Für die Lektüre vor Weihnachten ein paar Hinweise auf neuere Medien. Da gibt es zum einen die amerikanische, 2009 gegründete Global Post, eine recht interessante neue Internetzeitung. Man kann dergleichen neue Medien auch als Beweis dafür sehen, dass die Medienkrise wie sie insbesondere in den USA akut wurde, keineswegs zum Ende des Journalismus führt. Die Global Post ist auf internationale Berichterstattung fixiert. Viele Berichte sind vom Stil her nichts Neues, ganz einfach Mainstream. Andererseits hat die Global Post immer wieder recht angenehm zu lesende bzw. zu sehende Videobeiträge aus dem Bereich Kultur.
Und wirklich interessant lobenswert sind meines Erachten Beiträge punkto alternativer Energie, vor allem Kleinprojekte. Da demonstrieren die Reporter der Global Post schon mal recht eindrucksvoll wie man in aller Schlichtheit unter Verwendung all dieser neumodernen Technik was zustande bringen kann. Sie tun das, wovon andere nur reden und theoretisieren. Ein sehr gelungenes Beispiel ist etwa dieser Videobericht über Biosprit in Brasilien. Kleinprojekte in Schwellenländern erhalten damit neuen Stellenwert und wohl auch Faszination für Abenteuerlustige.
Nicht mehr ganz neu aber unverändert interessant, aktuell, gut gemacht und sachlich gehalten ist Newspaper Death Watch, ein Blog über die Medienbranche, insbesondere den amerikanischen Zeitungsmarkt. Da wird etwa in einem bemerkenswerten Artikel einer Branchenkennerin hingewiesen:
“ Judy Sims nails it with this post about the denial that continues to plague the news industry. While paying homage to Journal Register’s John Paton, she asks why there aren’t more like him? Newspaper revenues have contracted by more than half in the last five years, yet the leadership at these companies continues to look for ways to bring back the past with $30 iPad apps and subscription models.
The end of the newspaper industry as we have know it is approaching more rapidly than anyone predicted.”
Das sind ja nun mal Beobachtungen, die auf Politik und Banken ausgeweitet werden könnten. Das ist die Erklärung, warum sowohl viele aus den Medien, insbesondere dem Management Bereich, sich in nichts von Parteien, Politikern und Bankern unterscheiden. Ohne Unterschied nach dem Motto handeln bzw. nicht handeln: „Hinter mir die Sintflut!“
Diese Beobachtungen und Diagnosen aus dem Medienbereich sind zudem philosophisch interessant. Die Medien agieren ja vielfach nach dem Motto: ‚Bad news are good news.‘ Sie sind und waren stets Weltuntergangspropheten und haben selbst ein recht langes Sündenregister. Bedingt durch die Medienkrise kommt es diesmal ganz anders: die in den Medien inkludiert wirkenden Untergangspropheten gehen unter bzw. haben reichlich schlechte Aussichten. Das hat einen gewissen Witz.
Comments on this entry are closed.