Deutsche Bank profitiert von größeren Geld-Brief-Spannen und damit vom Risiko

by Dirk Elsner on 10. Februar 2010

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Der am vergangenen Donnerstag vorgestellte Bericht der Deutschen Bank enthält wieder einmal wesentlich mehr Informationen, als die Finanzpresse verarbeitet. Dabei lässt das größte und erfolgreichste deutsche Institut einen viel tieferen Blick in seine Geschäfte zu als die meisten anderen Institute.

In den Medien werden vor allem die Gewinne im Investmentbanking hervorgehoben. Hier lohnt ein Blick in die Details, von denen das Institut einige in seinem vorläufiger Bericht (Details siehe hier) darstellt. 

Der Blick Log will aber nur eine Information herausstellen, die etwas über den Zustand der Finanzmärkte und das Risiko aussagt. So erfährt man aus dem Bericht, dass die Bank in kundenbezogenen Geschäften des Geschäftsbereichs “Sales & Trading”  von der größeren Geld-Brief-Spanne an den Geld- und Kapitalmärkten profitierte.

Die Geld-Brief-Spanne (auch Spread genannte) beschreibt, wie weit Kauf- und Verkaufsangebote voneinander abweichen. Der Spread ist ein Ausdruck für die Effizienz eines Marktes. Je weiter die Spanne (also die Differenz zwischen den beiden Angeboten), desto ineffizienter wird ein Markt angesehen.

Gründe für die Ausweitung der Spannen gibt es viele, u.a. eine erhöhte Marktvolatilität (vulgo Unsicherheit) oder eine abnehmende Liquidität. Je geringer die Spreads,
umso größer ist die Marktliquidität und umgekehrt.

Schreibt die Deutsche Bank also, sie habe von den gestiegenen Spannen profitiert, dann hat sie auch davon profitiert, dass die Risiken auf einzelnen Märkten gestiegen sind und die Liquidität abgenommen hat.

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