Warum ich “Aktien” von Hapimag nicht geschenkt genommen habe: Marktwert könnte sogar negativ werden

by on 10. Februar 2012

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Hinweis für die Leser, die den Beitrag 2013 oder später lesen: Die hier verlinkten Seiten und dort jeweils angegebenen Konditionen weichen möglicherweise von den hier verwendeten Daten ab. Angebote und Preise verändern sich oder verschwinden. Ebenso kann sich der Markt für Hapimag-Aktien und die Konditionen und Geschäftsbedingungen von Hapimag verändert haben. Die Daten in diesem Artikel beziehen sich auf die im im Februar 2012 recherchierten Angaben.

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Kürzlich wollte mir ein guter Bekannter etwas Gutes tun und mir drei Aktien der Hapimag AG schenken. “Oh fein”, freute ich mich, dann könnte wir “günstig” in diversen hochwertigen Anlagen Urlaub machen. Eigentlich soll man einem geschenkten Gaul ja nicht ins Maul schauen, als Betriebswirt machte ich es aber trotzdem und kam zu dem Ergebnis, auf das fröhliche Pferd von Hapimag zu verzichten.

imageHapimag bietet nach eigener Beschreibung flexible Wohnrechte in 5.300 Apartments in 57 Resorts und Residenzen in 16 Ländern (sogenanntes Timesharing oder Ferienwohnrechte). Diese Wohnrechte erhält man durch den Erwerb von Papieren, die Hapimag selbst als Aktien bezeichnet. Ich würde diese Papiere eher Genossenschaftsanteile nennen, denn mit Aktien, wie ich sie kenne, haben diese Papiere nichts zu tun. Jeder namentlich registrierte Anteilsinhaber erhält pro Jahr bestimmte Wohnrechte, die in Punkten vergeben werden. Pro Anteil werden derzeit 60 Punkte gutgeschrieben. Dafür kann man je nach Saison, Wohnkategorie, Zielort ein paar mehr oder weniger Tage in einer Hapimag-Anlage verbringen, die zugegeben eine hohe Qualität haben.

So kostet etwa eine Woche London für ein Komfort Zimmer 112 Punkte im Juni. Richtig gerechnet, für diese 112 Punkte benötigt man schon mindestens 2 Aktien, hat dann aber 8 Punkte übrig. Das ist grundsätzlich kein Problem, denn man kann die Punkte auch eine bestimmte Zeit “sparen”.

Als Betriebswirt wollte ich natürlich wissen, was eigentlich diese Anteile wert sind. Auf der Homepage von Hapimag werden keine Verkaufspreise veröffentlicht. Auf Wikipedia wird ein Preis von 6.090 CHF (umgerechnet etwa 5055 Euro) genannt, während der durchschnittliche Rückkaufspreis pro Aktie 2011 bei CHF 2.843 gelegen haben soll (umgerechnet etwa 2360 Euro). Im Netz existieren noch weitere Aufstellungen, wie z.B. hier mit etwas davon abweichenden Daten.

In jedem Fall ist der Spread gewaltig. Und ich entnehme den Fakten im Netz, dass der Verkauf der Anteilsscheine vergleichsweise kompliziert ist (siehe z.B. Hapimag Namen-Aktie zu verkaufen. Wie?). Ob der Preis von 2.360 Euro gerechtfertigt ist, lässt sich anhand dieser Daten schwer prüfen. Der Markt ist ancheinend vollkommen illiquide, daneben erschweren hohe Umschreibekosten (500 CHF) den Verkauf.

 

1. Reine Cashflow-Betrachtung der Rechte

Nun soll ich die Papiere ja geschenkt bekommen. Der Blick in das Kleingedruckte offenbart, dass die registrierten Inhaber der Anteilsscheine zwar die Wohnrechte erhalten (und diese auch tatsächlich nutzen können), aber als Anteilseigner hat man nicht nur das Recht auf die Wohnpunkte, sondern wird jährlich mit einer Verwaltungsgebühr belastet. Aktuell beträgt diese für 2012 ca. 272 Euro pro Anteilsschein. Das bedeutet in der Jahreskalkulation nun pro Aktie: +60 Wohnpunkte auf der Habenseite und –272 Euro (mit lt. Informationen im Netz stark steigender Tendenz).

