Extra Dreis Datenschutzexperte Klaas Butenschön zum Datensammelskandal der USA

by Dirk Elsner on 16. Juni 2013

Die Netzwelt hat sich in der abgelaufenen Woche mit den Enthüllungen des Leihagenten und NSA-Whistleblower Edward Snowden befasst. Aber der richtig große Aufreger scheint das Thema nicht zu sein, wohl weil viele ohnehin seit Jahren das Gefühl haben, dass die elektronische Kommunikation in welcher Form auch immer ausgewertet wird.

Marc Felix Serrao hat gestern in der Samstag Ausgabe der Süddeutschen Zeitung in dem Beitrag “Vögelchen Sing” sich mit dem Datenstaubsauger NSA befasst. Darin wundert er sich u.a. über das Verhalten der Hauptbetroffenen, also des Netzes selbst:

“Wenn überhaupt, stänkern wir ein biss­chen herum. Hier wird ein lustiger Tweet kopiert („Yes, we scan“), dort ein Link zu dem Bekennervideo von Edward Snowden gesetzt, und fertig ist das Gefühl, mal wie­der auf der richtigen Seite gestanden und zumindest rhetorisch etwas unternom­men zu haben. Das Panoptikum bleibt da­von völlig unberührt.”

Und ich finde, er hat Recht mit seiner Beobachtung. Wie so oft, macht das Netz zwar Wind, wendet aber seine Aufmerksamkeit schneller wieder anderen Dingen zu. Was bleibt, sind Blödeleien über die Datenüberwachungen, wie diese hier von Extra Drei: 

Tim Juni 16, 2013 um 21:02 Uhr

Was soll „das Netz“ denn außer Wind sonst machen? „Das Netz“ kann keine Politiker absetzen, keine Politiker verklagen, keine Staatsanwälte steuern. „Das Netz“ kann nur dazu beitragen, daß sich mehr Bürger draußen im Land für Bürgerrechte und -freiheiten interessieren und das dann – vielleicht – am Wahltag in eine Stimmentscheidung umsetzen.

Mit anderen Worten: „Das Netz“ kann nur dabei helfen, den Riesentanker Staat ganz langsam in eine vernünftigere Richtung zu steuern. Das ist aber ein Prozeß, der ewig dauern wird.

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