Robert Misik: Erklär mir die Finanzkrise!

by Dirk Elsner on 18. November 2012

Robert Misik ist ein bekannter österreichischer Journalist und Schriftsteller (hier seine Webseite). In einer einer auf YouTube archivierten Vortragsreihe hat er ausführlich seine Sicht der Finanz- und Wirtschaftskrise dargelegt und erklärt viele Hintergründe.  Das erste Video bette ich ein, auf die weitere verlinke ich.

1. Ein Crash mit Anlauf! Wie eine falsche Wirtschaftsideologie die Marktwirtschaft ins Desaster stürzte.

2. Brennt bald unser Haus ab? Warum die Europäische Union zum Zentrum der Krise geworden ist.

3. „Der Kapitalismus und die Geldwirtschaft, das kann ja einfach nicht funktionieren." Linke Mythen über die Krise

4. „Mehr Markt wird’s richten!" Rechte Mythen über die Krise

5. Ein „guter Kapitalismus", kann’s den geben? Wie wir soziale Gerechtigkeit und eine florierende Wirtschaft unter einen Hut kriegen

Stefan Wehmeier November 18, 2012 um 17:53 Uhr

Zivilisation

„Die Schaffung von Reichtum ist durchaus nichts Verachtenswertes, aber auf lange Sicht gibt es für den Menschen nur zwei lohnende Beschäftigungen: die Suche nach Wissen und die Schaffung von Schönheit. Das steht außer Diskussion – streiten kann man sich höchstens darüber, was von beidem wichtiger ist.“

Arthur C. Clarke (Profile der Zukunft)

Ein Affe muss nur wissen, wo er Futter findet, und um die Schaffung von Schönheit braucht er sich nicht zu kümmern, denn er weiß noch gar nicht, was das ist. Erst der Mensch kann die Schönheit der Natur bewundern, sich von ihr inspirieren lassen, sie studieren und erforschen und dann eigene Kunstwerke erschaffen. Auch die Wirtschaftsordnung ist ein Kunstwerk, das wiederum Rückwirkungen auf den Menschen und seine emotionale und geistige Entwicklung ausübt.

Die ersten Wirtschaftsordnungen waren zentralistische Planwirtschaften noch ohne liquides Geld und sie entstanden aus der Religion (Vielgottglaube). Die zweite Kulturstufe, in der wir uns noch heute befinden, basiert auf der kapitalistischen Marktwirtschaft, die ebenfalls aus der Religion (Eingottglaube) entstand. Das war sozusagen die Kinderstube des Menschen, in der er sich durch Arbeitsteilung über den Tierzustand erhob:

„Die Entwicklung vom Herdenmenschen, vom Teilmenschen zum selbständigen Vollmenschen, zum Individuum und Akraten, also zum Menschen, der jede Beherrschung durch andere ablehnt, setzt mit den ersten Anfängen der Arbeitsteilung ein. Sie wäre längst vollendete Tatsache, wenn diese Entwicklung nicht durch Mängel in unserem Bodenrecht und Geldwesen unterbrochen worden wäre – Mängel, die den Kapitalismus schufen, der zu seiner eigenen Verteidigung wieder den Staat ausbaute, wie er heute ist und ein Zwitterding darstellt zwischen Kommunismus und Freiwirtschaft. In diesem Entwicklungsstadium können wir nicht stecken bleiben; die Widersprüche, die den Zwitter zeugten, würden mit der Zeit auch unseren Untergang herbeiführen, wie sie bereits den Untergang der Staaten des Altertums herbeigeführt haben.“

Silvio Gesell (4. Vorwort zur NWO)

Die dritte und vorläufig letzte Kulturstufe ist die Natürliche Wirtschaftsordnung, die aus der Vernunft entsteht – eine Vernunft, die eingesehen hat, dass die Schaffung von Reichtum dann etwas Verachtenswertes ist, wenn sie auf Kosten der Mehrarbeit anderer erfolgt, sodass sie am Ende statt Wissen und Schönheit nur noch Dummheit und Hässlichkeit erzeugt.

Dieser eigentliche Beginn der menschlichen Zivilisation setzt die Überwindung der Religion, den Erkenntnisprozess der Auferstehung, voraus: http://www.juengstes-gericht.net

Mason November 18, 2012 um 13:33 Uhr

Nun ja, Robert Misik ist ein bekennder linken Sozialdemokrat und Gegner der freien Marktwirtschaft. Ginge es nach ihm, würde sich europäische Wirtschaftspolitik am Hollande-Gabriel-Kurs orientieren. Das ist meines Erachtens ein völliger Irrweg.

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