Für eine Bewertung ist nun die interessante Frage: Was sind diese 60 Punkte wert? Dabei hilft eBay. Hier wechseln 60 Punkte für sogenannte A-Aktien für ca. 200 Euro den Besitzer, wobei die Punkte nur an Mitglieder von Hapimag versteigert werden können. Aber immerhin ist das schon einmal ein Anhaltspunkt.

Jahresgebühr 272 Euro abzüglich 200 Euro Punkteerlös macht –72 Euro Cashflow pro Jahr. Das ist unattraktiv, zumal ja die Transaktion auch noch abzuwickeln ist und dafür Zeit und ggf. Gebühren anfallen, die ich hier aber vernachlässige.

2. Wohnleistungsvergleich

Alternativ kann man die Punkte natürlich verwohnen. Ich habe mir dazu mal London ausgesucht und zunächst ausgerechnet, was uns ein Apartment in London beim Besitz von drei Aktien, so viele hätte ich nämlich erhalten können, kosten würde. Die Rechnung ist eigentlich trivial, aber aufwendig:

Hapimag
  • 1 Zimmer: 112 Punkte für Komfort Zimmer
  • Nebenkosten für lokale Kostenbeiträge: 238 GPB

I. Dienstleistungen, die vor Ort in Anspruch genommen werden (ich habe mal gerechnet, dass dies jeweils zwei Mal erfolgt):

  • Zwischenreinigung 50 GBP
  • Handtuchwechsel 6 GBP
  • Hotelservice 25 GBP
  • Wechsel Bettwäsche 12 GBP
  • = 93 –> x2 = 186 GBP

Summe Nebenkosten = 238 + 186 = 424 GBP –> * 1,19 (Umrechnungskurz Pfund in Euro) = 504,56 Euro

II. Verwaltungsgebühr/Punkterechnung

  • 180 – 112 = 68 Punkte stehen damit zum Verkauf
  • 68 * 3,3 = 224 Euro (Basis ist der Marktpreis über eBay)
  • Gebühren für 3 Aktien, Verwaltungskosten 816 Euro 2012

Nettokosten aus jährlicher Verwaltungsgebühr: 816 Euro – 224 Euro = 592 Euro

Gesamtkosten für eine Woche London aus I. und II. = 1.096 Euro

Alternativen

Jetzt ist die große Frage, mit welchen Angeboten vergleicht man diese Wohnung. Über Wimdu etwa erhält man zahlreiche Angebote, wie

Hapimag würde natürlich argumentieren, man könne ja nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, denn man müssen ja die einzigartigen Vorteile und die Qualität sehen. Natürlich kann ich vergleichen, denn ich stelle zwei Übernachtungsmöglichkeiten in London für eine Woche mit verschiedenen Komfortgraden gegen das Angebot von Hapimag. Im Schnitt kostet London frei gebucht 944 Euro pro Woche und via Hapimag 1.096 Euro pro Woche bei einer vergleichsweisen komplizierten Bindungsmechanismus. Außerdem bin ich darauf angewiesen, dass die Wohnung von Hapimag auch tatsächlich in dem von mir gewünschtem Zeitraum verfügbar ist.

Fazit

In diesem Beitrag ging es nur um meine ganz persönliche Kalkulation. Andere Anteilsinhaber mögen anders den Wert bestimmen oder außerökonomische Wertfaktoren berücksichtigen. Man sieht dennoch, die Bewertung ist zwar nicht trivial, aber eigentlich nicht besonders schwer. Beide Betrachtungsweisen berücksichtigen übrigens nicht die Anschaffungskosten für die Anteile. Damit sind also die Opportunitätskosten* für den entgangenen Ertrag einer im Risiko vergleichbaren alternativen Kapitalanlage nicht mit einberechnet (siehe dazu den Nachtrag unten). Dennoch komme ich bereits ohne Anschaffungskosten zu dem Ergebnis, dass es nicht einmal lohnt, die Anteile geschenkt zu bekommen: Der Marktwert ist für mich negativ. Das mag erstaunlich klingen, weil ja die Anteilsrechte auch Vermögensrechte an den Wohnimmobilien verbriefen. Das kann sein, ich habe das für diesen Beitrag nicht geprüft. Es bleibt aber die Tatsache, dass ich über die Wohnpunkte hinausgehende Vermögensrechte nicht realisieren realisieren kann. Über die Wohnpunkte hinausgehende Miteigentumsrechte sind daher für die betriebswirtschaftliche Bewertung irrelevant.

