Finanzkrise und Fußball: Über volle VIP-Logen und leere Kassen

by Dirk Elsner on 16. April 2009

Während Fußballfans den entscheidenden Wochen der Saison entgegenfiebern und der FC Bayern sich von der Champions League verabschiedet hat, kann sich der an Wirtschaft und Sport interessierte Fan wieder intensiv mit den Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die liebste Nebenbeschäftigung europäischer Männer befassen. Spiegel Online befasst sich in einer von Sponsors übernommenen Artikelserie mit den Folgen der Wirtschaftskrise auf europäische Clubs.

So lesen wir über die nicht mehr ganz taufrische Erkenntnis über spanische Klubs, die vor dem Kollaps stehen sollen, was in Spanien insbesondere der Krise der Immobilienwirtschaft zu verdanken ist. Bereits vor einigen Wochen war zu lesen, dass sich Spaniens Klubs bei Spielerkäufen verhoben haben. Allerdings ändert dies offenbar nichts an den Spekulationen über einen Wechsel von Ribery zum FC Barcelona. In Italiens Serie A ist man dagegen trotz leerer Stadien gelassen. Unsicherheit besteht hier vor allem wegen der Vermarktung der TV-Rechte. Mit den Auswirkungen der Finanzkrise auf Russland hat sich Ute Weinmann intensiv auf sportswire.de befasst. So ist dort zu lesen, dass alle führenden russischen Clubs, ob Zenit, Spartak, Moskwa, ZSKA oder Dynamo, im Wesentlichen von den Konzernen Gazprom, Lukoil und Nornikel abhängen, die alle im Verlauf der Wirtschaftskrise herbe Einbußen ­hinnehmen mussten.

Dagegen wirkt ein Bericht im Handelsblatt wie aus einer anderen Zeit. Martin Benninghoff verschafft den Lesern nämlich einen interessanten Einblick in das Geschäft mit den VIP-Logen. Und hier schätzen Experten, dass die Bundesligisten in den nächsten drei Jahren das Angebot an VIP-Logen um etwa 15 000 Plätze erweitern werden. Hier scheint die Wirtschaftskrise also noch keine Bremsspuren hinterlassen zu haben. Auch ein Bericht der Deutschen Wellt lässt vermuten, dass der deutsche Profifußball vorläufig verschont bleibt von leeren Kassen.

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