Das Geschäft mit der Angst läuft offensichtlich gut. Die Financial Times hat jetzt schon von Goldman Sachs erfahren, dass der Gewerbeimmobilienmarkt zum nächsten Krisenherd zu werden droht. Die düstere Prognose von Jan Hatzius, Chefökonom bei Goldman Sachs:
„Derzeit entstehen überall Verluste: bei Büro- und Industriebauten, Hotels, Einkaufszentren. Deswegen gibt es auch einen enormen Wertverfall der Wertpapiere, die auf Gewerbeimmobilienkrediten basieren. Wir erwarten in den kommenden Jahren einen Gesamtschaden von 200 Mrd. $, der auf Banken und andere Investoren zukommt.“
Vor der Financial Times hatte vor zwei Wochen bereits das Handelsblatt zu den Gewerbeimmobilien getitelt: „Den Kreditmärkten droht der nächste Schock“ und ein Ende der Finanzkrise in weite Ferne rücken sehen:
„Weil Mieter von Büros, Hotels und anderen Gewerbeimmobilien von der Rezession getroffen sind, drohen zwei große mit den Mieteinnahmen der Gebäude gedeckte Anleihen (Commercial Mortgage Backed Securities, CMBS) auszufallen. Die Folge: Die Bewertung vieler dieser Spezialanleihen fallen, was zu neuen Abschreibungen bei Banken, Hedge-Fonds und Versicherern führen dürfte.“
Der US-Finanzminister hat aber bereits angekündigt, dass die US-Regierung auch die Assets auffangen wird. Es besteht daher prinzipiell kein Anlass, hier besondere Verunsicherung zu betreiben. Mein Gefühl verstärkt sich in den letzten Tagen, dass nun auch das letzte notleidende Asset im Portfolio einer Bank in irgendein Rettungspaket geschoben werden soll. Um dies zu ermöglichen, muss natürlich vorab die Lage drastisch und dramatisch dargestellt werden.
Comments on this entry are closed.