Vielleicht habe ich ja Glück und ein Anhänger von Hapimag oder sogar ein Vertreter der Firma liest diesen Beitrag. Die werden sicher viele weiche Gründe anführen, warum Hapimag trotzdem attraktiv ist und welche Fehler ich in meiner Betrachtung gemacht habe. Tatsächlich wird die Betrachtung noch viel komplizierter durch unterschiedliche Anteilsarten. Und genau genommen müsste man verschiedene Urlaubsdomizile zu verschiedenen Zeitpunkten vergleichen. Ich mache das hier nicht, weil allein die eine vernünftige Kalkulation erschwerende Intransparenz eine Zumutung ist, die für mich persönlich ein Grund ist, die Anteile nicht anzunehmen.

Eigentlich ist das schade, denn die Qualität der Wohnanlagen, das hört man immer wieder, soll ausgezeichnet sein. Diese Qualität nebst dem Gefühl einem exklusiven Club anzugehören, mögen den Preis für viele Anteilsinhaber rechtfertigen. Mich nerven allein, die Verrenkungen die man anstellen muss, um ein solches Geschenk wirtschaftlich bewerten zu können.

*Nachtrag zur Berechnung der Opportunitätskosten

Ich habe oben in der Berechnung die Opportunitätskosten nicht berücksichtigt, weil die Aktien ein Geschenk hätten sein sollen. Wer die Opportunitätskosten berücksichtigen will, der könnte z.B. wie folgt kalkulieren.

Für die drei Aktien würde man nach den oben genannten Daten 15.165 Euro bezahlen. Die könnte man auch anders anlegen. Die entgangenen Erträge sind damit die Opportunitätskosten. Die Frage ist, welchen Vergleichszins wählt man. Eine Bewertung mit einem niedrigen Tagesgeldzins von 2% halte ich nicht für zulässig, da man bei Tagesgeld jederzeit und ziemlich sicher an sein Geld kommt. Dies ist bei den Hapimag-Aktien offensichtlich nicht der Fall ist.

Glaubt man den oben genannten Daten, dann kann der Wertverlust vergleichsweise hoch sein, wenn es überhaupt gelingt, die Aktien zu verkaufen. Man sollte dann einen Vergleichszins wählen, der ein deutlich höheres Risiko repräsentiert. Ich habe daher in der folgenden Tabelle verschiedene Vergleichszinssätze pro Jahr mit den Opportunitätskosten (=entgangene Erträge) errechnet (2. Spalte von links). Diese könnte man dann zu dem oben berechneten Preis für eine Woche London (3. Spalte von links) dazu addieren. Dann erhält man die Gesamtkosten (rechte Spalte):

Zins Opport.kost. London Summe
5%            758,25 €     1.096,00 €     1.854,25 €
6%            909,90 €     1.096,00 €     2.005,90 €
7%        1.061,55 €     1.096,00 €     2.157,55 €
8%        1.213,20 €     1.096,00 €     2.309,20 €
9%        1.364,85 €     1.096,00 €     2.460,85 €
10%        1.516,50 €     1.096,00 €     2.612,50 €
11%        1.668,15 €     1.096,00 €     2.764,15 €
12%        1.819,80 €     1.096,00 €     2.915,80 €
13%        1.971,45 €     1.096,00 €     3.067,45 €
14%        2.123,10 €     1.096,00 €     3.219,10 €
15%        2.274,75 €     1.096,00 €     3.370,75 €
16%        2.426,40 €     1.096,00 €     3.522,40 €
17%        2.578,05 €     1.096,00 €     3.674,05 €
18%        2.729,70 €     1.096,00 €     3.825,70 €
19%        2.881,35 €     1.096,00 €     3.977,35 €
20%        3.033,00 €     1.096,00 €     4.129,00 €

Die Alternative hat dann auch nichts mehr mit Billigurlaub zu tun, wie das ein Kommentator unten festgestellt hat. Für eine Woche im „The Waldorf Hilton“ in London zahlt man laut Hotels.com (recherchiert im Februar 2013) 3.689 Euro pro Woche für vier Personen.

