Lesehinweis: Die falschen Lehren der Finanzgeschichte

by Gastbeitrag on 11. August 2010

Wenn die Geschichte jene straft, die es versäumen, aus ihr zu lernen, dann verabreicht die Finanzgeschichte ihre Bestrafung mit einer überraschenden, sadistischen Wendung – sie straft auch die, die mit Begeisterung von ihr lernen. Immer wieder spiegeln Finanzkrisen die Schwächen von Regulierungssystemen wider, die auf Lehren aus früheren Krisen gründen. Die heutige Krise macht da keine Ausnahme; und bei der nächsten Krise wird es genauso sein.

Das Nachkriegssystem der Finanzaufsicht gründete auf drei vermeintlichen Lehren aus den 1930er Jahren. Erstens dachten wir, der Hauptgrund, aus dem Banken scheitern, sei die Panik der Einleger, und nicht umgekehrt der Hauptgrund für Einlegerpanik die Tatsache, dass die Banken zu scheitern drohen.

Wie bei der Ansicht, das ein Davonlaufen vor einem Rudel Löwen dieses provoziert, einen zu fressen, steckt auch in dem Glauben, dass Banken scheitern, weil ihre Einleger in Panik geraten, ein Körnchen Wahrheit. Doch es ist ein kleines Körnchen, und eines, auf das sich der durchschnittliche unversicherte Anleger – wie der durchschnittliche Tourist in einem afrikanischen Nationalpark – nicht unbedingt verlassen sollte. Tatsächlich kommt es häufig aus gutem Grund zur Panik. Selbst in den 1930er Jahren scheiterten die meisten Banken (genau wie heute) an schlechtem Management und illegalen Aktivitäten.

Weiterlesen im Project Syndicate

enigma August 12, 2010 um 03:29 Uhr

Was ist denn das für ein alberner Kauz?
Der glaubt doch tatsächlich noch daran, daß die Frage der einzelbanklichen
Liquidität noch das Kriterium dafür abgibt, daß eine Bank überlebt oder
nicht. (Das war ja noch nicht mal für die Herstatt – Bank das
Kriterium!!!) Der 450 Mrd. EURO BAILOUT nur für die europäischen Banken
müßte einem doch mal einbleuen, daß es heutzutage KEINEN „erfolgreichen“
BANK RUN mehr geben wird!!!!! Warum? Weil es keinen Grund dafür gibt,
Forderungsberechtigten zu verwehren, ihre Forderungen auf Bargeld in
BARGELD zu verwandeln! Deswegen leben wir in einem Kreditgeldsystem!

Übrigends: die 450 Mrd. EURO waren nicht für eine einzelne Bank, sondern
für das gesamte europäische BANKENSYSTEM. Und hinter ALLEN 450 Mrd. EURO
standen, wenn es so sein sollte: BANKNOTEN! Nur deswegen wurde das so
gemacht.

Und da kommt so jemand her und behauptet noch, daß die Frage der
Banknotenliquidität eine wirtschaftstheoretische Frage sei???

Ich habe ja schon viele Schaumschläger erlebt, aber dieser Franzose(?)
schlägt dem Faß den Boden aus!

Und dann behauptet er noch frech, daß es bei Regulierungen darum ginge,
die „Anleger“ zu schützen! Die institutionellen Anleger kümmern sich doch
um so eine Scheiße nicht (denn die hat man ja dazu verdonnert, auf die
hochwohlgelobten „RATINGS“ zu achten), nur bei den „Kleinen“, die darauf
hoffen, daß die ihnen gemachten Versprechungen auch eingehalten werden,
soll das angeblich funktionieren? – Riester, Rürup und Rösrup und so? (Das
andere „Klein“ ist irgendwo so zwischen 10 bis 50 Millionen! – – Wie
gesagt, nicht die institutionellen „Investoren!“) Das ist doch alles
Bullshit!

Auch wenn es schwer fällt: wir leben in einer Zeit, wo die Erinnerung an
die Erfolgsgeschichte der Lebensversicherungen die meisten Leute dazu
verführt, sich einzubilden, daß auch heute noch Renditen wie vor 30 Jahren
möglich sind. DAS IST NICHT MEHR DER FALL!

Die Leute, die wenigstens noch versprechen eine VERMÖGENSSICHERUNG
garantieren zu können, wissen doch auch heute schon nicht mehr, wie sie
das anstellen sollen! Schaut denn seit 20 Jahren keiner mehr auf die
Entwicklung der realen STANDARD – Vermögenswerte? Na gut, es gibt ja auch noch
Monsanto, aber das reicht doch nicht für ALLE!

Wenn es überhaupt eine Lehre aus den ganzen Finanzkrisen gibt, dann die:

1. Regulierungen sind dafür da, Konkurrenten von den „Fleischtöpfen“
fernzuhalten!

2. Regulierungen werden dazu gemacht, die betreffende Branche unangreifbar
zu machen!

3. Regulierungen sind andererseits dafür da, das Gleichgewicht zwischen
Politik und „Finanzwirtschaft“ zugunsten der (albernen) Politik zu
verschieben.

4. Regulierungen müssen dafür herhalten, daß der Politikbetrieb sich
legitimieren kann, weil damit Entscheidungsfähigkeit demonstriert wird.

5. (Nur für die Eingeweihten): Regulierung ist die Chimäre, die seit
Ludwig Erhard (Wirtschafts-) Politik prägt!

Man kann das verstehen, man muß es aber nicht!

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