Märkte schreiben Romney ab: Gewinnerwartung Obama nun bei 70%

by Dirk Elsner on 22. September 2012

Weil wir uns darüber gerade bei Twitter mit einigen Leute ausgetauscht haben, kann ich es hier gleich noch einmal posten: Die Marktteilnehmer auf dem Vorhersagemarkt Intrade sehen mittlerweile Barack Obama klar als Sieger bei der US-Präsidentschaftswahl im November. Hier der Chart von Obama:

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Allerdings war Obama in den letzten Tage schon besser, der Detailchart der letzten 24 Stunden zeigt, dass er bereits bei einer Erwartung von über 73% lag:

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Ich weiß nicht genau, wann genau sein republikanischer Widersacher Mitt Romney gestern seine Steuerdaten 2011 veröffentlicht hat. Jedenfalls scheinen sie ihm nicht so geschadet zu haben, wie die Offenlegung seines wahren Denkens über die US-Mittelklasse vor einigen Tagen. Sei Chart bewegt sich jedenfalls sehr stark in Richtung Norden:

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Kurz zum Hintergrund: Die Prozentzahlen drücken nicht aus, wie viele Stimmen die jeweiligen Kandidaten erhalten, sondern wie hoch die Erwartungen der realen Marktteilnehmer für den Sieg der jeweiligen Kandidaten sind. Man kann dies so interpretieren, dass die Marktteilnehmer auf Intrade nun mit einer Wahrscheinlichkeit von 70% einen Sieg Obamas erwarten. Das Bild kann sich freilich in den nächsten Tagen immer wieder ändern. Über die Homepage von Intrade kann man sich in die Details klicken.

Sehr hilfreich, wenn man sich tiefer mit der Wahl und den Prognosen befassen will, ist die interaktive Grafik von Spiegel Online. Hier sind die Detailprognosen pro Bundesstaat zusammen gestellt und man kann sich da bequem durchklicken.

michaelremke.com September 24, 2012 um 14:30 Uhr

Der Absturz von Mitt Romney scheint doch eindeutig an seinem Skandal-Video zu liegen, auf dem er 47 Prozent der Amerikaner als Schmarotzer beschimpft hat. Diese Beleidigung dürfte ihm endgültig die Wahl gekostet haben. http://michaelremke.com/2012/09/18/mitt-romney-ein-politischer-nachruf/). Die Steuererklärung, die er auch noch geschönt hat, damit er nicht unter den ohnehin lächerlich niedrigen Steuersatz von 14 Prozent fällt, dürfte den Chart kaum bewegt haben.

Marsman September 23, 2012 um 08:13 Uhr

Vielleicht interressant:
Vor kurzem wurde von Mother Jones, ein kleines Magazin, ein heimlich
gedrehtes Video gezeigt, in dem Mitt Romney letztes Jahr ganz offen über seine
Wahlstrategie sprach.
Was er darin vor offensichtlich ausgewähltem kleinem Publikum sagte,
macht Theorien von Verschwörungstheoretikern schlichtweg obsolet.
Er sprach davon, dass er sich nicht für die 47 Prozent jener Amerikaner
interessiere, die keine Steuern zahle, vom Staat abhängig sind. Weil sie
auf jeden Fall für Obama werden.
Was ihn, Romney, interessiere, seien jene 5 bis 10 Prozent im Zentrum,
die Unabhängig sind.
Das Video ist deswegen wirklich interessant.
http://www.slate.com/blogs/weigel/2012/09/17/mitt_romney_47_gaffe_what_was_he_trying_to_say_.html

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