Lesehinweis

FAZ: Aktien kaufen und in den Urlaub fahren (6.11.13)

René Chatelain Juli 2, 2012 um 09:30 Uhr

Bin sind schon vor vielen Jahren durch ein Gegengeschäft in den Besitz von Aktien und Ferienpass gekommen und habe als Oekonom die gleiche Rechnung auch gemacht. Vor allem die Verwaltungskosten, die im Januar in Rechnung gestellt werden, sind ein Ärgernis. Mein Fazit: Nur eine Aktie kaufen resp. behalten, die fehlenden Punkte für den gewünschten Urlaub auf ebay ersteigern. Dann erhält man wegen der hohen Nebenkosten an Ort zwar nicht billige Ferien aber solche, die sich rechnen, weil wir in den Hapimag-Residenzen (wir haben selber in 8 verschiedenen gewohnt) immer die gleich hohe Qualität vorfinden.

Terlutter Juli 1, 2012 um 12:19 Uhr

Hallo Herr Nockerl,
Wenn Sie Aktien noch erhalten können, so würde ich gerne eine nehmen.
Mit zwei Kindern rechnet sich der Urlaub z.B in Griechenland für uns immer. Meine Kids werden sich freuen…

LG Elmar Terlutter

Lorenz Juli 3, 2012 um 20:04 Uhr

Hallo,

ich habe eine Hapimag-A-Aktie zu verkaufen mit über 300 HS-Punkten und noch NS-Punkten. Bei Interesse Mail mit Preisvorstellung an mich. Danke und Gruß.

Schwarz-Ambold Mai 2, 2012 um 16:18 Uhr

Das London-Rechenbeispiel zeigt einmal mehr, wo bei Hapimag der ware Hund begraben liegt. Eine ökonomische Kosten-Nutzen-Rechnung wird nirgendwo bei Hapimag zu einem befriedigenden Ergebnis führen, jedoch und das liest man ja in den folgenden Artikeln, darf man den emotionalen Wert von Hapimag nicht außer Acht lassen. Den gibt es wirklich. Ferien in gehobenem Ambiente an netten Zielen, sowohl Kindergerecht als auch Erwachsenenerholsam. Wenn ich im Jahr an 300 Tagen beruflich ökonomische sinnvolle Entscheidungen zu treffen habe, fällt mir bei allem vernebelndem Urlaubsgedusel sehr wohl die mangelnde Hapimag-Rentabilität ist Auge und doch bin ich Besitzer von drei Aktien und auf der Suche nach einer Vierten. Vier Aktien benötigt man heute trotz Ausnutzung von maximalem Punktezukaufs, wenn man mit schulpflichtigen Kindern drei Sommerurlaubswochen verbringen will und eine Woche zum Kongress in die deutsche Hauptstadt möchte. Dann fühlt man sich standesgemäß untergebracht und hat auch noch nette Leute um sich. Wenn ich nun Äpfel mit Äpfeln vergleiche und den Sommerurlaub bei Robinson verbringe und ein ähnliches Appartement in Berlin anmiete, komme ich um ca. 200 € teuer, kann mich nicht auf die Qualität der Betten verlassen und weiss nicht, ob alle Einrichtungsgegenständ auch wirklich in ausreichender Zahl vorhanden sind. Bei Hapimag schon. Man sieht, es gibt Gründe für Hapimag, genauso gibt es Gründe dagegen. Solange alle die Hapimag heute gut finden, es morgen auch noch tun, scheint die Welt in Ordnung. Und dei Anderen können mir ja eine von ihren Aktien verkaufen. Aber bitte ökonomisch sinnvoll …….

