Gelegenheit für beste Ausreden: Schiebe es auf die Vulkanasche

by Dirk Elsner on 19. April 2010

Jeder kennt die Suche nach Entschuldigungen, wenn man eine Vereinbarung nicht eingehalten hat. Die meisten Ausreden Begründungen , das ahnt man oft, kommen wenig glaubwürdig rüber und wirken peinlich. Gleichwohl ist es im Wirtschaftsleben nicht professionell, einfach “keine Lust” als Begründung anzugeben. Die Vulkanasche und der lahmgelegte Flugverkehr über Europa geben dagegen willkommenen Anlass für eine Fülle “glaubwürdiger” Begründungen geben.

Angela Merkel konnte bereits damit anfangen. Statt eines langweiligen Wahlkampftermins in Neuss, konnte die Kanzlerin ein paar schöne Stunden in Lissabon, Rom und Bozen verbringen. Man kam ja nicht nach Berlin. Der staatsmännische Pflichtbesuch bei der Kaczynski-Beisetzung in Polen konnte so ohne diplomatische Verwicklungen abgesagt werden. Ähnlich machte es Obama, der seinen Besuch ebenfalls absagte.

Überflüssige Business-Termine können reihenweise gekippt werden, ohne Einbußen für das Geschäft zu befürchten (warum wohl hat die Börse auf den Vulkanausbruch bisher nicht reagiert?). Statt zu fliegen, kommuniziert man gar nicht oder per Video-Konferenz.

Beschweren sich Kunden über Produkte und Lieferverzögerungen? Machen Sie den Vulkan Eyjafjalla verantwortlich. Wichtige Ersatzteile hätten eigentlich per Flugzeug geliefert werden sollen.

Eigentlich sollte der Urlaub nur über das Wochenende dauern. Nun muss er plötzlich auf unbestimmte Zeit verlängert werden.

Sie sind mit dem Auto liegen geblieben? Das hat sich daran gelegen, dass die Asche auch am Boden den Motor lahm gelegt hat.

Konnten Sie die Präsentation nicht fertigstellen, weil sie lieber ein Fußballspiel schauen wollten. Die Vulkanasche hilft, weil äh … tja, hier wird es schon schwierig.

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