Kapitalerhöhung bei der mybet Holding SE geplant

by Gastbeitrag on 30. Oktober 2014

Gastbeitrag von Uwe Rabolt*

Bei der 1998 gegründeten mybet Holding SE handelt es sich um eine Finanzholding, die an Unternehmen in der europäischen Glücksspielbranche Beteiligungen hält. Dabei bildet sie die Muttergesellschaft der bekannten mybet Group. Derzeit ist die Holding an Unternehmen in Deutschland, Österreich, Italien, Belgien, Spanien, Malta und Gibraltar beteiligt. Der Hauptsitz der mybet Holding SE befindet sich in Kiel und die Schwerpunkte der Unternehmensgruppe liegen auf Produkten wie zum Beispiel den Sportwetten und dem Online Casino. Im Internet findet man die entsprechenden Angebote auf den Seiten mybet.com sowie mybet.de. Als moderner Buchmacher stellt mybet seinen Kunden auch die Möglichkeit zur Verfügung mobil zu wetten. Darüber hinaus ist der Anbieter von Sportwetten auch im stationären Wettgeschäft mit eigenen Shops vertreten.

Die mybet Holding SE ist seit dem Jahr 1999 börsennotiertes unter der ISIN DE000A0JRU67 und wird im Prime Standard der Deutschen Börse gehandelt.

Die mybet Holding plant eine Barkapitalerhöhung für dieses Jahr

Im Frühjahr des Jahres 2011 hatte die Gesellschaft bereits eine Kapitalerhöhung vorgenommen und dadurch etwa 6 Millionen Euro einnehmen. Aktuell führt die Holding erneut eine Barkapitalerhöhung,  Die Bezugsfrist hat am 20. Oktober 2014 begonnen und endet am 03. November 2014. Dabei möchte das Unternehmen bis zu 2,5 Millionen weitere Anteile zu einem Preis von 1,40 Euro pro Stück verkaufen. Dies würde für einen Emissionserlös sorgen, der bei knapp 3,4 Millionen Euro liegt.

Für jeweils zehn vorhandene Aktien kann eine neue Aktien gezeichnet werden. Bemerkenswert ist, dass der Ausgabepreis mit 1,40 Euro über dem aktuellen Börsenpreis höher liegt. Es bleibt aber abzuwarten, ob es der Holding tatsächlich gelingt, die gewünschte Stückzahl in vollem Umfang zu platzieren.

Die Kapitalerhöhung soll für eine noch erfolgreichere Zukunft sorgen

Der Bruttoerlös soll laut Aussagen des Vorstandes primär dafür eingesetzt werden, weitere Wachstumschancen zu ermöglichen und darüber hinaus sollen die Sportkonzessionen in Deutschland weiter besichert werden. Die Entscheidung für eine geplante Barkapitalerhöhung kommt nicht wirklich überraschend und ist notwendig. Die aktuellen Halbjahresdaten zeigen, dass das Unternehmen weiter negative Konzernergebnisse produziert und es weiter eine hohe kurzfristige Schuldenlast drückt.

Eine Ursache für das negative Ergebnis könnte darin liegen, dass die Gewinnung von Neukunden über Gutscheine wie über die Website www.betgutscheine.net die Marge drückt. Durch diesen Neukundenbonus können neue Kunden bis zu 100 Euro von als Bonusbetrag auf die eigene Einzahlung erhalten. Gleichwohl erwartet der Geschäftsführer Ivo Brinck für 2014 ein ausgeglichenes Ergebnis auf Basis der EBIT-Daten.

Auf Giga konnte man lesen, dass in Deutschland lediglich Online-Portale Sportwetten im Internet anbieten dürfen, die auch eine Konzession dafür besitzen. Bereits heute werden aber ohne klare Regulierung täglich Millionen Euro bei Sportwettenanbietern von deutschen Spielern umgesetzt, während die Unternehmen selbst jedoch im Ausland sitzen. Bwin hat seinen Sitz etwa in Gibraltar, Tipico und Bet at Home auf Malta und somit fernab vom Zugriff der deutschen Justiz. Derzeit herrscht ein Wettmonopol, schließlich besitzt der Anbieter Oddset, welcher zum Deutschen Lotto- und Totoblock gehört, die einzig gültige Lizenz. Angeboten dürfen die WM Wetten allerdings bislang nur lokal in stationären Annahmestellen und nicht online. Giga weist auch darauf hin dass man sich bei Wetten auf Online-Portalen, die im Ausland sitzen, strafbar machen kann.

Diese Beitrag stellt keine Anlageberatung dar und auch keine Empfehlung zum Kauf bzw. zum Verkauf eines Wertpapiers, eines Terminkontraktes oder eines sonstigen Finanzinstrumentes. Eine Investitionsentscheidung bzgl. irgendwelcher börslicher oder außerbörslicher Geschäfte, Kontrakte, Terminkontrakte oder sonstiger Finanzinstrumente sollte nur auf Grundlage intensiver eigener Informationsbeschaffung über die Produkte, die Anbieter und die Transaktionswege und Beratungsgesprächen erfolgen.


* Uwe Rabolt ist Bankkaufmann, Versicherungsfachman (BWV). Amerikanistik- und Linguistikstudium (M.A.), Frankfurt am Main. Von Januar 1985 bis Dezember 2010 im on- und offline-Vertrieb im Sektor Finanzdienstleistungen tätig. Seit dem ausschließlich als Web-Texter mit Schwerpunkt Finanzdienstleistungen und Wirtschaft aktiv.

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