pomfritz März 31, 2012 um 17:37 Uhr

Hallo,
wir (Familie mit 3 Kindern) nutzen Hapimag schon lange und sind sehr zufrieden. Hapimag ist nichts für den „lastminute am meisten Geld gespart und am billigsten in den Urlaub gekommen“ – Nutzer. Wer schonmal mit Familie und Kindern im Urlaub in einer „günstigen“ Absteige gelandet ist und sich dadurch den Urlaub verhagelt hat und das nicht nochmal durchmachen will, der könnte mit Hapimag glücklich werden. Wer sein Geld monetär gewinnbringend anlegen will ist m.E hier auch falsch. Urlaub und Zeit können sie nicht monetär vergleichen und meine Erfahrung mit der Performance von Aktienkursen und Fonds sind eher enttäuschend. Ich war meistens froh, wenn der Verlust nicht zu groß war. Das war auch der Grund für mich, weg vom Aktienfonds. Das Geld wollte ich anders einsetzen. Im Vergleich zu anderen Urlauben, die wir als Familie entweder gebucht oder bei der Planung verglichen haben, sind wir mit Hapimag immer besser weggekommen. Selbst der Eurocamp Zelturlaub ist in der Hochsaison mal einen Vergleich wert, man wird sich wundern, was 2 Wochen im Container kosten. Da muß ich sagen, gefällt mir das Hapimag Apartment besser. Ja, die Investition in die Aktien ist ersteinmal weg, aber das ist mit dem Geld fürs Reisebüro auch so. Oder gehen Sie nach dem Urlaub ins Reisebüro und fordern die Summe wieder zurück ? Das Geld ist auch weg. Muß dann jeder selbst entscheiden ob es die 2 Wochen wert war. Auch die Investition in ein Wohnmobil ist nach einigen Jahren weg, das WoMo kostet Unterhalt, verliert an Wert und wird meist nur wenige Wochen im Jahr genutzt. Aber das ist eine Grundsatzentscheidung. Wem es gefällt, so Urlaub zu machen wird damit glücklich, wer das nachrechnet und eine Kosten-Nutzen-Kalkulation aufstellt, nicht. Wir verteilen die Investition in die Aktien gedanklich über viele Jahre, zahlen unseren jährlichen Beitrag, den Betrag für den Urlaub an Pfingsten und im Sommer und kommen damit im Vergleich zur Urlaubsbuchung im Reisebüro als fünfköpfige Familie immer gut weg. Wer die Appartements und Residenzen von Hapimag kennt, freut sich auf den Urlaub und die Zeit an dem Ort. Man weiß, man kann nichts falsch machen. Es sind wirklich Top Adressen. Wer im Hochsommer 2 Wochen auf Sylt in einem schönen Appartement mit 5 Leuten unterkommen möchte, soll das mal googlen und mit Hapimag vergleichen. Ich bin froh nicht mehr die ganzen Reiseprospekte wälzen und stundenlang im Internet nach guten Angeboten suchen zu müssen. Wenn ich will kann ich das ja noch machen, aber wir freuen uns mindestens 1x/Jahr auf unseren Hapimag Urlaub.
Gruß

Dallmer Beate Februar 27, 2012 um 14:46 Uhr

Seltsamerweise wohnen fast alle Hapimag Kritiker im eigenen Haus. Von den vielen Zimmern im Hause werden, geht man von2 Bewohnern aus- meistens nur 3 Zimmer plus Nebenräume täglich genutzt. Nimmt man die Gesamt-Investition und die laufenden Nebenkosten in eine gleichartige Berechnung wie bei dem zuerst genannten London-Aufenthalt und vergleicht, fragt man sich warum man im eigenen Haus wohnt und nicht zur Miete.Das ist viel billiger. Das Geld, das man bei Nichterwerb von Hapimag Aktien spart, wird bei der Bank angelegt.Das Geld, das Sie sparen, wenn Sie kein Haus kaufen, auch. Wenn man Glück hat, die Börse nicht bald bessert, bekommt man davon auch noch etwas zurück. Die Hapimag Aktien müssen zwar bezahlt werden-das Haus auch- davon haben aber viele Generationen etwas-man kann sie vererben.Wer macht eigentlich, wenn er an die schönste Zeit des Jahres ,den Urlaub,denkt Renditeberechnungen? Haben Sie schon einmal berechnet, wie teuer ein Tag im eigenen Haus ist, die Putzfrau und den Wäscheservice einschließlich? Ich glaube ,dann rechnen Sie nicht mehr den Gewinn oder Verlust bei Hapimag aus!Man muß wissen, wie angenehm das Wohnen bei Hapimag ist und ob einem die Investition das auch wert ist.Alles andere ist doch überflüssig.Ich habe z. B. die Anlage in Ascona gesehen und in der gleichen Straße gegenüber eine fremde Hotelanlage,in der ein Tag für 2 Personen über 2000,-SFr kostete. Dort wird gewohnt und nicht besser als bei Hapimag gegenüber. Wer rechnet da die Rendite aus??Und wenn Sie, mit der Gesamt-Investition plus Nebenkosten für ein eigenes Haus dort wohnen bleiben, haben Sie sich doch auch für diesen Komfort entschieden.Genauso ist das mit Hapimag.

