Das ist schon bitter gewesen in den vergangenen Tagen, was sich bei Square und Lending Club ereignet hat. Zwei Unternehmen, die sozusagen stellvertretend für den aufstrebenden Finzanztechnologie-Sektor mit großen Erwartungen an die Börse gegangen sind, wurden in den letzten Tagen genau dort heftig abgestraft.
Quelle des Charts: Godmode-Trader
Das Handelsblatt schrieb gestern zu Lending Club, einem der Pioniere des P2P-Lendings:
“Der Chef des Finanzdienstleisters Lending Club, Renaud Laplanche, hat angeblich unsauber gearbeitet. Ihm wird vorgeworfen, Kredite geringer Bonität vermittelt und eigene Interessen verschwiegen zu haben.”
Das ist bitter für die Aktionäre, zumal die Ergebnisdaten klar noch oben gezeigt haben. Aber offenbar hat der Gründer und Chef Renaud Laplanche viel Vertrauen verspielt.Schade, denn für mich war Lending Club stets eines der Vorzeige-Fintechs. Allerdings hatte ich auch nie die Illusion, dass Fintechs einen anderen geschäftlichen Kompass haben als andere Unternehmen.
Der Absturz eines anderen Fintech-Lieblings hat mich dagegen nicht so sehr überrascht. Auf Heise konnte man Ende letzter Woche über Square lesen:
“Die Entwicklung neuer Geräte und auch ein Rechtsstreit haben bei Square Kosten verursacht. Damit ist das Unternehmen noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht.”
Square zeigt zwar auch starkes Umsatzwachstum, freilich nützt das wenig, wenn man dabei vermutlich bei den meisten Transaktionen draufzahlt. Square hat seit dem Start 2009 ein zügiges Wachstum hingelegt. Zudem weiß der Chef Jack Dorsey, wie man über klassische Medien, Blogs und Social Media den Buzz um ein neues Produkt anheizt. Allerdings überlistet auch ein eloquenter Auftritt auf Dauer nicht die betriebswirtschaftliche Gravitation.
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