Finanz- und Wirtschaftskrise: Die Ratlosigkeit der Finanzelite

by Dirk Elsner on 27. Februar 2009

Leider erst gestern Abend bin ich auf einen Artikel im Handelsblatt gestoßen, der mich erschrocken leider aber nicht mehr überrascht hat. Die wissenschaftliche und praktizierende Finanzelite ist ratlos, wie die Finanz- und Wirtschaftskrise beendet werden kann. Matthias Eberle berichtet unter der Überschrift “Soros und die Superblase”  über eine gut besetzte Konferenz von Finanzmarktexperten an der New Yorker Columbia University. Liest man den Artikel verstärkt sich der Eindruck, dass auch dort nur Sprechblasen produziert wurden:

“Die Eliten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik sind bei der Aufarbeitung der Probleme zwar weiter, auf dem Weg nach vorn aber gleichermaßen ratlos und vielstimmig. „Wege aus der Finanzkrise“ hat die Columbia University ihre Konferenz überschrieben, doch konstruktive Ideen zur Bekämpfung der Rezession haben die wenigsten der 32 Redner zu bieten.”

Dabei hatten sich für die Konferenz, die das Center for Capitalism and Society veranstaltete, in der Tat viele ökonomische Vordenker versammelt (siehe hier das Programm). Darunter waren u.a. Edmund Phelps, Bruce Greenwald, Robert Shiller,  Joseph Stiglitz, Paul Volcker, George Soros und Joseph Ackermann als Vertreter des Sponsors.

Leider gibt es wenig weitere inhaltliche Informationen über die Konferenz, deren Inhalte mittlerweile auf dieser Website veröffentlicht sind. Aber vielleicht ist es bei all dem “Nichtwissen” besser die Ergebnisse dieser Konferenz aber auch sonst die Ökonomen und Analysten zu meiden. Aktuell verstärken sie in welcher Form auch immer die depressive Stimmung und verunsichern damit nur noch weiter Investoren und Konsumenten. Gerade die Stimmung der Konsumenten ist ja überraschenderweise noch gut. Dies liegt bestimmt daran, dass viele von ihnen sich keine Gedanken machen, was denn die Vordenker an “Nichtwissen” produzieren.

Auf eines können wir uns übrigens verlassen. Auch wenn die Finanzelite jetzt nicht weiß, wie man die Wirtschaftskrise beendet. Sie wird uns ganz sicher nach dem Durchschreiten des Tals der Tränen erklären können, warum wir sie bewältigt haben.

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