3D-Prototyping: Wird der Replikator aus Star Trek wahr – Automatisches Menü aus der Maschine?

by on 28. Januar 2011

Wer träumt nicht davon, zumindest wir Männer, seine Verpflegung wie auf der Enterprise oder dem Raumschiff Voyager über einen sogenannten Replikator zu bestellen. Die Replikatoren erlauben es, so ist in der Wikipedia zu lesen, jeden in seiner atomaren Struktur vorher erfassten Gegenstand zu duplizieren. Damit werden vor allem Dinge des täglichen Bedarfs, zum Beispiel Lebensmittel, erzeugt, jedoch ist der Replikator darauf nicht beschränkt.

Wer jetzt glaubt, dabei handele es sich um abgedrehte Phantasie der Science-Fiction-Nerds, der hat nicht diesen Artikel im Handelsblatt gelesen. Dort ist zu lesen, dass Amit Zoran, Wissenschaftler am Media Lab des Massachusetts Institute of Technology, Anfang 2010 zusammen mit seinem Kollegen Marcelo Coelho die Konzeptstudie Cornucopia vorgestellt. Das ist eine Rapid-Prototyping-Maschine, die Mahlzeiten zubereiten können soll.

Im Prinzip muss man sich das so vorstellen, wie einen Drucker, der statt in zwei Dimensionen in 3-D druckt. Wie das aussieht, demonstrierten die Wissenschaftler jetzt am Beispiel einer Flöte, die sie auf einer  Connex 500 des US-Herstellers Objet “druckten”. Damit können analog zu verschiedenen Druckfarben verschiedene Stoffe gleichzeitig verarbeitet werden. Hier ein Video dazu

Ob und wann mit dieser oder ähnlichen Maschinen tatsächlich Nahrung zubereitet werden kann, ist nicht bekannt. Freilich dürfte eine Herstellungszeit von 15 Stunden, doch vorläufig dazu führen, auf konventionelle Nahrungsmittelzubereitung zu setzen. Was den Geschmack der replizierten Nahrungsmittel betrifft, gibt es keine Angaben. Bis dahin muss man sich auf das Verlassen, was die Drehbuchautoren den Seriendarstellern in den Mund gelegt haben.

Nach einem anderen Video könnte aber die Technik für Frau interessanter sein, denn andere Forscher testen derzeit, auf diese Weise Schuhe zu replizieren. Und vielleicht ist das sogar günstiger, als ständig ins Schuhgeschäft zu laufen. Nach einem Bericht der Computerzeitschrift C´t gibt es 3D-Printer bereits ab 850 €.

Nachtrag vom 12.2.

Selbst, wenn sich das hier eher nach einer bunten Meldung anhört und der eine oder andere darüber schmunzelt. Der Economist sieht in der 3-Printing-Technik eine Herstellungstechnik der Zukunft. In “Print me a Stradivarius – How a new manufacturing technology will change the world” ist auf der Webseite zu lesen:

“THE industrial revolution of the late 18th century made possible the mass production of goods, thereby creating economies of scale which changed the economy—and society—in ways that nobody could have imagined at the time. Now a new manufacturing technology has emerged which does the opposite. Three-dimensional printing makes it as cheap to create single items as it is to produce thousands and thus undermines economies of scale. It may have as profound an impact on the world as the coming of the factory did.”

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