Neue Kolumne für Capital: Die Dinge der Finanzen

by Dirk Elsner on 9. Januar 2015

Gestern ist sie nun auf der Webseite von Capital erschienen, meine erste Kolumne für das Wirtschaftsmagazin, das ich am längsten kenne. Mich hat es sehr gefreut, dass ich nach der gar nicht erfreulichen Einstellung der deutschen Ausgabe des Wall Street Journal Deutschland eine neue Heimat gefunden habe für eine regelmäßige Kolumne zum Wandel in der Finanzwelt. image

Wir haben die Kolumne “Finanzevolution” genannt. Im Vergleich zur Bezeichnung Bankenwandler beim verflossenen Wall Street Journal, kommen damit die Veränderungen in der Finanzwelt besser zur Geltung und vor allem, dass es beim Wandel natürlich nicht nur um Banken geht. Banken selbst betreiben den “Wandel” und vor allem die digitalen Veränderungen weiterhin nur in homöopathischen Dosen. Sie lassen sich eher von Gesetzgebern, Regulierern und Zentralbanken die Veränderungen diktieren.

Aber natürlich ist nicht alles, was der Welt der FinTechs passiert nur deswegen gut und erfolgreich, weil man hier das mittlerweile etwas überstrapazierte Buzz-Wort digital dran geheftet hat. Es geht um die Evolution der Finanzdinge. Jan Zrzavý et al definieren “Evolution” wie folgt*:

“Unter Evolution(vom lateinischen evolvere: ausrollen, entwickeln, ablaufen) versteht man die allmähliche Entwicklung eines beliebigen Systems mit „Gedächtnis“, d. h. eines Systems, das auf äußere Einflüsse reagiert, und zwar abhängig von den in der Vergangenheit gesammelten Erfahrungen.”

Evolution macht sich bemerkbar durch aus existierenden Systemen, Umgebungen heraus entstehenden neuen Lebens- bzw. in der Wirtschaftspraxis durch Organisationsformen. Diese werden bei Veränderungen der wie auch immer definierten Umweltbedingungen begünstigt oder eben nicht. Das hat nichts mit dem blödsinnigen (und übrigens gar nicht von Darwin stammenden) Spruch “Survial of the fittest” zu tun**.

Für die erste Kolumne für Capital habe ich mich ein wenig von meiner Urlaublektüre inspirieren lassen. Während Jeremy Rifkin mich angesichts der vielen digitalen Veränderungen mit seiner  Die Null-Grenzkosten-Gesellschaft kaum hat Luft holen lassen, macht Yvonne Hofstetter in “Sie wissen alles” deutlich, dass die digitale Revolution nicht nur vor dem Bildschirm stattfindet, sondern vor allem auch dahinter. Hier schauen wir noch zu wenig hin. Trotz ihrer unterschiedlichen Akzente machen beide Autoren einmal mehr deutlich, dass der digitale Wandel nicht umzukehren ist.

In diesem Sinne viel Spaß bei der Lektüre von

Die Dinge der Finanzen

 


* Jan Zrzavý et al, Evoluition – Ein Lese-Lehrbuch, 2., vollst. überarb. Aufl. 2013, S. 2.

** Warum das so ist, werde ich an anderer Stelle in meinem Blog in diesem Jahr noch ausführlich vertiefen.

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