Geschäftsmodell FC St. Pauli

by Dirk Elsner on 6. März 2010

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Ausriss aus der Website zum St. Pauli-Shop

Der FC St. Pauli steht möglicherweise vor dem Aufstieg und ist angesagter wie nie zuvor. Im vergangenen Sommer bereits hatte das Handelsblatt die professionelle Vermarktung des Clubs unter die Lupe genommen. Nun hat die FTD, die nur wenige hundert Meter vom Millerntor entfernt sitzt, nachgelegt und über die Vermarktung des Piraten-Images Etablierte Freibeuter der 2. Liga geschrieben:

“Der Kult-Klub weckt dabei mehr Emotionen als jeder andere deutsche Verein. Doch hinter dem sympathischen Rebellentum steckt auch Strategie – und jahrelange Markenpflege. Es gibt keinen deutschen Fußballverein, bei dem die Anziehungskraft der Marke ähnlich losgelöst ist von der spielerischen Qualität. Das Totenkopflogo weist seinen Träger als tendenziell links, eher unangepasst und als Anhänger glaubwürdigen Fußballs aus. Wenn St. Pauli dann auch noch gewinnt, hat er nichts dagegen, wirklich wichtig aber ist es nicht. „Der sportliche Erfolg ist nicht so entscheidend für den Erfolg der Marke“, glaubt auch Robert Müller von Vultejus, Geschäftsführer bei der Agentur Ufa Sports, die Medienrechte und Sponsoringverträge des Klubs vermarktet. „Die Attraktivität des FC St. Pauli ist nahezu unabhängig von der Ligazugehörigkeit.“ Am Millerntor lässt sich auch ein 0:0 ertragen. Das Erlebnis zählt.”

Und auch der Stadtteil selbst scheint einen Imagewandel durchzumachen. Unvergessen, dass ausgerechnet die New York Times diesen Wandel Sylvester 2008 auf der Homepage beschrieb (siehe New York Times ging nach St. Pauli). Freilich sind nicht alle begeistert von diesem Kippen der Kultur des früher als Rotlichtviertel herabgewürdigten Stadtteils.

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