Das Ungeheuer ist wieder da: Kreditkrise brüllt wieder

by Dirk Elsner on 20. August 2008

Da hatten wir zum X-ten Mal gehofft, es vertrieben zu haben, nun ist es wieder aus seiner Höhle hervorgekrochen. Das Ungeheuer Kreditkrise speit wieder Feuer.“Kreditkrise hält Wall Street im Griff“ titelt das Handelsblatt, „Anleger fürchten Hiobsbotschaften der Banken“ weiß die FAZ und „Auch große US-Banken von Pleiten bedroht“ gruselt uns die Financial Times.

Jetzt macht sich die Furcht breit, das Ungeheuer würde weitere Banken fressen. „Und es wird nicht irgendeine mittelgroße Bank sein, sondern ein echter Klopper. Eine große Investmentbank oder ein anderes großes Institut“, zitiert das Handelsblatt den Harvard-Professor Kenneth Rogoff. Bisher hat das Monster allein in den USA elf Banken vertilgt, davon acht in diesem Jahr.

Befürchtet wird in dem Artikel ein Übergreifen der Finanzkrise auf die Realwirtschaft durch restriktivere Kreditvergabe der Banken. Dabei wird übersehen, dass sich die Kreditvergabebedingungen von Finanzinstituten längst verschärft haben. Spricht man mit Finanzmanagern in Unternehmen, dann hört man verstärkte Klagen über die Zurückhaltung von Banken bei Neukrediten, Kürzung von Kontokorrentlinien oder die Reduktion von Limiten der Kreditversicherungen.

Es war aber schon vorher klar, dass noch nicht alles vorbei ist. Und klar dürfte auch sein, dass auch einige der Institute, die das Monster erst groß gemacht haben, von ihm selbst gefressen werden. Allerdings sollte nicht übersehen werden, dass es auch ein Leben nach dem Monster geben wird. Gut sind die dran, die sich darauf vorbereiten. Dazu gehört aber nach wie vor Mut und ein stabiles Schutzschild aus Liquidität.

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