Die Übernahme der Commerzbank durch die Dresdner Bank scheint perfekt zu sein. Gestern haben zumindest schon einmal die Aufsichtsräte der Transaktion zugestimmt. Es gäbe viele Stories rund um diese Großereignis für die Deutsche Bankenlandschaft zu erzählen.
Zunächst einmal könnte man zurückblicken auf 2001 als die Allianz die Dresdner Bank mit viel Tamtam und für 27 Mrd. Euro gekauft hat. Einen Allfinanzkonzern wollte man schmieden. Das Beste aus Allianz Versicherungen und Dresdner Bank Geldprodukten sollte zusammen finden. Übersehen wurde, dass hier zwei unterschiedliche Produkt-, Unternehmens- und vor allem Vertriebskulturen zusammenwachsen sollten, die nicht zusammen passten. Die Einleitung notwendiger Schritte, um sie passend zu machen, wurden versäumt.
Auch wenn für deutsche Verhältnisse ein Bankriese entsteht. International spielt auch die neue Commerzbank nur in der dritten Liga. Gemessen am Börsenwert erreicht sie nicht einmal ein Zehntel des Wertes des Spitzenreiters der Industrial and Commercial Bank of China.
Die Aktionäre der Commerzbank selbst sind offenbar skeptisch was den versprochenen Erfolg der Transaktion verspricht. Mit einem Kursabschlag von zur Zeit 6,5% bestrafte der Markt die Commerzbank Aktie. Der „Meilenstein in der deutschen Bankenkonsolidierung“ (Commerzbankchef Diekmann) wird also mit einer ordentlichen Portion Skepsis begleitet. Der Kurs der Allianz selbst entwickelt sich zwar gegen den Trend heute Vormittag etwas fester. Euphorie sieht jedoch anders aus.
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