mnockerl Februar 27, 2012 um 16:55 Uhr

Hallo Frau Dallmer,
den ökonomischen Vorteil eines Eigenheims zu bestimmen ist eine vergleichsweise komplexe Rechnung zumindest im Vergleich dazu, ob man eine Hapimag-Aktie kaufen sollte oder nicht.
Aber ein Teil Ihrer Argumentation bewegt sich ohnehin ein wenig im außerökonommischen Raum und lässt sich daher schwer (an-)greifen.
Das will ich ja auch nicht, weil ich hier nur meine persönliche Betrachtung aufgeschrieben habe. Ich will damit weder jemanden zum Kauf der Anteile raten noch dies verhindern. Das ist mir ehrlich gesagt ziemlich schnuppe. Ich persönlich will nur weder die Anteile kaufen noch sie geschenkt bekommen aus rein ökonomischen Gründen.
Die Anlagen selbst würde ich gar nicht kritiseren wollen. Wir haben selbst mal in einer Hapimag-Anlage Urlaub gemacht. Die war einwandfrei. Allerdings haben wir auch in vergleichbaren Anlagen geurlaubt, die an das Niveau heran reichten und für die wir keine teure Clubmitgliedschaft benötigten.

Im Prinzip kann man sich beliebige Vergleichsobjekte suchen und wird wahrscheinlich immer etwas für oder gegen Hapimag finden. Aber das ist weder das Ziel dieses Beitrags noch dieses Blogs. Hier geht es vorwiegend um ökonomische Betrachtungen. Und beim Urlaub hört ja bekanntlich häufig die Ökonomie auf 🙂

Beste Grüße
Michael Nockerl

Hapimag Februar 20, 2012 um 10:21 Uhr

Hallo „mnockerl“
Danke, dass Sie sich so ausführlich mit Hapimag auseinander gesetzt haben. Wir respektieren Ihre Ansicht, möchten aber auch unsere Perspektive darstellen.
Stellen Sie sich z.B. vor, jemand schenkt Ihnen eine Ferienwohnung in den Alpen. Angenommen, Sie fahren nicht Ski und Sie Wandern nicht gerne, dann würden Sie die Wohnung wahrscheinlich kaum nutzen und es entstehen für Sie bloss Kosten für den Unterhalt ohne grossen Nutzen.
Wenn Sie aber begeisterter Schneesportler und Wanderfan sind, dann ist die Wohnung für Sie vieleicht eines der schönsten Geschenke, das man Ihnen machen kann.

So ähnlich ist das bei Hapimag. Bei Ihren Berechnungen gehen Sie davon aus, dass Sie zumindest einen Teil der Punkte direkt wieder verkaufen. Das lohnt sich tatsächlich nicht.

Wer aber in Hapimag investiert und seine Mitgliedschaft nutzt, profitiert von einem exklusiven Zugang zu 57 Resorts und Residenzen an den schönsten Langen in ganz Europa. Diese bieten vielfältige Möglichkeiten für Wellness, Familienaufenthalte, Aktivurlaube oder kulturelle Entdeckungsreisen. Sie wohnen in gepflegten Apartments mit hochwertig ausgestatteter Küche, in denen sich Hapimag Mitglieder schnell zuhause fühlen.

In vielen Resorts bieten wir zudem Kinderbetreuung, Wellness-Einrichtungen, landestypische Restaurants, Aufenthaltsräume, Bibliotheken und vieles mehr. Mehr über das Angebot von Hapimag finden Sie auf http://www.hapimag.com.
Die Hapimag Resorts und Residenzen sind also mehr als bloss „Übernachtungsmöglichkeiten“. Genau diesen Mehrwert schätzen unsere Mitglieder am Hapimag Modell, dies zeigen regelmässige Umfragen zur Kundenzufriedenheit.

Hapimag ist nicht billig, aber die Kosten für unserer Mitglieder sind transparent und stehen im Verhältnis zum Angebot. Die knappen EUR 1100.- aus Ihrer individuellen Berechnung finden wir für London an dieser Lage absolut vertretbar. Noch besser ist das Kosten-Nutzen-Verhältnis, wenn Sie mit einem 2-Zimmer-Apartment für 4 Personen rechnen.

