Wie Dubai unter der Finanzkrise „leidet“

by Dirk Elsner on 21. Oktober 2008

Auch in diesem Blog schaue ich mir meist nur die Auswirkungen der Finanzkrise in Europa und den USA an. Die Einflüsse, die das Finanzbeben auf weitere Länder und Märkte hat, spielen höchsten in den Schlagzeilen meiner Blicke des Tages eine Rolle. Time schreibt jetzt über die Auswirkungen des Finanzdesaster auf den Boom von Dubai.

Dass die Vereinigten Arabischen Emirate heftig von der Finanzkrise betroffen sind, konnte man schon in den vergangenen Wochen an den Indizes der vergleichsweise kleinen Börsen dort ablesen. An den von Petrodollars geschwängerten Emiraten am Persischen Golf geht die Krise längst nicht so vorbei, wie wir vielleicht denken. Dies zeigt ein Blick in diesen Kommentar der Gulfnews.

In Dubai jedenfalls, so Time, ist die Zeit des wilden und blinden Kaufens vorbei. Da wird z.B. die pompöse Personalausstattung für den einen Kilometer hohen Wolkenkratzer überprüft. Eine Investmentbank vermutet, dass die Immobilienwerte in den nächsten drei Jahren um 20% fallen werden. Die Aktien des größten Immobilienentwicklers von Dubai sind seit Januar um 2/3 gefallen. Laut Time verfügt Dubai auch nicht über einen so großen finanziellen Puffer, wie Abu Dhabi.

Der Bauboom in Dubai ist zu großen Teilen aus Krediten finanziert. Dadurch entstehen die größten Risiken für das Emirat. 2006, dem bisher letzten Jahr, für das valide Zahlen zur Verfügung stehen, betrugen die Staatsschulden mit 47 Mrd. $ 106% des Bruttoinlandsprodukts (USA 70%)  und dürften mittlerweile weiter gestiegen sein.  Für Dubai entstehen daraus hohe Risiken, zumal der Ölpreis sich seit seinem Hoch im Juli halbiert hat. Auch eine globale Rezession würde das Emirat treffen, weil es zur Zurückhaltung internationaler Investoren führen würde und den Tourismus, auf den Dubai sehr stark setzt, einschränken könnte.

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Heinz Klier November 17, 2008 um 07:24 Uhr

Ich lebe seit vielen Jahren in Dubai und kann den Artikel nur bestätigen. Die Angst geht um, denn keiner weiss genau, was wirklich vorgeht. Die mangelnde Transparenz verstärkt die Ungewissheit. Wenigstens gibt es einige Medien, wie die Gulf News, die sanft auf die Probleme aufmerksam macht. DAMAC, eine der grössten Immobilienfirmen des Landes, hat letzte Woche 200 Mitarbeiter gefeuert. Die Aktie von EMAAR, dem Flaggschiff des Landes, hat 80% ihres Wertes eingebüsst. Die Dubai Stock Exchange ist im freien Fall. Aber der schöne Schein muss gewahrt bleiben: kein Mitglied der herrschenden Maktoum Familie würde je zugeben, wie schlecht es dem Emirat geht. Das wäre Gesichtsverlust. Und den gilt es zu vermeiden. Lieber noch eine rauschende Partynacht im neu eröffneten Hotel „Atlantis“.
„Atlantis“ ist ein schöner Name in dieser Zeit.

Heinz Geldweg Oktober 24, 2008 um 19:39 Uhr

Jetzt gehts den großkotzigen Ölscheichs durch die Weltwirtschaftskrise 2008 auch an den Kragen….vorbei mit der protzigen Geldverschwendung…!!!

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