Pleite des größten Rohstoff-Hedgefonds

by Dirk Elsner on 4. September 2008

Gestern konnten wir lesen, dass Ospraie Management LLC sein 9 Jahre altes Flagschiff schließen wird. Dieser Fonds gehörte zu den größten Rohstofffhedgefonds überhaupt und soll in der Vergangenheit Renditen von durchschnittlich 15% realisiert haben. Nachdem der Fonds in diesem Jahr 38,6% verloren hat, wurden am Dienstag die Investoren über seine Schließung informiert.

Diese Nachricht freut möglicherweise die Personen, die solchen Hedgefonds die Schuld an den stark gestiegenen Rohstoffpreisen geben. Allerdings sollte man dies nicht so undifferenziert betrachten. Auch wenn die Geschäftsaktivitäten von Hedgefonds weder homogen noch transparent sind, so erfüllen sie doch gerade in diesen Zeiten eine wichtige Funktion: Sie sind nämlich bereit Risiken zu übernehmen. Dazu gehören Risiken, die andere Finanzinstitutionen oder Unternehmen nicht übernehmen wollen, wie z.B. Kauf von hochriskanten Kreditportfolios. Zu der Übernahme von hohen Risiken gehört es allerdings auch, dass nicht nur hohe Gewinne möglich sein müssen, sondern auch der Totalverlust gehört dazu.

Die nachteiligen Folgen der Schließung kann man sich auch wie folgt klar machen. Ospraie hielt Aktien des Aluminiumherstellers Alcoa und von Arch Coal. Alcoa verlor gestern 5,2 Prozent an Wert, Arch Coal 14,8% Für beide Unternehmen steigen damit auch die Kapitalkosten. Und darunter wiederum leiden tendenziell die Neuinvestitionen dieser Unternehmen.

Ospraieist ist nicht der einzige Hedgefonds mit Problemen. Bereits am Montag wurde berichtet, dass der Hedgefond Atticus mehr als 5 Mrd. $ an Wert verloren hat.

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