Wir möchten darauf hinweisen, dass Hapimag nach dem Kostendeckungsprinzip arbeitet, unsere Mitglieder bezahlen als nur unsere tatsächlichen Auslagen. Wir sind ein nicht gewinnorientiertes Unternehmen und unserem Geschäftsmodell liegt eine einfache Idee zugrunde: Mitglieder investieren gemeinsam in Ferienimmobilien und nutzen diese dann individuell.

Freundliche Grüsse vom Hapimag Team

mnockerl Februar 27, 2012 um 17:07 Uhr

Liebes Hapimag Team,

vielen Dank für die zusätzlichen Informationen. Ich habe gerade in einem anderen Kommentar geschrieben, dass ich Ihre Anlagen sehr schätze. Da will und kann ich gar nichts gegen schreiben. Da dieser Blog ein Ökonomieblog ist, habe ich mich hier auf die betriebswirtschaftliche Betrachtung beschränkt. Die Nutzenseite ist letztlich immer subjektiv und entzieht sich einem objektiven Vergleich.

Gleichwohl habe ich bei der Recherche für den Beitrag gemerkt, dass die Wertbestimmung vergleichsweise schwer ist. Und das liegt nach meinem Geschmack an einer vergleichsweise hohen Intransparenz der Entgelte und Prozesse. Ich halte diese Intransparenz heute nicht mehr für zeitgemäß.
Hapimag wird, wenn es langfristig am Markt bestehen will, nicht nur die Nebenkosten, die ich persönlich für sehr hoch einschätze, in den Begriff bekommen müssen, sondern auch viel mehr in Richtung Transparenz unternehmen müssen.
Beste Grüße
Michael Nockerl

Hapimag Februar 28, 2012 um 15:13 Uhr

Lieber Michael Nockerl,
vielen Dank für Ihre Antwort auf unseren Kommentar. Es freut uns sehr, dass Sie mit Ihrem Aufenthalt bei Hapimag zufrieden waren.

Wenn Sie erlauben, möchten wir zu Ihrem Vergleich noch einen betriebswirtschaftlichen Aspekt hinzufügen.

Bitte beachten Sie, dass bei den Hapimag Nebenkosten umfangreiche Services vor Ort enthalten sind. In unseren 57 Resorts bieten wir immer die Services, die zum Standort passen und von unseren Gästen gewünscht werden. In London ist das zum Beispiel ein umfangreicher Concierge-Services, einen 24-Std.-Notfalldienst und der Verkauf von Tickets für Ausflüge, Musicals und Transport.

In vielen Alpenresorts bieten wir grosszügige Wellness-Anlagen und in anderen Resorts einen kompletten Hotel-Service. Dazu kommen gepflegte Gartenanlagen, Sicherheit, Reinigung bis hin zu ganz individuellen Services wie z.B. ein eigener Streichelzoo für Kinder in Pentolina.

Das alles sind Kosten, die bei einem wirtschaftlichen Vergleich mit einer Ferienwohnung berücksichtigt werden sollten. Wir möchten darauf hinweisen, dass Hapimag nach dem Kostendeckungsprinzip arbeitet, Kunden müssen also keinen Gewinnaufschlag auf die Nebenkosten bezahlen.

Würde man hingegen mit einem Hotel vergleichen, müsste man wahrscheinlich eine Suite wählen, um auf einen ähnlichen Komfort bezüglich Raumgrösse und Ausstattung zu kommen.

Freundliche Grüsse und Kompliment für den spannenden Blog!
Ihr Hapimag Team

jürgen Anderson Februar 19, 2012 um 14:12 Uhr

Tja, mathematisch sind in Ihrer Berechnung schon mal Fehler enthalten und somit sehr unter Vorbehalt zu betrachten. Was Sie jedoch völlig asser acht lassen, ist die Tatsache, dass Familien mit bis zu 4 Kindern in der gleichen Wohnung 1 Woche Urlaub verbringen können. Und dann hinkt Ihre Berechnung total.
Abschliessend jedoch mein Hinweis:
Nehmen Sie doch die Aktien und verkaufen Sie diese einfach.
Ihr mathematischer Gewinn ohne eigenen Kosteneinsatz könnte zwischen 6.000 . 7.000 € betragen.
Sie sehen, auch betriebswirtschaftliches Wissen schützt vor Fehleinschätzung nicht.
mit den besten Grüßen

