Über eine Zukunft von StudiVZ

by Dirk Elsner on 7. Dezember 2008

OMD08 - Vortrag StudiVZ

StudiVZ: Präsentation in Düsseldorf

Um die Zukunft von StudiVZ gibt es zur Zeit viele Diskussionen. Da wurde von der Wirtschaftswoche, zu deren Verlag StudiVZ gehört, über das Zusammengehen mit dem amerikanischen Portal Facebook spekuliert.

Die Verkaufsgerüchte um StudiVZ sollen aber laut Dr. Clemens Riedel, Chef von StudiVZ, vom Tisch sein. „Unser Gesellschafter hat uns versichert, dass er voll und ganz hinter StudiVZ steht und es keine Pläne für einen Verkauf von StudiVZ gibt“, sagte Riedel.

Das zentrale Thema bei StudiVZ und vielen anderen Social Networks bleibt, wie man zumindest kostendeckend arbeiten kann, um die Projekte erhalten zu können.

Nicole Oppelt hat in der vergangenen Woche Aspekte über die Zukunft von StudiVZ zusammen gestellt.

“Ein Zusammengehen von StudiVZ mit dem  das einen eigenen Ableger in Deutschland betreibt, könnte nach Verlagsangaben sinnvoll sein”, heißt es in der Wirtschaftswoche. Die Gerüchteküche brodelt erneut. Erst wird Marcus Riecke vor die Tür gesetzt und nun kündigt das Social Networks-Portal für 2010 erstmals schwarze Zahlen an. Es soll aufwärts gehen mit dem “gebeutelten Kind”.

Vielleicht sogar gemeinsam mit dem amerikanischen Konkurrenten? Ich habe einmal bei StudiVZ gestöbert, wie es um die Stimmung der User zum Thema “Facebook” derzeit bestellt ist.

“Facebook und StudiVZ: Fusion, Vernetzung, egal: macht irgendwas!”

Facebook versus StudiVZ“, diese Debatte findet nicht nur auf der Readers Edition statt. Auch auf der betroffenen Seite selbst wird sich nicht erst seit gestern rege zum Thema ausgetauscht. 300 Treffer ergibt bereits eine einfache Stichworteingabe in der entsprechenden Suchleiste. Gruppentitel wie “Facebook rulez”, “StudiVZ ist ein billiger Abklatsch von Facebook”, “Ich bin nur bei StudiZV bis meine Freunde zu Facebook wechseln” oder “Facebook und StudiVZ: Fusion, Vernetzung, egal: macht irgendwas!” springen sofort ins Auge.

Die User sind aktiv. Sie handeln sofort und kommentieren aktuelle Nachrichten und Entwicklungen auf ihre ganz eigene Art. Sei es die vergangene Fußball-EM, das Reizthema “AGBs und Datenschutz” oder aber die Konkurrenz zur amerikanischen “Vorbildseite”: Schon anhand der Namensgebung wird schnell klar, was die Stunde geschlagen hat. Allzu oft ist zu lesen, dass Facebook, die Nummer 15 der beliebtesten Seiten der Deutschen mit 120 Millionen Nutzern, eigentlich mehr zu bieten hat als das Studentenportal von Dennis Bemmann und Ehssan Dariani.

Ab zu Facebook oder doch lieber vernetzen?

“Wir drängen mit der geballten Macht aller unserer zahlreichen Mitglieder darauf, dass die leidige Parallel-Existenz der Communities facebook und studivz endlich ein Ende hat”, ist da etwa zu lesen. Gründer Florian Schuett hat rund 100 “kämpferische” Mitglieder um sich geschart, die der permanenten “Konkurrenz” anscheinend überdrüssig sind. Andere sagen es noch deutlicher: “Du findest facebook.com viel besser als studiVZ? studiVZ ist sowieso nur ein billiger Abklatsch vom großen Bruder, also wieso nicht gleich richtig? Du bist der Meinung, dass studiVZ früher oder später von facebook aufgekauft werden wird? Du hast schon am eigenen Leibe gespürt, dass die studiVZ-Macher weder programmieren können noch wissen, was Datenschutz ist? Dann bist du hier richtig!”, so die Meinung der 196 Mitglieder von “Wohnst du noch im studiVZ oder lebst du schon in facebook?”

Während die einen jedoch nörgeln, zeigen sich die 26 Teilnehmer um Jan Valach weitaus friedlicher. “Schon aufm Facebook vertreten? Keine lust aufs blödsinning doppelt daten eingeben? Das Internet zur Vernetzung nutzen wollen? Unheilbarer pedantischer Nörgler?”, läuten sie ihre “Petition für eine StudiVZ-Facebook Fusion” ein.

Das erfolgreichste deutschen Online-Medium mit rund 5,5, Millionen Unique Usern im ersten Quartal 2008 ist nicht unumstritten. Das stellte vor kurzem auch meedia.de in einer Untersuchung durch die Mediaspezialisten von Ethority fest. Am heutigen Montag tönt uns nun 300 Mal der Ruf entgegen, dass viele Studenten eigentlich gar nicht mehr hier sein möchten. “Ob Facebook (so es denn überhaupt zu einem Deal kommt) diese Summe übertrifft und das Investment (von Holtzbrinck, das immerhin 85 Millionen Euro betragen hat, Anm. d. Red.) damit zu einem lohnenden macht, bleibt vorerst abzuwarten”, heißt es heute auf computerwoche.de. Eine ganze Reihe von Mitgliedern scheint jedenfalls nicht wirklich etwas dagegen zu haben.

“Das Web 2.0-Kapitel StudiVZ ist zu Ende geschrieben”

Wie ein mögliches Übernahme-Szenario aussehen könnte, das beschreibt derweil Uwe Ramminger auf alles2null.de. Sein vielsagendes Fazit: “Das Web 2.0-Kapitel StudiVZ ist zu Ende geschrieben und Deutschland ist ab sofort um eine unütze Community ärmer. Das nächste Kapitel wird bestimmt auch spannend.”

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