Heute hat die Deutsche Fußball Liga (DFL) offiziell die Details zur Vergabe der Bundesligarechte bekannt gegeben. Die nationalen TV-Rechte für die Spielzeiten 2009 bis 2013 gehen an die bisherigen Rechteinhaber Premiere, ARD, ZDF und DSF vergeben. Die Einnahmen der DFL werden nur minimal höher sein als bisher. Die Spieltage werden weiter zersplittert. An das neue Programmschema wird man sich erst noch gewöhnen müssen.
Wichtige Änderung gibt es vor allem bei den Ausstrahlungszeiten, die zu einer weiteren Fragmentierung der Spieltage führen. Am Samstag gibt es um 18.30 Uhr ein Livespiel, das von Premiere übertragen wird. Die ersten Bilder von dieser Partie im Free-TV werden am Samstagabend im „ZDF-Sportstudio“ zu sehen sein.
Die ARD erhält nun auch die Rechte an den Sonntagsspielen. Über diese wird die ARD mit einer weiteren „Sportschau“ am Sonntagabend um 21.45 Uhr berichten. Die Sonntagsspiele werden ab der kommenden Saison zu unterschiedlichen Zeiten (15.30 und 17.30 Uhr) angepfiffen.
Die ARD verweist darauf, dass die Intendanten über die Nutzung der Bundesliga-Rechte erst noch beraten werden. Premiere zahlt rund 200 Mio. Euro für die Rechte und ist damit größter Geldgeber.
Das DSF wird ab der kommenden Saison nur noch die Spiele der 2. Liga in der Zusammenfassung senden. Darüber hinaus werden die neuen Samstagsspiele der 2. Liga in der Bundesliga-Highlight-Zusammenfassung der ARD gezeigt.
Für die Sportschau am Samstag bleiben nun noch 5 Spiele für die Zusammenfassung. Das neue Sendeschema läßt sich hier downloaden.
Die Internet-Rechte sind aufgesplittet in IPTV und Web-TV. Im Bereich IPTV bleibt die Deutsche Telekom ebenso am Ball wie bei den Mobilfunk-Rechten. Im Web-TV überträgt künftig ebenfalls Premiere.
Insgesamt bringt das Rechtepaket der Liga 1,65 Milliarden Euro für 4 Spielzeiten. Das sind rund 100 Mio. Euro weniger als noch im Spätsommer erwartet wurden. Die DFL bezeichnet diese Vereinbarung als „vorzeigbares Ergebnis in schwieriger Wirtschaftslage“. Weiter sagte Liga-Präsident Dr. Reinhard Rauball: „Angesichts der Tatsache, dass wir uns in einem äußerst schwierigen Medienmarkt bewegen und zudem durch unverständliche Vorgaben des Kartellamtes benachteiligt werden, sind die Wachstumsmöglichkeiten für die Bundesliga begrenzt. Hinzu kommt eine gesamtwirtschaftliche Abwärtsentwicklung mit einer weltweiten Finanzkrise, die auch den Medien-Unternehmen zu schaffen macht.“
Ein vorzeigbares Ergebnis ist diese Vereinbarung sicher nicht aus Sicht der Vereine. Hätte die DFL schneller Klarheit mit dem Kartellamt und der Kirch-Gruppe geschaffen, hätte man noch im Sommer die ursprünglich avisierte Vereinbarung realisieren können. Die hätte mindestens 500 Mio. € pro Saison einbringen können.
Diese Erlösminderungen wird die Bundesliga noch weiter im europäischen Vergleich zurückwerfen. Die qualitativ als schlechter geltende französische League 1 hat einen Vertrag über 668 Mill. € pro Saison ausgehandelt (allerdings noch vor der Finanzkrise). Im neuen Dreijahresvertrag mit verschiedenen Abnehmern erlöst die englische Premier-League 910 Mill Pfund pro Jahr. Im Vergleich dazu liegen die Erlöse der DFL auf Zweitliganiveau. Die Fernsehzuschauer indes dürfte die Vereinbarung freuen. Es ist kaum damit zu rechnen, dass die Pay-TV-Preise erhöht werden.
Presseerklärung dazu:
Rechte-Vergabe sichert Niveau der Medien-Erlöse
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