Feiern Finanzen auch Weihnachten und Silvester?

by delsn on 27. Dezember 2010

die Impressionen aus deutschen Unternehmen zeugen in den Tagen vor Weihnachten von einer ganz besonderen Stimmung. In den Büros erfreut man sich der weihnachtlichen, bisweilen kitschigen Dekoration. Es werden Kekse gereicht und dort, wo die Sicherheitsvorschriften noch nicht die Kerzen ausgeblasen haben, trägt flackerndes Licht in den Morgen- und Nachmittagstunden den Zauber den Weihnachtszeit in die funktionalen Arbeitsräume.

Die Geschäfte werden langsam ruhiger und die Gespräche zwischen den Kollegen entspannter. Man trifft sich nach Feierabend bei Schneerieseln für ein bis drei Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt mit den Kollegen, lässt das Jahr Revue passieren, schimpft über die organisatorischen Änderungen, die das Management durchgesetzt hat, und lästert über die Kollegen aus der Buchhaltung.

In manch einem Büro sorgt die Weihnachtsfeier wegen der verunglückten Rede des Chefs und den kleinen oder großen Fehltritten der Kollegen für boulevardesken und erheiternden Gesprächsstoff. Weihnachtskarten werden gezählt und Geschenke von Lieferanten und Dienstleistern bewundert oder über Wichtelspiele weiter gereicht.

In dieser Zeit, in der sich die meisten Kollegen auf das Fest vorbereiten und in den Urlaub gehen, kommen die Kollegen in den Finanzabteilungen so richtig ins Schwitzen. Finanzen kennen weder Weihnachtsruhe noch Silvester. Während sich viele Kollegen auf die ruhige Zeit “zwischen den Jahren freuen, um endlich das nicht zu schaffen, was das ganze Jahr über liegen geblieben ist, stehen die Finanzer jetzt richtig unter Dampf, denn der Jahresabschluss will vorbereitet werden.

In diesem Jahr sorgt immerhin die arbeitgeberfreundliche Feiertagslage für etwas milderes Klima, denn drei Feiertage fallen auf Wochenendtage. So bleibt mehr Zeit für das Abgrenzen und Abschreiben. Dennoch herrscht schon seit Wochen Hektik in vielen Finanzabteilungen. Rechnungen müssen noch rechtzeitig geschrieben werden und die Bewertungen vieler Positionen und Projekte bedürfen einer gut durchdachten Vorbereitung. Für viele Finanzabteilungen beginnt das Jahresende daher bereits im Sommer, für manche sogar mit dem Planungsprozess im Januar.

Während sich die Kollegen im Einkauf also über die knusprigen Plätzchen vom Lieferanten freuen, rechnen und kontieren die Buchhalter. Immerhin das Zählen, Messen und Wiegen, was in ferner Vergangenheit viele Mitarbeiter auch an Sylvester und Neujahr in die Firma getrieben hat, bleibt den meisten Finanzern mittlerweile erspart. Permanente Inventur und ein gut organisierte EDV verhelfen den Kollegen zu etwas Entspannung.

Nicht vergessen sollte man, dass für Finanzanlagen der Jahreswechsel besonders produktiv ist. Während niemand mehr an Firma und Buchhaltung denkt und sich alle zuprosten, setzt die wundersame Vermehrung der angelegten Gelder in Form von Zinsen ein. Und dies ist hoffentlich für viele Unternehmen kein Märchen.

Comments on this entry are closed.

Previous post:

Next post: