer Stadtteil blieben mit ihrem Überfallfußball aber stets gefährlich und stürzten die Münchner Hintermannschaft nicht selten von einer Verlegenheit in die nächste.

Internationale Schlagzeilen:

Times (England) Death threats for Dietmar Hopp, the boss who turned a team of giant killers into giants

TVNZ, New Zealand Have you ever heard of Hoffenheim?

Die Spieldaten

Bayern München 1899 Hoffenheim
1:1 Lahm (60., Rechtsschuss)
2:1 Toni (90. + 2, Rechtsschuss)
0:1 Ibisevic (49., Rechtsschuss, Vorarbeit Weis)

Aufstellungen:

Anstoß: 05.12.2008 20:30
Stadion: Allianz-Arena
Zuschauer: 69000 (ausverkauft)

Schiedsrichter: Meyer (Burgdorf)

s.kittani Dezember 8, 2008 um 11:47 Uhr

herr buchner, sie haben recht. danke

Tom Buchner Dezember 6, 2008 um 12:32 Uhr

Es ist schon lustig, immer wieder zu lesen, was für ein Dusel der FC Bayern doch hat. Wenn man das Spiel ohne „Anti-Bayern-Brille“ betrachtet, muss man einfach anerkennen, dass die Bayern das klar bessere Team waren und das Ergebnis klar in Ordnung geht. Bei den Torschüssen, Chancen und Zweikämpfen waren die Münchner total überlegen. Was bitte hat das mit Dusel zu tun, wenn man ein Spiel mit einer so fantastischen Leistung gewinnt? Hoffenheim war richtig gut – der FC Bayern aber klar besser. Die Rangordnung war und ist gleich geblieben: ganz oben stehen die Bayern – und dann kommt der klägliche Rest! Wir können in D sehr glücklich sein, dass wir mit dem FC Bayern einen Topclub in Europa haben.

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