Ein interessanter Fall, über den das Handelsblatt heute berichtet. Der Märklin will Honorare in siebenstelliger Summe von den Unternehmensberatern zurückfordern, die eigentlich helfen sollten, das Unternehmen zu sanieren. Weil der Nutzen der Leistungen nicht erkennbar sei und das Unternehmen weiter nicht vernünftig auf die Schienen komme, wolle Märklin nun die Gelder zurück.
Ärgerlich für die in dem Bericht genannte Beratungsgesellschaft ist, dass es bereits das zweite bekannt gewordene Unternehmen ist, in dem dieses Beratungsunternehmen nicht erfolgreich wirken konnte.
Bemerkenswert an dem Artikel ist die Aussage des Sprecher des Bundesverbands deutscher Unternehmensberater, Klaus Reiners. Nach Angaben des Handelsblatts bezeichnet er Streitfälle zwischen Unternehmen und Beratern als höchst ungewöhnlich. Ihm sei kein Fall bekannt, wo je eine Beratung Gelder zurückzahlen musste.
Über diese Aussage werden sicher viele Manager in Unternehmen, die mit Beratungsgesellschaften zusammen arbeiten oder gearbeitet haben, schmunzeln. Denn natürlich kommt es auch bei Beratungsgesellschaften zur Schlechterfüllung. Überlicherweise setzen sich dann Unternehmen und Beratung zusammen und einigen sich in aller Stille auf Abschläge oder honorarfreie Zusatzleistungen.
Ungewöhnlich an diesem Fall ist höchstens, dass der Streit jetzt in der Öffentlichkeit ausgetragen wird. Den größeren Schaden hat dabei die Beratungsgesellschaft, die jetzt ihr Image wieder eingleisen muss.
Die Aussage von Klaus Reiners kann ich ebenfalls nicht nachvollziehen. Hängt er immer noch an der Legende, Unternehmensberatungen machen keine Fehler? Erstaunlich für den Sprecher eines solchen Verbandes.
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