Der Urlaub steht kurz vor der Tür und es hat den Anschein, in der nächsten Woche könne es wieder einmal eine Lösung bei Opel geben oder auch nicht. Schlagzeilen wie “Neue Hoffnung auf schnelle Lösung für Opel” oder “Zu Guttenberg erwartet schnelle Opel-Lösung” aus den letzten 6 Monaten sind aber durch zu häufigen Gebrauch stumpf geworden.
Der jüngste Streit um die Beteiligung weiterer EU-Länder ist übrigens äußerst skurril und zeugt von hoher Unprofessionalität in der Abstimmung und Koordination des Prozesses. Man kann nicht einfach nach fünf Monaten die Rahmenbedingungen ändern, die man Ende Mai vereinbart hat. Aber wer weiß schon, was damals in den legendären Nachtsitzungen überhaupt fixiert wurde. Die Situation ist vor allem deswegen fatal, weil sich weder Opel noch die Bundesregierung, noch Magma diesen strategielosen Hängezustand leisten können.
Vor Beginn meiner Offlinezeit noch einmal eine aktualisierte Mindmap des Opel-GM-Geflechts. Angesichts der vielen involvierten “Mitentscheider” ist kaum zu befürchten, dass wir in der kommenden Woche abschließende Klarheit erhalten. Die Institutionen, die nach den aktuell Medienmeldungen mitentscheiden (wollen oder müssen) sind grün eingefärbt. In der aktuellen Fassung habe ich die Zweige “eingeklappt”, die sich aktuell nicht an dem Spiel beteiligen (allerdings in den letzten Monaten eine Rolle gespielt haben). Ein Klick auf das Plus-Symbol öffnet diese Äste.
Für die Navigation in der Mindmap: Auf das Symbol Map maximieren klicken, um die Ansicht zu vergrößern. Durch Drücken der linken Maustaste kann man in der Mindmap navigieren. Durch Anklicken des Blocksatzsymbols erhält man weitere Informationen (z.B. wer sich wann zu welchem Investor geäußert hat) mit Links zu weiterführenden Presse-Artikeln.
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Die letzten Schlagzeilen
Spon: Opel-Zukunft: Regierung dementiert Bericht über Bedingungen für Finanzhilfe: Die Nachricht dürfte die Opel-Beschäftigten beruhigen: Die Regierung knüpft ihre Unterstützung für die Übernahme des Autobauers durch Magna nach eigenen Angaben nicht an finanzielle Zusagen anderer EU-Länder mit Opel-Werken. Damit widersprach sie einem entsprechenden Bericht.
HB: Neue Hindernisse für Opel-Rettung: Die geplante Unterzeichnung des Opel-Kaufvertrages steht für den designierten Käufer Magna unter ungünstigen Vorzeichen: Die Bundesregierung knüpft ihre milliardenschweren Finanzzusagen plötzlich an Bedingungen. Berlin will erst zahlen, wenn sich außer Deutschland auch andere EU-Staaten mit Opel-Standorten zur Beteiligung an der Finanzierung verpflichten.
Focus: Kein Geld für Opel aus Spanien: Nach Angaben einer Zeitung sieht sich Spanien derzeit nicht in der Lage, den Businessplan Magnas für Opel zu unterstützen. Das Magna-Konzept steht und fällt mit der Gewährung öffentlicher Gelder. Magnas Pläne fußen auf der Annahme, dass staatliche Kredite und Bürgschaften von 4,5 Milliarden Euro fließen.
HB: Regierung uneins über Hilfen für Opel: Die milliardenschweren Staatshilfen für den Autobauer Opel sorgen innerhalb der Bundesregierung für Streit. Während das Wirtschaftsressort die Auszahlung der Hilfen an die Bedingung knüpfen will, dass sich auch die anderen EU-Staaten mit Opel-Standorten beteiligen, warnt das Kanzleramt davor, Druck auf die anderen Länder auszuüben.
HB: Neue Hoffnung auf schnelle Lösung für Opel: Das monatelange Tauziehen um den Verkauf von Opel an Magna und die russische Sberbank könnte nächste Woche enden. Nach einer Unterbrechung der Verkaufsgespräche durch die Arbeitnehmer wird jetzt wieder verhandelt und alle Parteien betonen ihr Interesse an einer schnellen Lösung.
FAZ: EU-Kommission hat noch Fragen zu Opel: Die EU-Kommission erwartet von der Bundesregierung weitere Informationen zu den Staatsbeihilfen bei der Übernahme von Opel durch Magna. Vorher könne die Kommission keine Entscheidung über die Zulässigkeit treffen, sagte ein Sprecher von Wettbewerbskommissarin Kroes. Der Kaufvertrag zwischen GM und Magna ist offenbar fast perfekt.
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