79 Prozent der Mittelständler bewerten ihre Lage positiv

by Dirk Elsner on 2. Februar 2009

Das ist ja wieder einmal typisch Handelsblatt. Unter der Überschrift: Mittelstand will weniger investieren erwartete ich eigentlich weitere dunkle Wirtschaftsnachrichten. Liest man dann den Artikel, dann wird erst in der zweiten Hälfte der Inhalt erwähnt, den ich hier zur Überschrift gemacht habe. Die guten Nachrichten gibt es, aber sie werden nicht zentral vermittelt. Man muss sie erst tief im Fließtext suchen.

Angesichts des Trommelfeuers an Negativmeldungen ist diese Information aus einer Umfrage der Beratungsfirma Ernst & Young unter 3 000 mittelständischen Unternehmen erstaunlich. Vor einem Jahr lag der Anteil, der Unternehmen, die ihre Lage positiv bewerteten übrigens nur geringfügig höher, nämlich bei bei 89 Prozent.

Weitere Erkenntnisse

“Nur jeder sechste Mittelständler erwartet eine Verbesserung seiner Wirtschaftslage. Jeder dritte geht hingegen von einer Verschlechterung aus. Immerhin noch 15 Prozent der Unternehmen planen, zusätzliche Mitarbeiter einzustellen. Deutlich mehr Unternehmen (24 Prozent) wollen aber die Zahl der Beschäftigten reduzieren. Per Saldo sei daher mit einem Rückgang der Beschäftigtenzahl im deutschen Mittelstand zu rechnen, heißt es in der Studie.”

Übrigens ist Ernst & Young auch nicht besser mit der Schlagzeilenfindung. In deren Pressemeldung heißt es Die Krise erreicht den Mittelstand. Sorry, aber ich finde die Ergebnisse der Studie weniger dramatisch als es die Schlagzeilen ignorieren. Und ich werde den Verdacht nicht los, dass viele Institutionen und Medien kräftig dabei sind, die Krise herbei zuschreiben.

Die Studie wird hier als Download (PDF – 1 MB, 26 Seiten) zur Verfügung gestellt.

Meldungen zum Mittelstand

HB: Mittelstand: Familiäre Eiszeit

Welt: Firmen steuern mit Ruhe durch die Krise

HB: Mittelstand will weniger investieren

Welt: Warum der Haribo-Chef den Bankern misstraut


Joss Februar 2, 2009 um 06:38 Uhr

in Ergaenzung zu Medien und Schlagzeilen: eine von vielen Meldungen die zu finden
ist mit dem Suchwort:
+newspaper revenue+ … dann (Google) NEWS angeklickt:
ein Reuters Artikel, der u.a. den Satz enthaelt:
„… with ad revenue falling and the possiblity that big-city newspaper might die
within weeks …“
http://blogs.reuters.com/mediafile/2009/02/01/financial-times-finds-new-way-to-save-newspapers/

An anderen Stelle, Davos betreffend, wird der Herdentrieb erwaehnt. Dieser koennte
vielleicht, zu einem gewissen Teil, nur mehr auf dem Papier von Zeitungen existieren
die demnaechst – vielleicht – den Geist aufgeben.

Wenn was offensichtlich populaer ist sind es Anliegen wie die Wall Street Bonusse
und die Inkompetenz der CEO’s in diesem Bereich.
http://clusterstock.alleyinsider.com/2009/1/wall-street-we-deserve-our-bonuses

Da gibt es sowas wie eine Revolte, Rebellion. Nur dass sie nicht von Links-
Aktivisten mit Parolen und Slogans und Demonstrationen veranstaltet wird sondern
eher darin besteht, dass sich u.a. die Leute in welcher Position auch immer eher
mental aktiv zeigen. Beispielsweise Geschaeftsleute erstens Mal ihre Meinungen
haben die Banken und so betreffend. Dann, aus welchen Gruenden immer, die
Kosten und Effizienz der Werbeausgaben ueberdenken. … Und bei dieser
Gelegenheit auch mal den Medienkonsum aendern.
Die Kreditkrise hat so was wie eine Common – Sense Revolution mit sich
gebracht, dh. es wird allgemein vermehrt die nach dem Sinn und Unsinn auch
von Zeitungsartikeln, dem was in den Medien so laeuft, gestellt. Das ist ein offener
Prozess, das laesst sich nicht fixieren.
Da gehoeren schon auch mal schon Grossmuetter dazu, einerseits etwas
konservativ, aber dann wieder doch ein paar revolutionaere Ideen habend
was die Bank – Chefs und so betrifft. Das alles laesst sich nur andeuten.
Zuhoeren ist m. E. manchmal weitaus interessanter wie das was das was die
Medien bringen.

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