Das vermeintliche Ende der beiden letzten verbliebenen Investmentbanken bewegt die Blogwelt intensiver als ich das für möglich gehalten hätte. Ein nicht repräsentativer Rundblick in die Blogosphäre:
Egghat schreibt dazu
„Das ganze ist natürlich die komplette Kapitulation des Geschäftsmodells „Investmentbank“. Schon spannend, wenn man berücksichtigt, dass der Chef der Deutschen Bank, Ackermann, gelernter Investmentbanker ist und auch die deutsche Bank einen großen Teil ihres Gewinns aus diesem Bereich generiert. Irgendwo hat auch mal einen Bankenchef geäussert, dass das Investmentbanking für ihn nie profitabel war, weil der große Teil des Gewinns aus der Sparte Investmentbanking für die (unverschämten) Boni der Investmentbanker drauf gegangen sei.“
Rainer Falk meint in „Baustellen der Globalisierung“:
„Dass jetzt praktisch ein ganzer Sektor, ein komplettes Geschäftsmodell, das in den letzten 25 Jahren als non-plus-ultra galt, ausgelöscht wird, bestätigt die These, dass das Finanzsystem der Zukunft eher dem der 1960er und 1970er Jahre als dem der 1990er Jahre ähneln wird.“
In der Rainer´schen Post ist zu lesen:
„Damit hat der Spuk, der irgendwann Anfang der Neunziger begann, ein Ende. Der Spuk ist auch bekannt unter dem Etikett “entfesselter Turbokapitalismus” – ein Begriff, der demjenigen, der ihn nutzte, meist den Antikapitalismusvorwurf eintrug. Bewiesen ist nun auch, dass die gottgleiche, weil unsichtbare Hand des Marktes eine Hure ist, die nichts regelt, was ihr nicht nützt. Angewirtschaftet haben nun auch die Neoliberalen, wenngleich deren aktiven Protagonisten natürlich ohne persönlichen Schaden aus den Trümmern kriechen.“
Weissgarnix weiß, dass das nicht normal ist für eine (investment-)Bank
„Die beiden letzten Mohikaner vom arg dezimierten Stamm der alten Wallstreet-Investmentbanken, Goldman Sachs und Morgan Stanley, haben also beschlossen, ihr wildes Treiben aufzugeben, und ins Reservat zu gehen: als stinknormale Wald- und Wiesenbanken wollen sie zukünftig ihr Leben fristen, unter strenger Aufsicht der FED, allerdings auch unter gelegentlicher Beanspruchung deren Mittel.“
„investors inside“ wünscht sich
„Wenn jetzt noch die Ratingagenturen von der Bildflächer verschwinden, die ja eh kläglich versagt haben, und meistens nicht ganz uneigennützige Ratings vergeben haben könnte wieder deutliche Beruhigung in den Markt kommen.“
Tagesschau meint (uups, sorry, ist ja kein Blog)
„Diese Umwandlung ist ein weiterer Schritt der größten Umwälzung des US-Bankensektors seit der Weltwirtschaftskrise 1929.“
Comments on this entry are closed.