Verkauf der IKB kein Nutzen für Mittelstand

by Dirk Elsner on 21. August 2008

Ob der avisierte Verkauf der IKB an Lone Star tatsächlich ein Nutzen für den Mittelstand bringt, ist anzuzweifeln.

Zwar ist die Absicht von Lone Star, die IKB wieder auf ihr Kerngeschäft Mittelstandfinanzierung zu reduzieren, begrüßenswert. Der Mittelstand wird davon zweifellos mehr haben als von Investitionen in US-Immobilien. Damit hatte sich ja bekanntlich die IKB die Finger bzw. die Bilanz verbrannt. Die Bedürfnisse des deutschen Mittelstandes dürften dennoch für den US-Finanzinvestor nur in soweit Berücksichtigung finden als es der Wertsteigerung seines Investments dient.

Für überhaupt nicht begrüßenswert halte ich es, dass quasi der Steuerzahler über die KfW die Risiken in Höhe von 8 Mrd. € aus dem Portfolio der IKB übernimmt. Ich stimme da Elisabeth Atzler zu, die in der Financial Times Deutschland meint, damit werde ein falsches Signal an die Banken gesendet.

Angesichts der bereits eingesetzten Kreditklemme in Deutschland wäre es außerdem sinnvoller gewesen, diese Mittel zur Absicherung des Finanzierungsbedarfs des Mittelstands zu verwenden. Hier muss es jetzt zwangsläufig zu Einschränkungen kommen. Auch eine KfW wird nämlich Risikomanagement betreiben und da belastet die IKB-Rettung das sogenannte Exposure bereits erheblich. Ich würde mich daher nicht wundern, wenn ich in den nächsten Monaten häufiger von Unternehmensleitern höre, dass KfW-Finanzierungen schwieriger zu bekommen sind.

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