Leider heute erst habe ich dieses Video auf dem Blog “Never Mind the Markets” in dem Beitrag “Wir brauchen mehr Querdenker” gefunden. Darin fasst der niederländische Ökonomieprofessor Dirk Bezemer Minskys Gedanken zur Rolle der Banken in der Allokation und Kreation von Kapital zusammen.
Weitere Hintergrundbeträge zu Minky
Never Mind the Markets: Die Grosse Illusion
Herdentrieb: Minsky und die Krisen des Kapitalismus
FAZ: Das magische Minsky-Moment
Dissertation: Die Hypothese finanzieller Instabilität von Hyman Minsky.pdf
Steve Keen: Instability in Financial Markets: Sources and Remedies
> „Warum verschenkt die Zentralbank nicht einfach Geld um das ‘Trendwachstum’ zu erhöhen?“
Das ist ein interessanter Punkt. Um das zu verstehen muss man das Wesen des Geldes einmal verstehen. Geld, egal ob Bargeld, Giralgeld oder auch in der Form von Anleihen, ist immer Kredit. Und Kredit ist immer ein Spiegelbild eines Ungleichgewichts, bei dem einer mehr verdient hat, als er ausgegeben hat, und einer, der mehr ausgegeben hat, als er eingenommen hat.
So sollte man meinen, dass die Geldmenge ein Maß für die Summe der Ungleichgewichte im System ist. War es vielleicht früher auch mal, bis die Banken das Financial Engineering begonnen haben.
Wenn ich zur Bank gehe, und einen Kredit für ein neues Auto bekomme, dann bucht die Bank den Kredit in die Forderungen, und mein neues Guthaben auf dem Girokonto in die Verbindlichkeiten. Damit wird neue Kaufkraft für ein Auto erzeugt, ohne das ein anderer Wirtschaftsteilnehmer auf ein Auto verzichten musste. Der Autobauer und seine Angestellten können aber aus diesem Geld reales Einkommen erzielen. So entsteht „Trendwachstum“. Bis keine geeigneten Kreditnehmer mehr da sind.
Warum kann das die Zentralbank nicht selber machen? Sie könnte. Sie könnte Staatsanleihen kaufen und monetarisieren. Das Trendwachstum, das bisher nach dem Kriterien der Kreditvergabe der Privatbanken erzeugt wurde, würde dann durch staatliche Nachfrage erzeugt.
Warum kann sie trotzdem nicht? Darauf gibt es zwei Antworten: Die erste ist, dass die VWL kreditindifferent ist, d.h. gedl und Kredit existiert in ihren Modellen nicht, deshalb kennt sie auch das Trendwachstum nicht. Wachsende Geldmengen werden einfach mit Inflationsgefahren gleichgesetzt. Das ist aber empirisch überholt, und nur mit den fehlerhaften mikroöknomischen Modellen des Geldmarktes erklärt. Also wird fälschlicherweise von der Ökonomie davor gewarnt. (Richtig ist aber auch, dass die Zentralbank das langfristig nicht unbegrenzt machen kann, sondern nur in gutdosierten Mengen).
Die zweite Antwort hängt mit der Antwort auf die Frage zusammen, wer wäre der Verlierer, wenn die Zentralbanken dieses selber täten? Warum führt eine solche Krise nicht zu einer Reformdiskussion? Nirgendwo.
(Ansonsten: Keen oder Werner lesen).
So ganz habe ich die Behaupptungen des Autors ‚Die grosse Illusion‘ nicht verstanden.
1981 besiegt Volcker die Inflation.
Seit 1981 vergeben die Banken mehr Kredite in den USA.
Die USA lassen Monetarismus Monetarismus sein.
Die Geldmenge erhöht sich, die Inflation nicht.
Durch die Kreditausweitung lässt sich ein ‚Trendwachstum‘ erhöhen oder erniedrigen.
Ich weiß zwar welches Unwissen sich hinter dem Begriff ‚Trendwachstum‘ verbirgt.
Wenn ich den Argumentationsfaden aufrolle:
Warum verschenkt die Zentralbank nicht einfach Geld um das ‚Trendwachstum‘ zu erhöhen?
Also die schöne Zeit, für wen????, zu verlängern.
Ist Minsky plötzlich ein Monetarist?
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