Happy Birthday: Kein Darwin Award für Darwin

by Dirk Elsner on 13. Februar 2009

Charles Darwin photograph

Charles Darwin (Quelle: flickr/Colin Purrington)

Wir sind schon mitten drin im Darwin-Jahr 2009. Und gestern nun hatte der Meister der Evolutionstheorie seinen 200. Geburtstag. 50 Jahre später erschien erstmals seine Werk: „Über die Entstehung der Arten“ . Und auch nach 150 Jahren „darwinistischer“ Theorien, die ja intensiv in der Biologie und Gesellschaftspolitik diskutiert werden, gibt es immer noch etwas zu lernen.

So z.B. über den Darwin Award dessen Gewinner es schaffen, sich auf skurile und blödsinnige Weise aus dem Genpool zu eliminieren. Aber der soll hier nicht das Thema sein. Lesen kann man darüber aber z.B. hier

Insbesondere in diesen Zeiten wird gern und häufig in Wirtschaftskommentaren der „Slogan “ Survival of the fittest“ für die Unternehmen herangezogen, die nach der Finanz- und Wirtschaftskrise gestärkt aus ihr hervorgehen und die schwachen Unternehmen verdrängt haben sollen. Ich lasse die Frage weg, ob eine solche Betrachtung in diesen Zeiten überhaupt Sinn macht oder das Überleben nicht von einer Vielzahl von Zufällen abhängig ist, die rein gar nichts mit der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit zu tun haben.  Interessanter finde ich die Feststellung, dass der Ausdruck Survival of the fittest gar nicht auf Darwin zurückgeht.

Aus der Zeit konnten wir nämlich erfahren:

„Die Formel gehört zu den folgenreichsten, die je ein Forscher zu Papier gebracht hat. Sie geht allerdings nicht auf Darwin zurück, sondern auf den Soziologen Herbert Spencer – und damit wiederum auf ein Gesellschaftsmodell. Spencer gilt als Begründer des Sozialdarwinismus, obwohl er dessen heutige Thesen nie geteilt hätte. Er glaubt an kulturelle Evolution, an Evolution total, vom All bis in die Seele, vom Molekül bis zur Moral. Krankes, Schwaches und Entartetes merzt sich im Daseinskampf selbst aus, das Bessere ist der Feind des Guten. In Darwins Entstehung der Arten von 1859 findet er das gesuchte Stück Biologie für seine Weltanschauung. Darwin übernimmt die Sprechweise vom survival of the fittest erst ein paar Jahre später. In seinem Hauptwerk taucht sie erstmals in der fünften Auflage 1869 auf.“

Mit dieser Anmerkung soll die Würdigung des großen Forschers an dieser Stelle abgeschlossen werden. Es gibt zahlreiche kompetentere Quellen (siehe unten), deren Autoren sich sicher intensiver mit Darwin befasst haben als ich.

Mehr zu Charles Darwin

HB: Mittagsrast mit Mr. Darwin

FAZ: 200 Jahre Darwin: Vom Nutzen der Vergängnis und des Zufalls

Zeit: Danke, Darwin!

Tagesspiegel: Darwins revolutionäres Weltbild

Handelsblatt: Von Finken, Drosseln, Genen und Zeitreisen

Darwins Welt

FAZ: Um einen Darwin von innen bittend

Sonderseite der FAZ zum Darwin-Jahr

Welt: Der Artenforscher

Spiegel: Sämtliche Werke von Charles Darwin sind frei im Internet zugänglich

Krause-schoenberg: Was Darwin selbst geschrieben hat – und was andere daraus gemacht haben

Mit einem besonderen Projekt wird die Arbeit des Naturforschers Charles Darwin (1809 bis 1882) gewürdigt: Sämtliche Werke des Begründers der modernen Evolutionstheorie sind jetzt im Internet frei zugänglich (darwin-online.org.uk).

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