Keine neuer Horror für die Wirtschaft zum Wochenende

by Dirk Elsner on 29. August 2008

Eine aufregende Wirtschaftswoche geht zu Ende. Das Ab und Auf hat in dieser Woche einen Schwerpunkt dieses Blogs dargestellt. Dabei will dieser Blog gar kein Konjunkturblog sein. Es ist allerdings spannend zu beobachten, wie die Konjunkturnachrichten das Verhalten der Unternehmen und der dort handelnden Personen beeinflussen. Mich erinnert die momentane Situation an das Frühjahr 2000. Mit dem damaligen Börseneinbruch im April begann ebenfalls die Stimmung zu kippen. Ich konnte damals live bei meinem Arbeitgeber miterleben, wie sich der Pessimismus in die Realwirtschaft durchgefressen hat.

Ich habe damals in einer Bank einen Bereich geleitet, der sein Geld mit Wertpapierumsätzen machte. Mit den Börsenkursen brachen uns damals die Umsätze weg. Wir fingen nach drei bis vier Monaten an, die Projekte zusammenzustreichen. Einen Teil der externen Berater, die uns damals unterstützten, haben wir nach Hause geschickt. Die Beratungsunternehmens selbst trennten sich in der folgenden Monaten ebenfalls von einigen Mitarbeitern, weil sich insgesamt deren Auftragslage verschlechterte.

Gestern Abend unterhielt ich mich dazu mit dem Geschäftsführer eines mittelständischen IT-Unternehmens. Er berichtete ebenfalls davon, dass er eine gewisse Zurückhaltung bei seinen Kunden spüre und die ursprünglich avisierten Umsatzziele zurückfahren müssen. Über Kosteneinsparungen denkt er zwar nach, jedoch nicht im Personalbereich.

Aber wieder zurück zum Titel dieses Artikels: Immerhin sind uns bis Freitag Nachmittag neue Grausamkeiten von der europäischen Konjunkturfront erspart geblieben. Die Nachricht, dass das Vertrauen von Verbrauchern und Unternehmen auch in Europa zurückgegangen ist, hat nicht mehr überrascht. Beruhigend wirkten abnehmende Inflationsängste, und das obwohl der Rohölpreis wieder angezogen ist.

Hier die Veränderungen in den US-Rezessionserwartungen von Intrade

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Erwartung Rezession USA in 2008, Quelle: www.intrade.com

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Erwartung Rezession USA in 2009, Quelle: www.intrade.com

Für Deutschland existiert zwar auch eine grafische Darstellung. Diese halte ich jedoch aufgrund der sehr geringen Umsätze und der sehr großen Spanne zwischen Geld- und Briefkursen für nicht aussagefähig.

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