Dirk Elsner Februar 19, 2012 um 22:26 Uhr

Besten Dank für den Hinweis Herr Anderson. Es ist ein einziger Fehler in der Berechnung. Danach betragen die Nebenkosen unter I. nicht 490 Euro, sondern 504,56 Euro. Ich habe das mal gerade korrigiert. Ich kann nicht erkennen, welche weiteren Fehler Michael da oben in der Rechnung drin hat. Welche Fehler meinen Sie konkret, dass man die Rechnung unter Vorbehalt betrachten sollte?
Den einzigen Vorbehalt, den ich sonst hätte wäre die Frage, ob sich 60 Punkte tatsächlich für 200 Euro verkaufen lassen. Ich habe einige Auktionen bei eBay verfolgt und deren Erlös lag darunter.

Die Tatsache, dass man mit bis zu vier Kindern in einer Wohnung von Hapimag bleiben kann, mag für den interessant sein, der mit vier Kindern in den Urlaub fährt. Aber das ist hier ja eine ganz subjektive Betrachtung, in der Michael uns sagt, warum er die Anteile nicht kaufen würde. Und in die Wohnung am Hyde Park passen immerhin vier Personen.

Der Verkauf der Aktien, so habe ich zumindest den Text verstanden, ist gar nicht so einfach möglich. Außerdem frage ich mich bei der Kalkulation, wer eigentlich einen Anreiz hat, solche Anteile zu kaufen. Ich habe gerade selbst noch einmal gesucht und finde keine Seite mit entsprechender Reputation, über die ein solcher Kauf abgewickelt werden kann.

Wo also liegt hier eine Fehleinschätzung? Ich kann die nicht erkennen auf Basis der verfügbaren Daten.

Nehme ich unsere Urlaubspräferenzen, würde ich zu einem ähnlichen Ergebnis kommen, wie Michael. Andere mögen andere Präferenzen haben, und für sie ist Hapimag dann attraktiv. Für mich jedenfalls ebenfalls nicht, erst Recht übrigens nicht, wenn man dazu noch die Anteile direkt von Hapimag erwerben müsste.

david.mpo Februar 11, 2012 um 08:45 Uhr

Hier bewahrheitet sich mal wieder die alte Faustregel, dass man sein Geld nicht in Dinge anlegen sollte, die zu kompliziert sind um sie sofort zu durchdringen. Denn in der Regel wird man irgendwie ausgenommen…

Hansjörg Leichsenring Februar 10, 2012 um 08:49 Uhr

Ja, Hapimag war schon immer umstritten. Ich wusste gar nicht, dass die überhaupt noch existieren.

Dallmer Februar 27, 2012 um 22:39 Uhr

Lieber Herr Nockerl, wenn Ihnen der Vergleich vom Eigenheim hinkt, dann nehmen wir doch einfach die Leute, von denen ich einige kenne, die eine aufwendige Ferienwohnung auf Sylt gekauft haben z.B. 60qm für 300.000 Euro, das ganze Jahr Hausverwaltung, Strom, Zweitwohnungssteuer , Grundsteuer etc. zahlen, niemals vermieten und im Jahr in summa nur ca. 8 Wochen wohnen.Wohnen die gleichen Leute mit ihren Punkten bei Hapimag haben sie mit Sicherheit von der ersten Stunde an ein „ZUhause-gefühl“, ohne den Staub ihrer Abwesenheit erst zu entfernen, ohne Betten zu beziehen und mehr Komfort als in der eigenen Wohnung, denn eine Wellnessabteilung mit Schwimmbad und Sauna fängt bei 300.000 Euro Erwerbskosten noch lange nicht an. Bei Hapimag wohnen Sie komfortabel und haben mehr Zeit als in der eigenen Wohnung, belasten sich nicht mit so viel Wohnung wie Sie gar nicht brauchen. Sie kaufen nur so viel Wohnung wie Sie für den Urlaub benötigen und nicht überflüssige Substanz. Im Übrigen gilt diese Betrachtungsweise nicht nur für Sylt, sie ist bei jeder Ferienwohnung, die nicht vermietet wird, anwendbar.

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