Groß ist in der Sparkassenorganisation nur ein Gebäude
Das ist ja eine putzige Posse, die da Sparkassen, Landesbanken und ihre Eigentümer in den letzten Wochen aufführen. Vor zwei Wochen kündigt die Sparkassenorganisation den großen Wurf an und will die Landesbankenlandschaft konsolidieren. Die Sparkassen und ihre Verbandsvertreter fassen einen feierlichen Beschluss und veröffentlichten ihn, allerdings ohne sich mit den anderen Eigentümern der Landesbanken ausreichend abzustimmen.
Dafür gab es jetzt die Quittung von den unionsregierten Ministerpräsidenten. Ihr Treffen am Mittwoch endete ohne Beschluss oder gemeinsame Erklärung. Auch ein Folgetreffen wurde nicht vereinbart.
Allenfalls einzeln äußerten sich die Regierungschefs, wie die FTD schreibt: Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Jürgen Rüttgers schlug etwa vor, die Geschäftsmodelle der Landesbanken regional oder funktional auszurichten. Welche Optionen es gebe, solle in den kommenden Wochen geklärt werden. Seinem baden-württembergischen Amtskollegen Oettinger zufolge werden darüber kommende Woche auch Gespräche mit den Sparkassen geführt.
Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer will für die BayernLB nun eine „schmerzhafte Restrukturierung“ und die Privatisierung Bank aber keine Fusion mit der LBBW. Das ist erstaunlich, denn der für die BayernLB notwendige Kapitalbedarf wird mittlerweile auf 10 Mrd. € geschätzt und soll nun ohne Bundeshilfe gestemmt werden. Außerdem will das Institut plötzlich keine Soffin-Mittel mehr, weil die Bearbeitung des Antrags so lange dauere. Erstaunliche Entwicklung. Der Kapitalbedarf erhöht sich im Wochentakt, die Mittel Bayerns zur Finanzierung und Absicherung aber offensichtlich auch. Herr Seehofer hat offenbar neue Kapitalquellen in den Alpen gefunden. Übrigens, die rot-grüne Stadtratsmehrheit in München hat sich am Mittwoch für eine Fusion zwischen der Bayerischen Landesbank und der Landesbank Baden-Württemberg ausgesprochen.
Einmal mehr zeigt diese Posse, die Hilflosigkeit der Sparkassenorganisation und einen Mangel an Professionalität in der Vorbereitung von strategischen Entscheidungen.
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