Covid19-Notes (Tag 42): #Kurzarbeit #Wirtschaftsprognosen #USA #Remdesivir #Geburtstag

by Dirk Elsner on 30. April 2020

Rekord für die Ewigkeit? 25 Prozent der Beschäftigten von Kurzarbeit/Arbeitslosigkeit betroffen

Puh, für 10,1 Millionen Beschäftigte haben Unternehmen bisher Kurzarbeit angemeldet. Die Süddeutsche schreibt dazu:

"Damit wurden alle Prognosen von Volkswirten bei weitem übertroffen. Die Schätzungen der Experten hatten zwischen drei und sieben Millionen Menschen gelegen."

Außerdem waren im April über 300.000 Menschen mehr arbeitslos als im März und 415.000 mehr als im April 2019. Auch wenn nicht jeder angemeldete Kurzarbeiter jeweils zu 100 Prozent kurzarbeitet, sind das unglaublich hohe und dramatische Zahlen. Im März 2020 waren nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) rund 45,0 Millionen Personen in Deutschland erwerbstätig. Damit ist etwa jeder 4. von Kurzarbeit/Arbeitslosigkeit betroffen. Das Handelsblatt fragt: “Reichen Kredite und andere Hilfsgelder aus, um Firmen und Arbeitsplätze zu retten?” Meine Antwort: Kredite und Hilfsgelder reichen nicht aus, sofern die Unsicherheit darüber, überhaupt Geschäfte durchführen zu können bleibt.

 

Volatile Wirtschaftsprognosen

Diese Wochen bringen viele Ungewissheiten. Aber eines scheint gewiss zu sein. Auf Wirtschaftsprognosen kann man sich nicht verlassen. Und das nicht einmal als Vorwurf gemeint, denn wie sollen Ökonomen in dieser Lage den Wirtschaftsverlauf vorhersagen können. Jedenfalls fällt bei den Wirtschaftsprognosen für Deutschland auf, dass sie sich von Woche zu Woche verschlechtern.

Am 15.3. wurde ein Einbruch von nur -0,1 Prozent für Deutschland erwartet.

15.3.

Am 8.4. waren es bereits Minus 4,2%

Jetzt erwartet die Bundesregierung die schwerste Rezession der Nachkriegszeit und ein Minus im Bruttoinlandsprodukt um 6,3 Prozent. Kaum zu glauben, dass es dabei bleibt.  In den USA dagegen wird zumindest für das zweite Quartal 2020 mit einem Einbruch von bis zu 30 Prozent gerechnet. Ich hoffe mal, dass sich die Ökonomen hier auch irren.

USA: Mehr Corona-Opfer als durch Vietnamkrieg

Über eine Million Menschen sind inzwischen nach offiziellen Zahlen mit dem Coronavirus infiziert, rund 60.000 Menschen gestorben, wobei die New York Times überzeugt ist, dass die Zahl der Toten deutlich höher liegen muss. 

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Den Hinweis, dass die Zahl der Toten mittlerweile, die der US-Opfer im Vietnamkrieg übersteigt, finde ich allerdings unpassend.

Hop oder Top bei Remdesivir?

Die Börsen ignorieren die immer schlechter werdenden Wírtschaftsprognosen und halten sich angesichts der dramatischen Daten erstaunlich stabil. Gestern hat offenbar die Hoffnung auf ein Corona-Medikament dem Dax und anderen Börsen zu deutlichem Gewinn verholfen. Nachdem vergangene Woche zu lesen war, das Ebola-Mittel Remdesivir vom US-Biotechkonzerns Gilead könne für Covid-19-Patienten wirkungslos sein, haben nun amerikanische Wissenschaftler erfolgversprechende Ergebnisse präsentiert.

80. Geburtstag meiner Mutter

Verschiedene Fotografen haben für die New York Times beeindruckende Fotos der Isolation erstellt. Davon sind insbesondere ältere Menschen betroffen. Meine Mutter wird heute 80 Jahre. Ursprünglich haben meine Brüder und ich ein langes Familienwochenende mit ihren Kindern und Enkeln geplant. Das musste leider ausfallen. Nun versuchen wir unter Einhaltung der Abstandsregeln wenigsten morgen einen schönen Tag zu bereiten.

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