In der vergangenen Woche hatte ich mich in diesem Blog schon einmal damit befasst, wie Angst das Gehirn durcheinander bringen kann und was man dagegen tun kann. In diesen Tagen, in denen uns täglich neue negative Nachrichten erreichen, wird es für viele immer schwerer sein, sich auf das Tagesgeschäft zu konzentrieren. Eine Art kollektiver Angst scheint dabei die Menschen im Griff zu haben und verstärkt damit noch die Krise.
Investitionen stehen auf dem Prüfstand
Im Management vieler Unternehmen macht man sich Gedanken um die aktuelle Liquiditätsausstattung und die gefährdeten Unternehmensziele. Wegen der unsicheren Rahmenbedingungen fällt es vielen Unternehmen schwer, ihre bisherigen Strategien einfach fortzuführen, insbesondere, wenn dafür hohe Investitionen erforderlich sind. Da die Rahmenbedingungen, unter denen die Investitionsrechnungen erstellt wurden, ins Wanken geraten, stehen auch viele Investitionen selbst auf dem Prüfstand oder werden zumindest hinausgezögert.
Neuausrichtung fällt schwer
Eine konkrete neue Ausrichtung vorzugeben, fällt vielen Unternehmen ebenfalls schwer. Ursache dafür ist das Fehlen hinreichend stabiler Rahmenbedingungen. Dies führt dazu, dass Investitionsrechnungen mit einem deutlich höheren Risikosatz diskontiert werden und so viel eher zurück gestellt werden als bei stabilen und kalkulierbaren Rahmenbedingungen. Chancen entstehen in dieser Situation für die Unternehmen, die es am besten schaffen, die Unsicherheit zu managen. Ist ein schöner Allgemeinplatz, der in der Praxis nicht immer einfach umzusetzen sein dürfte.
Schlechte Nachrichten senkt Produktivität in den Unternehmen
Wir werden stündlich überschüttet mit Informationen, von denen wir glauben, dass sie erhebliche und zwar negative Auswirkungen auf unser Wohlbefinden haben könnten. Auf der Ebene der einzelnen Mitarbeiter steigt die Sorge etwa vor dem Verlust des Arbeitsplatzes und der Gefährdung der Altersvorsorge. Dies lenkt ab und senkt die Produktivität im Unternehmen. Die Angst lässt sich dabei nicht so einfach abschalten. Sie macht unkonzentriert und stört die „vernünftige“ Verarbeitung von Informationen. Dadurch wird die Entscheidungsfindung beeinträchtigt und die Wahrscheinlichkeit für Fehler steigt.
Auseinandersetzung mit Ängsten vermindert diese
Weil Ängste oft aus Unwissenheit über die Zusammenhänge von Abläufen und Vorgängen entstehen, kann die Vermittlung von Wissen und Information die Angst reduzieren oder komplett nehmen. Managern wird daher hier geraten, sich mit den Ängsten der Mitarbeiter auseinanderzusetzen und sie nicht zu unterdrücken.
Sie sollten mit ihren Mitarbeitern die Situation der Firma ehrlich und offen besprechen. Dies nimmt selbst dann Ängste, wenn die Nachrichten schlecht sind. Denn auch durch schlechte Nachrichten kann Sicherheit entstehen, wenn man dadurch erfährt, wo man steht.
Aber wie Klarheit in die große Krise bekommen?
Das ist die zentrale Frage, mit der sich aktuell viele Menschen auf dem Planeten beschäftigen. Sehr viele, auch ich hier in diesem Blog, befassen sich damit, die Krise zu erfassen, zu verstehen und zu erklären. Und dennoch entsteht der fast täglich bestätigte Eindruck, dass die große Klarheit noch viele Wochen von uns entfernt liegt.
Bis zur Klarheit kann man es mit Humor versuchen
Vielen hilft ja in diesen Zeit, sich mit Humor und Satire abzulenken. Glücklicherweise gibt es immer mehr Beiträge, die die aktuelle Situation verarbeiten. Ich habe der Videoseite dieses Blogs gestern wieder einige neue Werke hinzugefügt.
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