Das Handelsblatt hatte am Donnerstag auf seiner Webseite drei Beiträge zum Schwerpunkt Lobbyismus verlinkt. Ich muss das einmal hier und heute dokumentieren, weil ja immer mal wieder die Aktivitäten der Lobbyarbeit in den öffentlichen Blickpunkt geraten, wie aktuell bei der Einflussnahme auf die Umsetzung der US-Finanzmarktregulierung.
Hier die Links zu den drei Beiträgen
- Gefahr für die Demokratie: Die unheimliche Macht der Lobbyisten
- Interview mit Lobby Control: „Parteitage erinnern an Industriemessen“
- EU-Richtlinie: Wenn Porsche Politik macht
Ich sehe die Lobby-Arbeit übrigens nicht so kritisch. Gesetzgebung und politische Arbeit sind mittlerweile so komplex geworden, dass die vielen (Neben-)Wirkungen gesetzlicher Maßnahmen unmöglich abschätzbar sind durch den „Input“ der Betroffenen. Gleichwohl hat die Verbandsarbeit mit erheblichen Vorurteilen in der öffentlichen Wahrnehmung zu kämpfen. Das liegt wohl auch daran, dass man lieber im Verborgenen und über den kleinen Dienstweg Einfluss nehmen will. Ein Umdenken zu mehr Offenheit ist hier nicht nur wünschenswert sondern erforderlich.
Die Zeitschrift “Aus Politik und Zeitgeschichte” hatte im Jahre 2006 einmal einen Themenschwerpunkt zu Verbände und Lobbyismus.
Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ 15-16/2006)
Editorial
Die Lobbyarbeit von Verbänden wird nicht nur als demokratische, am Gemeinwohl orientierte Interessenvermittlung, sondern auch als organisierte Einflussnahme von Interessengruppen auf die Politik. Weiter…
Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ 15-16/2006)
Lobbyismus als Schattenpolitik
Es wird für eine differenzierte, abschattierte Betrachtungsweise des Lobbyismus plädiert. Denn Lobbyismus spielt sich zwischen legitimer Willensbildung und illegitimen Formen wie Erpressung und Korruption ab. Weiter…
Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ 15-16/2006)
Funktionen von Verbänden in der modernen Gesellschaft
Jenseits von Korruptionsskandalen sind Verbände eine „Schule der Demokratie“: Sie bündeln und wählen Interessen aus, bieten den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zur Partizipation und ermöglichen eine Selbststeuerung der Gesellschaft. Weiter…
Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ 15-16/2006)
Unternehmerverbände und Staat in Deutschland
Die Geschichte der deutschen Unternehmerverbände ist durch ein hohes Maß an Kontinuität gekennzeichnet. Das gilt sowohl für die Struktur des Verbandssystems als auch für das Verhältnis zum Staat. Weiter…
Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ 15-16/2006)
Rolle und Zukunft der Arbeitgeberverbände in Europa
Die Arbeitgeberverbände spielen in vielen Ländern Europas eine zentrale Rolle. Geänderte Wirtschaftstrends haben diese jedoch unter erheblichen Anpassungsdruck gesetzt, dem sie durch umfangreiche Reorganisationen begegnen. Weiter…
Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ 15-16/2006)
Herrschaft der Lobbyisten in der Europäischen Union?
Die Anzahl von Wirtschaftsverbänden in der EU legt den Schluss nahe, dass Lobbying die Einflussnahme auf die Politik erhöht. Es kann jedoch gezeigt werden, dass die Präsenz privater Akteure nicht mit politischem Einfluss gleichzusetzen ist. Weiter…
Auf ARD kam letztens eine Doku über Parteitage und Lobbyisten
http://www.ardmediathek.de/das-erste/reportage-dokumentation/exclusiv-im-ersten-die-einfluesterer?documentId=11693640
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